Was lange ein Großstadtphänomen war, schwappt nun in rasantem Tempo auch in kleinere und mittlere Städte über: Digitale Fahrdienstvermittler wie Uber drängen nach Rheinland-Pfalz – und stoßen dort auf großes Misstrauen. Der Mobilitätsverband MOLO e.V., Dachorganisation des rheinland-pfälzischen Taxi- und Mietwagengewerbes, warnt vor massiven Folgen für faire Mobilität, Beschäftigte und den öffentlichen Nahverkehr.
„Was in Berlin, Frankfurt oder Köln begann, erreicht nun auch Städte wie Mainz, Ludwigshafen, Ingelheim oder Trier“, moniert Guido Borning, Geschäftsführer von Molo. „Uber & Co. unterlaufen systematisch die tariflichen und ordnungspolitischen Grundlagen, auf denen der Taxi- und Mietwagenverkehr in Deutschland seit Jahrzehnten basiert. Das gefährdet faire Wettbewerbsbedingungen und bedroht Existenzen.“ Das Kernproblem liegt laut Verband in der ungleichen Regulierung: Während Taxis an feste Tarife und Konzessionen gebunden sind, können Plattformanbieter über Mietwagenunternehmen mit flexiblen Preisen agieren. Die Folge: Fahrten werden oft unter den realen Betriebskosten angeboten – auf Kosten von Löhnen, Qualität und Verlässlichkeit.
„Viele Betriebe kämpfen bereits ums Überleben“, so Borning. „Sie sichern Mobilität in den Städten und im ländlichen Raum, übernehmen Kranken- und Schülerfahrten – und stehen gleichzeitig im Wettbewerb mit Plattformanbietern, die unter völlig anderen Bedingungen operieren.“
Dabei legt Molo Wert auf eine klare Unterscheidung: Nicht das klassische Mietwagengewerbe steht in der Kritik, sondern die Plattformmodelle, die auf Preisdumping und Regelumgehung setzen. „Unsere Mitglieder sind Taxis und Mietwagenbetriebe gleichermaßen“, betont Borning in der Pressemitteilung. „Gerade im ländlichen Raum sind viele Mietwagenunternehmen unverzichtbare Partner der öffentlichen Mobilität. Das Problem entsteht, wenn Plattformen Geschäftsmodelle fördern, die die Branche systematisch aushöhlen.“
Die Auswirkungen beschränken sich laut Verband nicht auf das Gewerbe selbst: Auch der öffentliche Nahverkehr könnte massiv in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn digitale Anbieter kurzfristig Fahrten günstiger als Bus oder Bahn anbieten, drohe langfristig eine Abwanderung von Fahrgästen. „Uber unterläuft die Tariflogik des öffentlichen Verkehrs. Wenn Mobilität zur billigen Ware wird, leidet am Ende die Daseinsvorsorge“, warnt Borning. „Das trifft Taxis, Mietwagen und letztlich auch Bus und Bahn.“
Der Verband hat das Thema inzwischen fest auf seine politische Agenda gesetzt und sucht den Dialog mit den Kommunen. Mit der Stadt Mainz laufen bereits Gespräche, auch in Trier sind Treffen geplant. Molo fordert die Städte auf, ihre Handlungsspielräume zu nutzen – etwa durch die Festlegung von Mindestentgelten für Mietwagen nach § 51a des Personenbeförderungsgesetzes. Heidelberg habe bereits vorgemacht, dass solche Regelungen wirksam sind. „Wir brauchen keine Kampfpreise auf Kosten der Beschäftigten, der öffentlichen Mobilität und des Klimaschutzes“, mahnt Borning. „Heidelberg hat gezeigt, dass Mindestpreise funktionieren – jetzt muss Rheinland-Pfalz nachziehen.“ nu
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Diesen Plattformen ist egal, womit sie ihre Performance ihren Investoren zeigen. Hauptsache Provisionen einsacken und dann egal. Diejenigen, die die Arbeit machen sind dabei sowieso die Gekniffenen, weil sie sich auf kriminelle Machenschaften einlassen. Anders können diese Dumpingpreise von UberBolt&Co nicht angeboten werden. Aber die Provision ist schon weg. Ohne Nutzen für irgendwen hier im Land.
Derzeit sind vor allem Mietwagen von Uberitis befallen. Das Taxigewerbe muß sich schnellstens durch eigene bessere kundenfreundliche Vermittlungssysteme immunisieren.
Denn bald sind unsere eigenen Zentralen weg vom Fenster. Dann haben uns diese Kraken im Würgegriff. Höchst Zeit unsere inländische Technologieoffensive voranzubringen, wie von der Bundesregierung versprochen.
1: Haut endlich MBE für Mietwagenbetriebe die für Plattformen fahren.
2: Führt einfach mal Digitalsteuer für die großen US Konzerne ein in Deutschland
3: Und die beste Lösung, die kleine Fachkunde einheitlich einführen, dann schaut die Sache ganz anders aus
4: TSE und Wegstreckenzähler nicht zu vergessen