Heute Morgen wurden in Köln, Düsseldorf und Bergisch Gladbach Büros und Privaträume von vier Mietwagenunternehmern durchsucht. Wie die Polizei bekanntgab, konnten neben Geschäftsunterlagen sogar Waffen und Polizeiuniformen sichergestellt werden.
Die Liste der Vorwürfe ist lang. So müssen sich die vier Unternehmer, zwei 36-Jährige, ein 37-Jähriger und eine 35-Jährige, sich mit diversen Vorwürfen des Verdachts auf bandenmäßige Urkundenfälschung auseinandersetzen. Neben Urkundenfälschung beispielsweise durch gefälschte TÜV-Bescheinigungen sollen die rund 100 Fahrzeuge, die für Uber gefahren sind, auch nur als Privatwagen versichert bzw. zugelassen gewesen sein. Zudem steht der Vorwurf verfälschter Zulassungsbescheinigungen und gefälschter Konformitätsbescheinigungen für Wegstreckenzähler im Raum.
Mit diesem illegalen Vorgehen konnten die Unternehmer auf Kosten Ihrer Fahrgäste viel Geld sparen. Einmal, indem sie sich die jährlichen TÜV-Prüfungen eines Mietwagens sparen, und zum anderen, weil die Versicherungsgebühren von Privatfahrzeugen deutlich günstiger sind als die eines Mietwagens. In der Konsequenz bedeutet dieses Vorgehen, dass die Uber-Nutzer, welche mit einem Fahrzeug von diesen Unternehmen eine Fahrt gebucht hatten, gänzlich ohne Versicherungsschutz unterwegs waren.
Bei der Razzia stellte die Polizei mehr als 100 Fahrzeugschlüssel, etwa 70 Kartons mit schriftlichen Dokumenten sowie mehrere tausend Euro Bargeld sicher.
Als Ursprung der Ermittlungen werden interne Recherchen im Frühjahr 2023 bei der Zulassungsstelle der Stadt angegeben. Dort sollen zu von den Beschuldigten zugelassenen Fahrzeugen abweichende Datensätze existierten. Einige Fahrzeuge sollen dort offiziell als Privatfahrzeuge zugelassen, aufgrund der eingereichten gefälschten Urkunden aber zugleich – ohne Eintrag im Fahrzeugschein – als Mietfahrzeug registriert gewesen sein. Daraufhin wurde die Polizei informiert.
Herwig Kollar, Präsident des Bundesverbandes BVTM, sieht in der Razzia einen richtigen Weg: „Wir als Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. begrüßen, dass die Behörden nun endlich gegen offensichtlich kriminelle schwarze Schafe in der Branche vorgehen. Gefälschte TÜV-Berichte, verfälschte Zulassungsbescheinigungen und falsche Versicherungsangaben – die Leidtragenden sind im Zweifel die Fahrgäste, die ungewollt zum Spielball dieser sogenannten Unternehmer werden. Im Schadensfall bleiben sie auf den Kosten sitzen.“
Weiterhin sieht Kollar einen großen Image-Schaden für das Gewerbe: „Aber auch die Taxi- und Mietwagenunternehmen, die sauber und solide arbeiten, werden in Mitleidenschaft gezogen. Denn ihnen wird durch solche Praktiken, die zu den Durchsuchungen geführt haben, die Geschäftsgrundlage genommen. Wir wünschen uns, dass auch in anderen Bundesländern die Behörden energisch gegen kriminelle Unternehmer vorgehen und somit für einen fairen Wettbewerb sorgen.“ sg
Kommentar der Redaktion: Die Geschehnisse zeigen, wie skrupellos und gewinnorientiert mancher Mietwagenunternehmer agiert. Sie belegen aber auch, wie weit solche Täter gehen können, bis man Ihnen auf die Schliche kommt. Dieses Beispiel zeigt also, dass sich Uber an die eigene Nase fassen muss und glaubhaft einen Weg finden muss, mit dem solche Betrügereien verhindert werden können. Dass die Kontrollorgane in diesem Fall rechtzeitig eingegriffen haben, bleibt zu bezweifeln, denn wer glaubt, dass ein Unternehmen, welches mit dem Wohlergehen seiner Fahrgäste spielt, sich an die anderen Regeln, wie beispielsweise die Rückkehrpflicht, hält, ist ein Träumer.
Beitragsbild: Symbolfoto Axel Rühle
Sehr geehrte Ordnungsämter und politische Verantwortliche,
ein Eindeutigeres Beispiel für die momentane Lage (miserabel) kann man
wohl kaum bekommen. Fehlende Vorgaben (Mindesttarif) und eine
nicht vorhandene Planung des ÖPNV lassen einen sprachlos zurück.
Wir dürfen gespannt sein ob nun ein Umdenken bei den Behörden
stattfindet. Ob die Mietwagen (und zwar alle) mit Wegstreckenzählern
und TSE ausgerüstet werden müssen, ja diese Frage kann man getrost
mit Ja beantworten. Die Pflicht dieser Technik für Taxi und Mietwagen
kann man nur begrüßen. Schluss mit dem Wildwuchs.
