Das Spitzengespräch zum Taxiverkehr am Flughafen ist auf Januar verschoben worden. Eventuell kommt im kommenden Jahr ein weiterer Vorschlag auf den Tisch.
Der Streit um den Taxiverkehr von und nach Schönefeld schwelt seit knapp fünf Jahren. Die Berliner Taxis dürfen zum Berliner Taxitarif zum Flughafen fahren – aber nur leer zurück. Fahrgäste am Flughafen aufnehmen dürfen nur Taxiunternehmen, die ihren Sitz im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) haben. Ende Oktober fanden unter der Leitung von Staatssekretär Jens-Holger Kirchner von der Senatsverwaltung für Verkehr Zusammenkünfte am runden Tisch statt. Doch mit dem dort gefundenen Kompromiss , den LDS-Taxis Laderechte an fünf ausgewählten Berliner Knotenpunkten zu gewähren, war der Landkreis nicht einverstanden.
Auch Detlev Freutel, Vorsitzender des Taxi Verbands Berlin Brandenburg (TVB) befand, wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, das Angebot nicht als sonderlich attraktiv: „Zumindest in Berlin haben die Flughafentaxibetreiber kein Interesse, irgendwo anders als in Tegel auf Fahrgäste zu warten. Die wollen gleich wieder zurück, weil es da die besten Geschäfte gibt. Da hält sich keiner damit auf, zwischendurch einen Fahrgast für ein paar Euro zum Beispiel vom Südkreuz nach Kreuzberg zu fahren.
Die Senatsverwaltung hat offenbar auch ein anderes Konzept geprüft, das in der Berliner Taxibranche besser ankommt: Ein ähnliches Konzept wie am Flughafen Wien-Schwechat, der wie Schönefeld außerhalb des Stadtgebiets liegt. Dort dürfen nur Schwechater Taxis Fahrgäste, die unangekündigt kommen, aufnehmen. Wenn Taxis vorbestellt werden, dürfen auch sie Fahrgäste in die Stadt befördern. Es gibt im Flughafen einen Schalter, wo Passagiere Wiener Taxis anfordern können, die nebenan in einer Garage warten. Ein solcher Warteplatz könnte auch für Schönefeld und den BER in einem Flughafenparkhaus eingerichtet werden. Freutel würde das befürworten: „Es ist eine elegante Lösung. Ich fände sie gut.“ nu
Symbol-Foto: Taxi Times
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Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
ich kann mir schwer vorstellen, dass die LDS-Taxen nur an den vorgesehenen fünf Haltepunkte Fahrgäste aufnehmen. Wie kann man garantieren, dass nicht auch im übrigen Stadtgebiet sog. „Winker“ aufgenommen oder z.B. Aufträge über die „mytaxi-App“ angenommen werden?
Ich bin der Meinung, dass die Konkurrenzsituation in Berlin mit ca. 8.000 konzessionierten Taxen und der steigenden Anzahl an Mietwagenkonzessionen ohnehin schon schwierig ist – brauchen wir da noch weitere Taxen aus dem Umland, die unsere wirtschaftliche Situation noch weiter erschweren?
Ebenfalls sehe ich es als kritisch an, dass auswärtigen Taxen die Personenbeförderung in Berlin ermöglicht wird, obwohl der Fahrer keine Ortskundeprüfung für Berlin absolviert hat. Ist dies rechtlich eigentlich zulässig?
Wie wäre es, wenn es am BER einen Halteplatz für LDS-Taxen gäbe, die Fahrgäste im Umland befördern und einen Halteplatz für Berlin-Taxen, die Fahrgäste befördern, die nach Berlin fahren möchten. So gibt es eine klare Trennung der Pflichtfahrgebiete und keinen Zwang, sich stets auf einen gemeinsamen Tarif einigen zu müssen.
Ich würde mich freuen, zu diesem Thema mehr von meinen Taxikollegen zu lesen.
Claudia