Wenige Tage vor seiner Delegiertenversammlung hat der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband BZP über die Medien Zahlen zur Branche genannt und das Taxigewerbe als Branche dargestellt, die sich den Trends stelle.
Etliche deutsche Medien, darunter beispielsweise der Stern und die Automobilwoche, zitieren an diesem Wochenende aus einem Gespräch des BZP-Präsidenten Michael Müller mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Müller bezeichnet darin die Taxibranche als „digitaler, als viele denken“. Im Bereich der Apps habe man eigene Systeme im Betrieb. Die App-Nutzung bei Taxibestellungen steige leicht, aber kontinuierlich an. Müller spricht gegenüber der dpa von mehr als 100.000 Taxirufen per App im Monat in Deutschland. 70 Prozent aller Fahrten würden aber nach wie vor telefonisch bestellt, Buchungssysteme im Gastgewerbe oder in Arztpraxen hätten einen Anteil von zehn bis zwölf Prozent. Laut Müller rufen die Deutschen pro Tag etwa 1,2 Millionen Mal ein Taxi – rund 430 Millionen Taxi-Fahrten gebe es jährlich.
Insgesamt bewertet der BZP die wirtschaftliche Situation des Taxigewerbes als befriedigend. Es gebe durch die demografische Entwicklung eine steigende Nachfrage. „Eine alternde Gesellschaft hat Bedarf an Mobilitätsdienstleistungen.“
Müller blickt auf die Themen der Taxi-Tagung am Dienstag in Jena (Taxi Times wird vor Ort sein und berichten) und hebt dabei besonders die Konsequenzen aus der Dieselabgas-Debatte und die Zukunft von E-Taxis hervor. Die derzeitige Diesel-Diskussion bei einer gleichzeitig fehlenden Infrastruktur für Elektroautos sorgten bei den Unternehmen für eine Investitionszurückhaltung.
Sobald die Voraussetzungen besser werden, werde das Taxigewerbe sicherlich auf Elektrofahrzeuge umstellen. Dazu gehöre, dass die Industrie mehr für diesen Einsatz geeignete Autos mit entsprechender Fahrleistung anbiete und die Infrastruktur mit Ladestationen ausgebaut werde. Viele der Elektroautos, die derzeit auf dem Markt sind, seien als Taxi zu klein.
Als Verband setzte man sich dafür ein, dass die Mehrkosten bei der Anschaffung von E-Taxis sowie die Einschränkungen im Betrieb durch die Akkuladezeiten zumindest teilweise durch eine staatliche Förderung ausgeglichen werden. „Wir brauchen eine Förderung, die es möglich macht, auf E-Mobilität umzustellen. Es sollte einen Anreiz geben“, sagte Müller der dpa.
Aktuell teste man auch Modelle, mit denen Taxis geteilt werden. Fahrtstrecken könnten dann so gelegt werden, dass mehrere Kunden mit verschiedenen Zielen auf dem Weg zu- und aussteigen können. Die Fahrgäste teilen sich die Kosten, die Koordination erfolge über eine Taxizentrale. „Am Ende werden die Kunden entscheiden, ob sie das annehmen“, lässt Müller den Ausgang offen.
Taxi-Apps, Elektrotaxis und Taxi-Sharing – die Botschaft des BZP und damit stellvertretend des Taxigewerbes wird von Müller klar formuliert: „Als Mobilitätsdienstleister stellen wir uns den Trends.“ jh
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Der BZP hat sich weder in der Vergangenheit noch heute den Herausforderungen des Gewerbes gestellt.
Ein großes Fragezeichen ist, ob die Aktivitäten der Branche oder den Vermittlungszentralen alleine zugute kommen sollen…
Ist der abgebildete Herr nicht derjenige, der anfangs extrem gegen die Mytaxiapp schwafelte? „Taxi-Zentralen“ sind zukünftig gesehen ein Auslaufmodell. Es werden höchstens die Hälfte überleben. Sie sind, mit Ausnahme der Genossenschaft, für Taxibetriebe nur ein unnützer Kostenfaktor. Es sind auch keine „Zentralen“, sondern lediglich telefonisch erreichbare Vermittlungsplattformen. Gäbe es die Krankenkassen mit ihren Verrechnungsscheckfahrten nicht, wären 30-50% der Taxiunternehmer und „Zentralen“, wie sie sich gerne nennen, heute schon lange pleite. Durch Mytaxi habe ich 50% weniger Kosten und 30% mehr Touren, bei 75.000 € Umsatz im Jahr und 2,5 Touren pro Stunde. Ohne Mytaxi wären es vielleicht nur 60.000 €. Ich bin vom berühmten Hamburger Taxifunk 6x die Wurst so veralbert worden und habe seit meinem Austritt 2014 auf vier fast volle Jahre sage und schreibe mindestens 7000€ gespart. Ich bete zu Gott, daß die Krankenkassen bald zu Mytaxi gehen, um der albernen papierlichen Unterschriftensammlung auf JEDEM Beförderungsbeleg ein Ende zu setzen.
Srhr geehrter Herr Tröller,
schade, dass Sie die Gebührern der einen Taxizentrale als unnützen Kostenfaktor bezeichnen, während die anderen Gebühren für eine ausschließliche App-Zentrale, die sonst keinerlei Dienst- und Serviceleistungenleistungen übernimmt, anscheinend aus Ihrer Sicht in Ordnung sind. Als Redakteur, der bundesweit und international unterwegs ist, kann ich Ihnen versichern, dass Taxizentralen viel mehr sind als nur „telefonisch erreichbare Vermittlungsplattformen“.
Ein regelmäßiger Blick in unser Magazin Taxi Times wird Ihnen das bestätigen.
mfg Jürgen Hartmann, Herausgeber Taxi Times
Unsere Genossenschaft kümmert sich im Gegensatz zu My Taxi in Zusammenarbeit mit der Stadt um die Einrichtung neuer Taxiplätze und stellt bei Großveranstaltungen und Messen Ordner, um einen reibungslosen Ablauf an den Taxiplätzen zu gewährleisten. My Taxi kümmert sich meines Erachtens nur um die Provision, die sie für jede Fahrt abkassieren können, siehe der Versuch die Fahrten an das Höchstgebot zu versteigern.
Unsere Genossenschaft ist im Gegensatz zu My Taxi kein gewinnorientiertes Unternehmen sondern umlagefinanziert.
Ich kann dem Herausgeber der Taxi Times nur beipflichten.