Mit mittlerweile über 350 zugelassenen Fahrzeugen wächst die Zahl an Elektrotaxis in der Hansestadt weiterhin rasant. Der grüne Verkehrssenator freut sich dabei vor allem über den eingesparten CO²-Ausstoß und fördert parallel auch die exklusive Lade-Infrastruktur.
Ende November wurde in Hamburg das 250. elektrisch betriebene Taxi zugelassen, nur zwei Monate später liegt die Zahl bereits bei über 350. Mit dieser von der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende heute veröffentlichten Zwischenbilanz ist der Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks dem Namen seiner Behörde wieder ein Stück nähergekommen. Der Wandel von Verbrenner- zu Elektromotoren ist ein entscheidender Teil der politisch gewollten Verkehrswende und der Anteil von mittlerweile 13 Prozent E-Taxis an der gesamten Hamburger Taxiflotte ist aufgrund der hohen Laufleistungen eines Taxis ein besonders wirksamer Faktor bei der Einsparung von CO²-Emmissionen.
Konkret beziffert die Behörde die Zahl bei insgesamt 2.100 Tonnen eingesparten CO², weshalb die Hamburger Taxibranche damit maßgeblich zum Erreichen der Klimaziel der Stadt beitrage. „Dieser Beitrag wird sich dank der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Branche auf diesem Feld in den kommenden Jahren weiter erhöhen“, sieht Senator Tjarks das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht und verspricht: „Wir werden das Projekt mit Hochdruck fortsetzen.“
Der hohe Anteil an Elektrotaxis in Hamburg ist das Ergebnis des Projekts Zukunftstaxi, das die Stadt Hamburg am 1. April 2020 gestartet hat. Seitdem wird der Mehraufwand durch die Anschaffung und den Betrieb eines E-Taxis durch finanzielle Zuschüsse in zwei Förderstufen für insgesamt 350 Taxis kompensiert. Diese Klimamittel sind bereits vollständig vergriffen, weshalb man derzeit „auf Bitten der Hamburgischen Bürgerschaft die Schaffung einer dritten Förderstufe“ prüft, teilt die Behörde mit. Für die interessierten Hamburger Taxiunternehmer ist es daher sinnvoll, sich weiterhin für das Projekt Zukunftstaxi zu bewerben.
Parallel zur Anzahl der E-Taxis muss in Hamburg aber auch die Ladeinfrastruktur mitwachsen. Deshalb unterstützt die Stadt Hamburg den Flottenumstieg neben den Anschaffungskosten auch mit der Bereitstellung von mindestens 80 Schnelladepunkten exklusiv für E-Taxis auf öffentlichem Grund und teilweise auch auf Privatflächen. „Die entsprechenden Förderungen sind bereits zugesagt und vereinbart“, heißt es dazu aus der Behörde. jh
Beitragsfoto: Der Hamburger Taxiunternehmer Jürgen Starck zählte zum Start des Projekts Zukunftstaxi 2020 zu den Pionieren. Mittlerweile fahren mehr als 350 elektrisch angetriebene Taxis durch die Hansestadt. Foto: Jan Hinz
Das sind tolle Nachrichten, warum gibt es die Fördermittel nicht auch in München.
Kann man das nicht für ganz Deutschland einheitlich für E Taxis anbieten?
In München gibt es eine E-Taxi-Förderung seit 2017(!). Sie ist bis heute nicht ausgeschöpft…
Wir wollen mal objektiv sein: Es geht beim Projekt ETaxen für die teilnehmenden Unternehmer nur am Rande um Klimaschutz. Es geht darum möglichst viel Fördergeld mitzunehmen und sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Denn wer ein E Taxi einsetzt wird priorisiert vermittelt und auch am Flughafen durch eine Sonderspur bevorzugt. 90% der E Taxen gehören Mehrwagenunternehmern, die hoffen, sie können durch diese Wettbewerbsverzerrung den Mindestlohn zahlen. Auf Kosten der Kollegen, die mit so „miesen Dreckschleudern“ wie einem W213 und RAV 4 arbeiten.
Im übrigen finde ich es auch besonders klimafreundlich, wenn die ersten Hamburger ETaxen nach bereits 15 Monaten bei Mobile.de zum Verkauf angeboten werden.
Sehr geehrter Taxi-Times-Leser „Onkel Willy“: Zunächst einmal bitten wir Sie, auf dieser Plattform künftig mit Ihrem Echtnamen zu kommunizieren. Hinsichtlich der hier angesprochenen Modelle auf „Mobile.de“ hat uns die Hamburger Aufsichtsbehörde auf Nachfrage nochmal bestätigt, dass in der gesamten Projektlaufzeit lediglich ein Fahrzeug aus dem Bestand rausgefallen ist. Alle noch laufend konzessionierten Taxis sind bei der Behörde mit Kennzeichen- und Fahrgestellnummernbindung erfasst. Somit würde die Behörde sofoert erfahren, wenn ein Taxi aus dem laufenden Taxenbetrieb rausgenommen würde und sofort die im Dreimonatsrythmus laufenden Zahlungen beenden.