Am Salzburger Flughafen (Österreich) war erst einmal Endstation für vier Urlauber. Sie wollten mit dem Taxi ins heimische Freilassing (Deutschland) fahren, wurden jedoch mehrfach abgewiesen.
Als sie das Fahrziel hörten, lehnten drei der auf Fahrgäste wartenden Taxifahrer die Beförderung der vier Reisenden nach Deutschland einfach ab. „Erst die Fahrerin des vierten Taxis, eine sehr nette Dame, hatte kein Problem damit, uns über die Grenze zu fahren. Als gebürtiger Salzburger finde ich dieses Verhalten gegenüber ausländischen und einheimischen Gästen nicht tragbar“ monierte der potentielle Fahrgast in einem Interview mit dem „Wochenblatt“. Seinem Ärger machte er auch bei der Funktaxi-Vereinigung und beim Magistrat mit einer Beschwerde Luft.
Kommerzialrat und Obmann der Taxifachgruppe, Erwin Leitner, sieht in der Bürokratie und dem deutschen Mindestlohn die Gründe für die Transportverweigerung. Ein Salzburger Taxiunternehmen, das über die Grenze fahre, müsse nicht nur zweimal im Jahr eine offizielle Mitteilung über die Mitarbeiter an eine Stelle in Köln senden, sondern zusätzlich eine deutsche Steuernummer anfordern. „Bei Fahrten nach Deutschland müssen für die Zeit des Aufenthaltes in Deutschland nicht nur entsprechende Aufzeichnungen gemacht, sondern auch der deutsche Mindestlohn gezahlt werden, der den österreichischen Normaltarif für Taxifahrer übersteigt.“ erklärt Leitner.
Da es keine Beförderungsverpflichtung nach Deutschland gibt, kann jeder individuell entscheiden, ob er Auslandsfahrten durchführen möchte. Trotz all der Widrigkeiten nehmen rund 70 Prozent der Salzburger Taxiunternehmer den Aufwand in Kauf und fahren ihre Kunden über die Grenze. nu
Foto: Wirtschaftskammer Salzburg
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.