In Berlin-Neukölln hat der Fahrer eines Renaults einen Unfall verursacht, durch den das Auto auf dem Dach zum Liegen kam. Laut Beifahrerin war die Fahrt mit einer App gebucht worden.
In der Karl-Marx-Straße kam es am frühen Samstagmorgen zu einem außergewöhnlichen Unfall, der mit leichten Verletzungen, aber erheblichem Sachschaden endete. Ein 42-jähriger Fahrer war mit einer 31-jährigen Beifahrerin gegen 5:30 Uhr in einem schwarzen SUV stadtauswärts unterwegs, als der Wagen einen oder mehrere zwischen Fahrbahn und Fahrradschutzstreifen aufgestellte Stahlpoller erfasste, auf die Seite kippte und sich laut Polizeibericht überschlug. Dabei wurde die Beifahrerin leicht verletzt. Dennoch forderte der Fahrer die unter Schock stehende Frau auf, wegzulaufen – was diese auch tat. Schnelltests der Polizei ergaben, dass der Fahrer nicht unter dem Einfluss berauschender Mittel stand.
Über den Unfallhergang gibt es widersprüchliche Angaben. Der Fahrer gab an, er hätte mit seiner Freundin im Auto gesessen, als er einem entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen musste, welches sich dann sogleich entfernt hätte. Dies wurde aber weder von der Beifahrerin noch von anderen Zeugen bestätigt. Die Frau, die später zum Unfallort zurückkehrte, gab gegenüber der Polizei an, die Fahrt über eine App gebucht zu haben. Der Fahrer bestritt hingegen, für ein Personenbeförderungsunternehmen zu arbeiten. Die Ermittlungen zur Unfallursache – und ob es sich um eine gewerbliche Fahrt gehandelt hat – dauern laut Polizei an.
Über den kuriosen Unfall berichteten mehrere Medien. Das Nachrichtenportal t-online, dessen Reporter an der Unfallstelle war, berichtet, dass der Fahrer „nach ersten Erkenntnissen vor Ort“ für Uber unterwegs gewesen sein soll. Die Rettungskräfte seien von Freunden der Beifahrerin benachrichtigt worden, nachdem die Frau auf Aufforderung des Fahrers vom Unfallort geflüchtet war und ihre Freunde angerufen hätte. Später wurde die Frau zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer schließlich „trauerte lediglich seinem Fahrzeug hinterher“.
Der Unfall erinnert an zwei Begebenheiten im November, bei denen zwei Mietwagenfahrer – mutmaßlich aufgrund von Unaufmerksamkeit durch Übermüdung oder Navi-Bedienung während der Fahrt – mit Straßenbahnzügen kollidiert waren, was in einem der Fälle zwei Menschen das Leben kostete. ar
Anmerkung der Redaktion: Eine Presseanfrage nach dem Status von Fahrer und Fahrzeug (privat/gewerblich) und nach dem Fahrdienst, über den die Fahrt vermittelt worden war, wollte die Pressestelle der Polizei wegen des laufenden Verfahrens nicht beantworten.
Beitragsfoto: Axel Rühle