Am 18. November sind in Basel-St. Alban ein Taxifahrer und sein Fahrgast aneinandergeraten. Dieser stach auf den Fahrer ein und flüchtete. Der Fahrer starb trotz Wiederbelebungsversuchen.
Laut Kriminalpolizei muss es in dem Taxi am frühen Abend in der Peter-Merian-Strasse zu einer Auseinandersetzung zwischen einer unbekannten Person und dem Lenker gekommen sein. Dabei habe der Unbekannte den 49-jährigen Taxifahrer mit einer Stichwaffe so schwer verletzt, dass dieser trotz Reanimation durch die Sanität der Rettung Basel-Stadt noch vor Ort verstarb. Wie das Online-Portal „20 Minuten“ meldet, hat eine Anwohnerin der ruhigen Straße das Geschehen beobachtet. „Ich habe das Taxi gesehen und gehört, wie der Fahrer mehrmals nach der Polizei geschrien hat“, zitiert 20min.ch die Informantin. Später habe sie beobachtet, wie der Fahrer aus dem Auto gefallen und liegengeblieben sei.
Nach dem mutmaßlichen Täter, der nach Südwesten in Richtung Nauenstrasse geflüchtet war, wurde eine sofortige Fahndung eingeleitet, die bislang erfolglos blieb. Er ist ca. 1,75 bis 1,80 m groß, spricht Schweizerdeutsch, hat kurze Haare und trug am Tattag dunkle Kleidung, Turnschuhe und einen Rucksack.
Nachdem das Verbrechen bekannt wurde, ist die Betroffenheit im Baseler Taxigewerbe groß. Wie das Nachrichtenportal in einer weiteren Meldung berichtet, beklagen Kollegen „die schlechten und gefährlichen Arbeitsbedingungen als Taxifahrer“ sowie „fehlenden Respekt ihnen gegenüber“.
Laut „20 Minuten“ galt der türkischstämmige Taxilenker unter den Kollegen als ruhiger Familienvater. Die Tragödie sei für alle sehr schlimm, doch komme sie nicht ganz überraschend, hätten Fahrer am Taxistand beim Badischen Bahnhof den Reportern gesagt. „Man kann sich nicht vorstellen, wie viel Negativität uns Taxifahrern regelmässig entgegengebracht wird. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich aufhören, Taxi zu fahren“, zitiert das Onlineportal einen Kollegen. Ein anderer beklagt die schlechten Arbeitsbedingungen. Er habe inzwischen ganz aufgehört, in der Nacht zu arbeiten, da es mit Fahrgästen, die „etwas konsumiert“ hätten, schlimm sei. Ein 56-jähriger Kollege, der seit über 20 Jahren Taxi fährt, sagt, wenn er könnte, würde auch er aufhören. Immer wieder komme er in die gefährliche Situation, dass jemand nach der Fahrt nicht zahlen will.
Auch George Botonakis vom Taxiverband Zürich zeigt sich betroffen. Doch im Allgemeinen sei der Taxiberuf eine sichere Arbeit, meint Botonakis. „Immer wieder gibt es verbale Auseinandersetzungen – besonders in der Nacht mit Besoffenen. Aber da stehen die meisten Taxifahrer drüber.“ Auch Überfälle gäbe es immer weniger, da die Fahrer nicht mehr so viel Bargeld in den Fahrzeugen hätten, wird Botonakis von „20 Minuten“ zitiert. ar
Fortsetzung: Taxifahrer in Basel und Göteborg getötet: Festnahmen
Beitragsbild: Symbolfoto mit Schweizer Taxis (hier in Zürich), Foto: Axel Rühle