Geht mit Beispiel voran Liebe Kollegen es grüßt
Sascha Päffgen Taxiunternehmer aus Köln 31 Fahrzeuge mit Insika
Verschlüsselung seit 2016.
Oft wird gesagt, dass UBER wesentlich günstiger anbietet als der gängige Taxitarif.
Was oftmals ja auch auf verblüffende Weise stimmt. Da frug man sich als Geschäftsmann, wie solche Preise UNTER Selbstkosten denn überhaupt möglich sind.
Seit heute haben wir die Antwort darauf. Dank an die Behörden und alle aufmerksamen Kölner Kollegen, die hier mit Zeitstempel-Kamera und Zeugenaussagen unermüdlich diesen Erfolg erst möglich machten.
Und sicher bald (wenn die Behörden wirklich aufmerksam dran bleiben) sind solche Niedrigpreise auch kaum noch möglich. Wir erinnern uns an die 19% MwSt für Funkmietwagen und die hohen Provisionen von 25–30% die an die UBER-Zentrale abzuführen sind. Wenn nun also die reellen Kosten für Versicherung und HU zu zahlen sind, dazu die erwähnten Provisionen und Steuersätze, ist ein Mindesttarif für Funkmietwagen vielleicht gar nicht mehr notwendig – der Markt zeigt die natürlichen Grenzen des kundenkeilenden Dumpings auf. Wäre wünschenswert.
Und hat sich Uber schon dazu geäußert? Ich denke mal , sie werden sich wieder als Opfer hinstellen. „Wir haben davon nichts gewusst. “ Aber wie wäre es mal mit genauer hingucken. A ber dann hat man nicht soviele Wagen auf der Straße. Also , ich denke denen ist es egal.
Vollkommen richtig , anscheinend werden nur durch Kontrollen die “ Möchtegernunternehmer “ endlich erwischt. Immer weiter so . Und an die Uber etc. Fahrgästen , denkt mal daran ,
nicht Geiz ist Geil , sondern das Leben und die Gesundheit des höchsten Gutes , das man befördern kann
Hartmut Kahrs
Taxi Kahrs ,Verden
Oh wie schön. Jetzt treibt der WDR mit seiner Berichterstattung uns die aufrichtigen Kunden alle zu uns ins Taxi zurück. Hoffentlich schaffen wir die Nachfrage abzudecken :-)) Die Not der Uber-Unternehmer wird immer deutlicher.
Wäre wünschenswert, wenn alle Zulassungsstellen im Lande diese Überprüfungen schnellstens durchführen wollten. So wie auch das Finanzamt und der Zoll doch auch für diese Fahrzeuge zuständig sind.
………..und das Foto zeigt auch noch ein Uberfahrzeug mit Taxifarbe. Widerlich !!!!
Die sonstigen in der Republik (oder am besten sogar europäisch) in allen Farben herumkutschierenden Taxler sollten jetzt doch mal ernsthaft wieder eine Rückkehr zur Taxifarbe überlegen.
Da müssen wir widersprechen: Das Foto zeigt einen weißen Mietwagen.
Moin,
Das ist ja nicht der erste fall. Es häufig sich.
Wozu haben wir eigentlich ein gewerbezentralregister?
Die Zuverlässigkeit von Uber ist nicht mehr geben.
Sie selbst überprüfen nicht wer für Sie die Aufträge übernimmt oder durchführt.
Für Uber ist nur der Umsatz für sich selber wichtig.
Uberpop würde verboten.
Das wird umgangen durch interne Prüfungen die nicht statt finden.
Jede Vermittlung an eine Uber Partner ohne Lizenz ist Uberpop. Ist eine Straftat.
Grüße
Wieso wird in München sowas nicht gemacht??
Definitiv ein schöner und doch auch grosser Erfolg. Aber leider wird wieder mal viel zu wenig passieren und natürlich wird UBER seine Hände in Unschuld waschen denn sie sind ja nur der Vermittler. Der Unternehmer muss schon selber nach gültigem Recht arbeiten. Die Strafe wird vermutlich viel zu gering ausfallen und die Gewinne aus den Betrügereien sind natürlich schon in Sicherheit gebracht. Für mich lässt sich das ganze Thema nur erledigen mit einer exakten Gleichstellung der Bedingungen für Taxi und Mietwagen….oder dem gänzlichen Verbot solcher Anbieter.
UBER versucht nach wie vor, das Geschäftsmodell durch die Hintertür in den Markt zu drücken. Dabei wird genau dieses Verhalten nicht nur geduldet, sondern geradezu forciert. Die Kontrollen müssen viel engmaschiger, schneller und konsequenter kommen. Gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer, das muss das Ziel sein.
Ob Uber,Amazon, McDonalds, Burgerking oder Starbucks, irgendwie werden dort immer Kunde oder Mitarbeiter beschissen.