Der App-Vermittler mytaxi gehört bekanntlich ja zum Daimler-Konzern. Und der wiederum ist eine Aktiengesellschaft, die dafür sorgen muss, dass die Aktionäre zufriedenstellende Dividenden erzielen. Ein Analyst rechnet vor, wie einfach das mit mytaxi geht.
Wir zitieren nachfolgend ungekürzt aus einem unter http://www.deraktionaer.de am 16. September 2017 veröffentlichten Beitrag von Maximilian Völkl. Er trägt die Überschrift „Daimler – das ist die Zukunft“. Mögen sich die Freunde des Taxigewerbes selbst ihr Bild machen.
„Daimler – das ist die Zukunft
Neben der Elektromobilität und dem autonomen Fahren rücken bei Daimler die sogenannten Mobilitätsdienste mehr und mehr in den Fokus der Kunden. Mit Plattformen wie Mytaxi, Car2go oder Moovel, die zum Bereich Financial Services gezählt werden, ist der Konzern hier glänzend aufgestellt. 14,5 Millionen Kunden haben diese Dienstleistungen im ersten Halbjahr 2017 genutzt – das entspricht einem Plus von 116 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Vor allem Mytaxi ist in den Großstädten in Europa immer stärker auf dem Vormarsch. Nach dem Zusammenschluss mit dem britischen Wettbewerber Hailo im vergangenen Jahr gehören Daimler noch 69 Prozent an der Mobile-App zur Taxi-Bestellung. Dank weiterer Übernahmen ist die App, die aktuell über 8,2 Millionen Nutzer verfügt, nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Rund 120.000 lizenzierte Taxifahrer sind bei Mytaxi registriert. Genutzt werden kann der Dienst aktuell in neun Ländern und mehr als 50 Städten.
Pro Fahrt kassiert Mytaxi eine Provision von sieben Prozent. Konservativ angenommen: Jeder Fahrer wird drei Mal pro Tag per App gebucht und die Fahrten kosten im Durchschnitt zehn Euro. Mytaxi würde aktuell gut 90 Millionen Euro kassieren. Insgesamt hat Daimler Financial Services im ersten Halbjahr 5,9 Milliarden Euro zum Konzernumsatz beigesteuert und dabei ein EBIT von 0,5 Milliarden Euro eingefahren – das entspricht einer Marge von 8,5 Prozent.
Bei einem Konzernumsatz von 41 Milliarden Euro klingen diese Zahlen zwar noch wenig beeindruckend. Die Fantasie liegt aber in den hohen Wachstumsraten. Financial Services kommt auf ein Plus von 18 Prozent, der Gesamtkonzern liegt lediglich bei sieben Prozent. Bei den lukrativen Mobilitätsdiensten sind die Zuwächse wie erwähnt noch deutlich höher. In dem zukunftsträchtigen Geschäftsbereich sollte Daimler auch weiter stark zulegen können. Ein signifikanter Anstieg der Bewertung scheint möglich.
Zum Vergleich: Uber wird mit 50 Milliarden Dollar bewertet. Der Fahrdienst ist zwar deutlich größer. Über zwei Millionen Menschen fahren aktuell für Uber, die Provision des Konzerns beträgt stolze 20 bis 30 Prozent. 2016 lag der Umsatz bereits bei 6,5 Milliarden Dollar. Dem steht aber auch ein Nettoverlust von 2,8 Milliarden Dollar gegenüber. Trotz der Unterschiede zeigt das Beispiel, dass Investoren den Mobilitätsdiensten offen gegenüberstehen und eine sehr hohe Bewertung zugestehen.
Nach schwachen Monaten hat sich die Situation bei den Autoaktien wieder aufgehellt. Die IAA und ein deutlich verbessertes Chartbild locken bei Daimler neue Käufer an. Zudem verleihen die Mobilitätsdienste und die Holding-Pläne viel Fantasie für die Zukunft. DER AKTIONÄR bleibt deshalb zuversichtlich für Daimler.
Dieser Text ist ein leicht veränderter Auszug aus einer ausführlichen Story über Zukunft von Daimler in DER AKTIONÄR 36/17. „