In der aktuellen Ausgabe der Münchner Taxi Times widmet sich die Redaktion ausführlich dem Problem der fehlenden Taxihalteplätze am Hauptbahnhof – und wie immer zahlreichen weiteren Themen.
Das Titelcover sagt eigentlich schon alles: Als Vorher-nachher-Vergleich wird anhand zweier Fotos aus der gleichen Perspektive das Problem gezeigt, dass man direkt am Bahnhofsausgang der Millionenstadt München vergeblich nach einem Taxihalteplatz sucht. Zusammen mit einer Imbissbude ist er einem unansehnlichen Bauzaun gewichen. Die Fahrgäste dürfen sich zum anderen Ende des Gebäudes begeben. Wir sind dem Problem und seinen Auswirkungen nachgegangen und dokumentieren alles auch mit zahlreichen Fotos.
Weitere Themen dieser Ausgabe:
Uber will das Taxigewerbe in ganz Deutschland unterwandern. Schon seit Monaten warnen aufmerksame Münchner Taxiunternehmer ihre Kollegen vor einer Kooperation mit dem als Freund verkleideten Feind. Darüber hat auch die AZ berichtet. Wir blicken zurück auf ein Thema, das heute noch akuter ist als zum Zeitpunkt des Appells.
Auch im Berliner Taxigewerbe wird gegen Uber und seine Vereinnahmung des öffentlichen Raums gekämpft, sogar künstlerisch. Eine kleine Gruppe von Berliner Taxiunternehmern hat mit einer Videoinstallation und einem kleinen Theaterstück davor gewarnt, wie Uber die Wirtschaft und die Gesellschaft angreift. (In der aktuellen DACH-Ausgabe findet sich ein Interview mit den dreien und dem Vierten im Bunde, einem technischen Mitarbeiter.)
Ganz anders Free Now: Der Mobilitätsanbieter zieht sich aus dem Mietwagengewerbe zurück. Er war einst unter dem Namen MyTaxi ausgezogen, um mit Kundendaten aus dem Taxigewerbe große Stücke auch vom Mietwagenkuchen abzubekommen.
Taxiverband will Fahrerqualität verbessern: Bei der TMV-Jahreshauptversammlung wurden die bisherigen Vorstände in ihren Ämtern bestätigt. Beim Tätigkeitsbericht wurde klar, dass die Qualitätslücke durch die entfallene Taxischeinprüfung noch besser gefüllt werden muss.
Der Tarifkorridor und die Festpreise in München und den Flughafen-Landkreisen sind inzwischen etabliert – innerhalb des Gewerbes zumindest. Mit einer umfangreichen Kampagne auch unter Nutzung der lokalen Medien macht der IsarFunk diese jetzt auch bei der Kundschaft publik.
Er freut sich außerdem, dass die Kundschaft eine preisgekrönte Smartphone-App zum Bestellen der Taxis nutzt: taxi.eu, als beste Taxi-App Deutschlands ausgezeichnet und mit voller Preistransparenz.
Die Münchner Festpreise machen auch Politikern in anderen Städten Mut. In Berlin war ein Jahr lang eine Verkehrssenatorin im Amt, die in dieser kurzen Zeit ein Vielfaches von dem zu Gunsten des Taxigewerbes bewegt hat, was ihre Vorgängerinnen getan hatten, so dass auch die Bundeshauptstadt jetzt einen Tarifkorridor mit Festpreisen hat (und ebenso wie München als noch wichtigere Maßnahme einen Mindesttarif für Mietwagen anstrebt). Sechs weitere Kommunen stehen in den Startlöchern.
Auch beim eigentlichen Tarif hat München gewisse Vorbildqualitäten. Mit einem Rückblick auf die Entwicklung des Taxitarifs der Landeshauptstadt und der Flughafen-Landkreise zeigen wir, dass die Tarifanpassungen der letzten Jahre für ein hohes Verantwortungsbewusstsein auf allen Seiten sprechen, sollen Beförderungsentgelte doch der wirtschaftlichen Situation entsprechen.
Etwas Nachholbedarf besteht diesbezüglich noch beim Thema Inklusion. Obwohl die Stadt den Umbau den Umbau großzügig fördert, sind die Unternehmer nicht leicht davon zu überzeugen. Knackpunkt ist der vom Taxigewerbe als notwendig erachtete Zuschlag für jede Rollifahrt.
In eigener Sache blickt Taxi Times schließlich auf die Unterschriftenaktion mit dem offenen Brief zurück, mit der an die Betreibergesellschaften der großen deutschen Flughäfen appelliert wurde, nicht mit den Schmuddelfahrdiensten zu kooperieren.
Auch der MUC-Chef bekam Post – und reagierte kurz und knapp. Vor allem das, was er nicht beantwortet hat, gibt Grund zur Sorge. ar