Klaus Hildebrandt aus Laatzen bei Hannover hat eine Seniorin vor dem Verlust ihres Vermögens bewahrt, das sie aufgrund eines „Schockanrufs“ bei der Bank abheben und weitergeben wollte.
Auf dem diesjährigen Stadtempfang der Stadt Laatzen hat Klaus Hildebrandt den Couragepreis der Stadt erhalten, weil er am 23. März einen Trickbetrug an einer Laatzener Bürgerin verhindert hat.
Die Masche ist nicht neu und funktioniert leider häufig: Laut einer Meldung des „LeineBlitz“ erhielt die Seniorin einen Anruf einer unbekannten Frau, die der Dame erzählte, deren Tochter habe einen Unfall verursacht und es müsse dringend eine Kaution bezahlt werden, da die Tochter ansonsten ins Gefängnis müsse. Die Dame sollte sofort 52 000 Euro aufbringen. Die geschockte Frau rief daraufhin ein Taxi, um sich zur Bank bringen zu lassen. Glücklicherweise geriet sie an einen Fahrer, der sie bereits von früheren Fahrten kannte: Klaus Hildebrandt. Der Fahrer wurde misstrauisch, als sie das Fahrziel, die Bank, nannte.
„Frau Schröer, die ich schon von vorherigen Fahrten kannte, war an diesem Tag aufgeregt, und ich bemerkte, dass es ihr nicht gut ging“, wird Hildebrandt vom „LeineBlitz“ zitiert. Er fragte genauer nach und brachte seine Stammkundin daraufhin zum Laatzener Polizeikommissariat statt zur Bank. Gemeinsam wurde die Tochter angerufen – die von einem Unfall gar nichts wusste. Folglich wurde der versuchte Betrug zur Anzeige gebracht.
Bei der Preisverleihung sagte der Leiter des Polizeikommissariats, Roland Einbrodt, „dass man nicht denken solle, so etwas könne einem selbst nicht passieren“. Er warnte eindringlich vor der Betrugsmasche und appellierte, jeden Versuch zur Anzeige zu bringen.
Die Täter zu fassen, ist in der Regel schwer, da sie häufig in Callcentern in der Türkei oder anderen Ländern sitzen und perfekt auf ihre Betrugsmasche trainiert sind. Selbst, wenn es der Polizei gelingt, im Zuge einer vereitelten Geldübergabe einen Boten festzunehmen, so bleiben die Hintermänner meist unbekannt. ar
Beitragsfoto: privat