Der Stadtrat der italienischen Hauptstadt hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: 1.000 neue Konzessionen sollen zu den vorhandenen 7.700 Taxis ausgeschrieben werden, um den drastischen Mangel zu entschärfen.
Diese Meldung ist am 11.9.2024 aktualisiert worden. Siehe unten.
Trotz erheblichen Taximangels verhindern aktive Taxibetriebe in italienischen Großstädten, vor allem Rom und Mailand, seit Langem durch Drohungen die Zulassung weiterer Unternehmen (Taxi Times berichtete). Nach einem Bericht der Tageszeitung Agenzia Nova kommen in der Hauptstadt nun aber doch weitere 800 reguläre und 200 Inklusionstaxis gemäß dem Bersani-Dekret auf den Markt. Dieses Dekret vereinfacht die Vergabe von Taxikonzessionen und erleichtert den Marktzugang, was zu mehr Genehmigungen führt und die Servicequalität verbessern soll.
Die Kosten für eine Genehmigung in der Stadt mit 2,75 Millionen Einwohnern betragen 75.500 Euro für normale Taxis und 52.850 Euro für Inklusionstaxis. 80 Prozent der Beiträge der Bewerber werden an bestehende Taxilizenzinhaber in Rom ausgezahlt. Der Rest wird zur Verbesserung der Buslinien und der Sicherheit verwendet. Eugenio Patane, Stadtrat für Mobilität, betont die Bedeutung dieser Maßnahme angesichts des Jubiläums 2025, für das Papst Franziskus das Motto „Pilger der Hoffnung“ verkündet hat. Ein solches sogenanntes ordentliches Heiliges Jahr findet alle 25 Jahre statt.
Die Ausschreibung 1.000 neuer Taxikonzessionen markiert einen wichtigen Schritt zur Modernisierung und Effizienzsteigerung des städtischen Transports in Rom, bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Italienische Gewerbevertreter sind nun gespannt, ob weitere Städte diesem Beispiel folgen und ebenfalls Maßnahmen gegen wartende Touristen und lange Warteschlangen an den Taxihalteplätzen ergreifen werden.
Bevor ein Taxiunternehmer in der Touristenhochburg Rom neu zugelassen wird, muss er nach Meldung des Online-Portals Agenzia Nova einen Wettbewerb bestehen, bei dem neben den notwendigen Eigenschaften für die Personenbeförderung auch englische Sprachkenntnisse ermittelt werden sowie Allgemeinkenntnisse abgefragt werden, unter anderem zu historischen Begriffen und dem archäologischen Erbe der Hauptstadt.
Da eine hohe Zahl von Interessenten erwartet wird, findet ein Auswahlverfahren statt, für den der Termin noch nicht feststeht. Daraus soll eine Rangliste entstehen, deren erste 1.000 Plätze die Erlaubnis erhalten. Die hohe Gebühr für eine Lizenz soll jeder Fahrer in Raten zahlen können, wobei von einer Kreditlinie die Rede ist, die durch die Gemeinde Rom gewährt wird, möglicherweise unterstützt durch die Region Latium.
Die vor einiger Zeit bekannt gegebene Entscheidung stieß bei den aktiven Unternehmern auf Ablehnung, obwohl ihnen 80 Prozent der Einnahmen, die aus der Ausstellung der 1.000 Lizenzen stammen, zugute kommen. Nur 20 Prozent fließen in die Gemeindekasse, um die erforderlichen Maßnahmen zu finanzieren, etwa die Einrichtung neuer und Modernisierung bestehender Taxistandplätze und die Erweiterung der Sonderfahrstreifen für Busse und Taxis. hs/ar
Aktualisierung vom 11.9.2024:
Die selbst auferlegte Verpflichtung des Römer Bürgermisters Roberto Gualtieri ist eingehalten worden: Damit ab Dezember neue Taxilizenzen vergeben werden können, läuft derzeit das Bewerbungsverfahren. Wie das römische Nachrichtenportal Agenzia Nova meldet, endet die Abgabefrist am 23. September. Gualtieri sagte dazu: „Endlich werden wir ein großes Problem in Rom strukturell angehen, wir sind standhaft geblieben und haben unsere Linie vorangetrieben.“ Mobilitätsstadtrat Eugenio Patané kommentierte: „Ein sehr wichtiges Ergebnis für die Stadt nach 20 Jahren des Wartens, insbesondere im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum 2025.“ Bewerber müssen EU-Bürger sein und dürfen weder mit einem Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden, belegt sein, noch den Anti-Mafia Maßnahmen unterworfen sein. Auch für die Fahrzeuge gelten einige Vorgaben betreffs Abgasklasse, Kofferraumgröße, Ausstattung zur bargeldlosen Zahlung und Barrierefreiheit.
Beitragsbild: Taxi in Mailand; Symbolfoto: Axel Rühle
In Mailand gibt es ebenfalls einen hohen Bedarf an weiteren Taxen.
Ob das wohl alles Taxi Konzessionen werden???
Ich gestehe, daß ich überhaupt nicht weiß , warum dieser tolle Bedarf besteht ? Wer hilft mir ein bißerl ?
Oder gleich ausführlich von taxi-times als Reportage ??????
Lieber Taxi Times-Leser, gerne helfen wir weiter und verweisen auf unsere Berichte, die wir zu diesem Thema schon gebracht haben. Z.B. diesen hier: https://taxi-times.com/taxi-mangel-in-rom-und-mailand/
Oder auch diesen hier: https://taxi-times.com/taxi-streik-in-italien-touristen-leiden-unter-transportchaos/
oder drittens: https://taxi-times.com/taxifahrer-in-italien-protestieren-gegen-geplante-uber-beguenstigung/
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