Das Angebot, Fahrten von Bahnstationen am Stadtrand bis 2,5 Kilometer pauschal für 6 Euro anzubieten, ist von Berlin und München auf die NRW-Landeshauptstadt ausgeweitet worden.
Als „Pilotprojekt“ hatte Uber den Kurzstreckentarif für Außenbezirke bereits im Juni in der Bundeshauptstadt und der bayerischen Landeshauptstadt eingeführt: Bei Fahrten, die an bestimmten U-Bahn-Stationen außerhalb der Innenstadt beginnen, wird bei Buchung einer Fahrt mit der Uber-App ein Pauschalpreis von 6 Euro berechnet, wenn die Wegstrecke nicht länger als 2,5 Kilometer ist. Damit möchte der Konzern Kundschaft vom eigenen Auto in die Mietwagen seiner Partner locken – und wirbt mit der angeblich „umweltschonenden Alternative“.
Ein solches Angebot gilt seit dem 30. März auch in Düsseldorf. Auffallend ist hier die wesentlich höhere Anzahl an Bahnstationen: Während in Berlin elf von 175 U-Bahnhöfen einbezogen sind (6,3 Prozent) und in München 14 von 96 (14,6 Prozent), sind es in Düsseldorf 60 von 161 (37,3 Prozent), wobei im Berliner U-Bahn-Netz sämtliche Bahnhöfe im Stadtgebiet liegen und in München alle bis auf drei, während das Düsseldorfer U-Bahn-Netz, das als Teil der Stadtbahn Rhein-Ruhr gemeinsam mit Duisburg betrieben wird, über 35 Haltepunkte in Duisburg, Neuss, Meerbusch, Krefeld und Ratingen hat.
Nach eigenen Angaben ist Uber in mehr als 10.000 Städten in 71 Ländern aktiv. Auf der Uber-Website heißt es: „In Deutschland ist Uber in Berlin, München, Düsseldorf, Frankfurt/M., Wiesbaden, Mainz, Köln, Bonn, Essen, Hamburg, im Großraum Stuttgart und in der Region Duisburg sowie in Leverkusen, Neuss und Bergisch Gladbach aktiv.“
Zum neuen Angebot in Düsseldorf heißt es: „Mit der ‚letzte Meile’-Option können Nutzer ab sofort vermittelte Fahrten von 60 am Düsseldorfer Stadtrand gelegenen U-Bahn-Haltestellen zu einem Festpreis von 6 Euro buchen. Dieser Festpreis gilt rund um die Uhr zu Zielen im Umkreis von bis zu 2,5 Kilometern und wird automatisch in der Uber App angewandt. Bezahlen kann der Kunde wie üblich komfortabel mit dem in der App hinterlegten Zahlungsmittel, z.B. per Kreditkarte oder PayPal.“
Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler wird zitiert: „Wir haben in Düsseldorf in den letzten Jahren eine große Uber-Community aufgebaut und freuen uns darauf, die Außenbezirke noch besser an den ÖPNV anzubinden. In Berlin ist es uns bereits gelungen, bei einem ähnlichen Angebot die Anzahl der Fahrten von ÖPNV-Haltestellen zu verdreifachen. Jetzt wollen wir auch in Düsseldorf den Mobilitätsmix stärken und attraktive Alternativen zum Privat-PKW schaffen.”
Schließlich wird Thomas Jarzombek zitiert, der für die CDU den Wahlkreis 106 (Düsseldorf I) im Deutschen Bundestag vertritt: „Ich setze mich für die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs ein und ich begrüße es, wenn die Attraktivität auch durch Angebote auf der letzten Meile gesteigert wird.” Ob er damit konkret das Uber-Angebot befürwortet oder nur von dem Fahrdienstanbieter vor den Karren gespannt wird, um auf der Uber-Seite diesen Eindruck zu erwecken, wird nicht klar. ar
Beitragsfoto: Axel Rühle
Ich kann mir immer noch nicht ausrechnen wie die ohne zu bescheissen ihre kosten decken?? Benzin ist teuerer und wenn der Mindestlohn auch noch steigt bin ich mal gespannt wie die das durchhalten
Wie schon richtig bemerkt haben wir hier nicht mehr als fünf Haltestellen im Randgebiet und keine 60. Der große Nachteil für das vermeintliche Angebot ist natürlich, dass es gar nicht aus den Bahn heraus bestellt werden darf/kann, weil der Festpreis-Button erst am Zielbahnhof auf dem Bestellscreen erscheint und dass das Angebot gar kein Angebot ist, weil der Preis ja gar nicht preiswerter ist. Einfach wieder einmal lächerlich.
Es erscheint möglich, dass UBER von der Bahn Zuschüsse erhält.
Um das anzubieten muss ja auch ein UBER (zufällig?) in der Nähe dieser Bahnhöfe sein.
Während Taxis in der Nähe Halteplätze haben ist dies bei UBER nun nicht der Fall.
Eine Versorgung durch eines von der Rückkehrpflicht belegten Mietwagenunternehmen kann also nur durch „besonders glückliche Zufälle“ gewährleistet werden oder eben gar nicht. (Ist sogar bei Taxis nicht immer einfach – Festpreis hin oder her).
Ob UBER oder die D.-dorfer Stadtoberen sich darum überhaupt Gedanken gemacht haben?