Bereits zum neunten Mal veranstalteten Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen PKW gemeinsam mit der IG Taxi Ortenau e. V. einen VW-Taxiabend für alle Mitglieder der Interessengemeinschaft und Freunde des Taxigewerbes.
Mit Sicherheit bereits eine Tradition ist der VW-Taxiabend. Zum neunten Mal trafen sich rund 60 Besucher am Abend des 13. Juni im VW-Autohaus Graf Hardenberg in Offenburg. Der Abend sollte die Möglichkeit bieten, sich umfassend über die VW-Neuigkeiten aus Hannover und Wolfsburg zu informieren.
Nach einer kurzen Begrüßung von Vertretern des Autohauses und durch den 1. Vorsitzenden der IG Ortenau, Markus Schmid, übernahmen die extra für die Veranstaltung angereisten VW-Taxi-Spezialisten das Wort. Für Björn-Marc Börner vom VW-Nutzfahrzeug-Service sollte es einer der letzten Einsätze als Taxi-Service Spezialist sein. Nach elf Jahren als Fachkoordinator für Taxi und Mietwagen im Servicebereich verabschiedete er sich vergangene Woche von den Taxi-Kunden, da er eine neue Position als Leiter der Produktbetreuung Gesamtfahrzeug und Schadensteilanalyse im Nutzfahrzeug-Service-Center Deutschland übernommen hat.
Zugleich nutzte er die Gelegenheit, seine Nachfolgerin vorzustellen. Manuela Flechtner war ebenfalls nach Offenburg angereist und konnte sich vor Ort ein erstes Bild von Ihren zukünftigen Kunden machen. Vom VW-Pkw-Service war Jörg Pachmann vor Ort. Die Pkw-Taxi-Ansprechpartnerin Melanie Neugebauer war wegen eines anderen Termins gebunden und ließ sich entschuldigen. Per Videoschalte war zudem Marcel Kögler (MEB-Beauftragter Volkswagen-Pkw) zugeschaltet, er sprach über die E-Strategie von VW-Pkw, die hinsichtlich vollelektrischer Fahrzeuge, die ab Werk als Taxi bestellbar sind, eher weniger versprach.
Auch bei den beiden Fahrzeugen, die aktuell noch von VW-Pkw als Taxi gefertigt werden, sieht es derzeit nicht allzu gut aus, denn ihre Tage sind bereits gezählt. Der VW Passat der aktuellen Baureihe wird noch in diesem Jahr auslaufen. Die Lieferzeit inklusive Umbau wurde von Pachmann, welcher den Vortrag in Vertretung von Frau Neugebauer hielt, mit vier bis fünf Monaten angegeben. Beim aktuell beliebteren Touran ist die Situation ähnlich verzwickt. Bei dem Wagen muss mit Lieferzeiten von 12 bis 18 Monaten oder mehr gerechnet werden. Da wird das Zeitfenster, in dem man einen Wagen bestellen kann, vor allem, wenn man das zeitlich relativ kurz bevorstehende Produktionsende 2026 im Auge hat, immer kleiner.
Auch Joachim Flämig, der seit vielen Jahren das Gesicht von VW-Nutzfahrzeuge Taxi ist und viel für das Zustandekommen der Veranstaltung getan hat, hatte natürlich einen entsprechenden Vortrags-Slot. Nutzfahrzeug-seitig ist das Angebot derzeit recht breit gefächert. Mit dem Caddy, dem neuen Multivan, den letzten Exemplaren des T6.1, dem Crafter und dem ID. Buzz werden viele Taxiunternehmer angesprochen. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen werden beim Multivan und Caddy neue Bezeichnung für die Ausstattungslinien genutzt. Neben den Basisvarianten Multivan und Caddy gibt es beispielsweise auch die höherwertigen Lines Life und Style.
Die Fahrzeuge, welche online konfiguriert werden können, sind inkl. der Taxi- und Mietwagenpakete ab Werk voll homologiert, was ein aufwändiges Einzelgutachten unnötig macht. Beim jüngsten Neuzugang von VW Nutzfahrzeuge, dem erst kürzlich vorgestellten ID. Buzz mit langem Radstand, wird das Taxipaket voraussichtlich erst nach dem Start der Produktion (Mitte 2024) verfügbar sein.
Zu einem möglichen Nachfolger des T6.1, welcher noch bis Mitte 2024 produziert wird, durfte Flämig noch keine Informationen liefern. Bei den anderen Fahrzeugen muss man auch mit Lieferzeiten zwischen einem Vierteljahr (ID. Buzz, mit kurzem Radstand) und bis zu über 18 Monaten (für den Caddy) rechnen.
VW-Nutzfahrzeuge sieht natürlich die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn ein Unternehmer kurzfristig, beispielsweise wegen eines Unfalls, ein Fahrzeug ersetzen muss. Joachim Flämig bat alle, die in so eine Situation geraten, sich vertrauensvoll an ihn zu wenden, damit eventuell gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann.
Kurz vor Schluss der Veranstaltung, welche dieses Mal bis lang in die Nacht andauerte, wies Flämig noch auf die kommenden Herausforderungen der UNECE-Regularien hin, denen sich alle Automobilhersteller stellen müssen und die das Ziel haben, die Fahrzeugsicherheit bei zunehmender Digitalisierung zu gewährleisten. Diese Bestimmungen sollen dafür sorgen, dass die in den Fahrzeugen verbaute elektronische Architektur und Software vor Missbrauch durch Hackern oder Datendiebe geschützt ist. Diese Vorgabe ziehe große Aufwendungen nach sich, so Flämig, was im Endeffekt dazu führt, dass die Variantenvielfalt, auch bei den Taxis, immer weiter eingeschränkt wird. Beispielsweise werden bestimmte Motor- und Getriebevarianten dann nicht mehr verfügbar sein, oder einzelne Ausstattungsmerkmale sind nur in Paketen verfügbar.
Insgesamt war der Abend wieder gewohnt informativ und auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Die Besucher nutzten ihre Chance und konnte bis spät in die Nacht ihre Fragen direkt mit den Experten von VW klären. Die IG Taxi Ortenau hat bereits ein nächstes Highlight auf ihrer Agenda. Am Samstag, dem 9. September, ist der 6. Verkehrssicherheitstag in Offenburg geplant. sg
Beitragsfoto: VW ID. Buzz im Taxigewand. Foto Markus Schmid/IG Taxi Ortenau e.V.
Ich frage mich, wozu diese Veranstaltungen sein sollen. Nicht lieferbar und nicht bezahlbar. Ich finde es erschreckend, was VW sich mit seinen Kunden erlaubt. Vor allem, die Behandlung als Kunde ist auf einem Tiefststand angelangt. Ansonsten, siehe Aktienwerte von Volkswagen … Danke, Herr Diess.