Vier Kandidaten aus dem Münchner Stadtgebiet werden über ein Direktmandat in den Bundestag einziehen. Taxi Times hatte in seiner Münchner Regionalausgabe die aussichtsreichsten Kandidaten vorgestellt. Nach einem Wahlabend, der spannender als so mancher Krimi war, stehen die Sieger nun fest.
Obwohl die Grünen in den Zweitstimmen wie bei den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr, bei der Europawahl 2019 und bei den Landtagswahlen 2018 die stärkste Kraft in der Landeshauptstadt darstellen, gingen drei der vier Direktmandate an die CSU. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sie dort mitregieren können oder aus der Opposition heraus Politik machen. Jamila Schäfer von den Grünen hingegen dürfte als gewählte Direktkandidatin künftig eine Regierungspartei in Berlin vertreten.
Bei den Zweitstimmen liegen die Grünen mit rund 26 Prozent vorne, gefolgt von der CSU mit rund 24 und der SPD mit 19 Prozent. Bei drei von vier Wahlkreisen hat die CSU das Rennen für sich entscheiden können. Dabei wurde es für den Hausarzt Stephan Pilsinger (CSU) im größten Münchner Wahlkreis, West/Mitte, ziemlich eng. Am Ende waren bloß 0,1 Prozent entscheidend. Lediglich 154 Stimmen mehr bescherten ihm somit den Einzug in den Bundestag.
Als Randnotiz sei aus dem Wahlkreis West / Mitte noch erwähnt, dass der satirische, taxifahrende Direktkandidat Philipp Drabinski mit 0,9 Prozent Stimmanteil deutlich unterlag. Er war für „Die Partei“ angetreten und hatte seine Pläne im Taxi-Times-Interview erläutert.
Auch im Wahlkreis München-Nord holte die CSU knapp vor den Grünen das Direktmandat. Der CSU-Kandidat Bernhard Loos konnte dabei 25,7 Prozent der Stimmen für sich verbuchen, die Grüne Doris Wagner 24,2 Prozent, der SPD-Kandidat Florian Post 21,9 Prozent.
Im Wahlkreis München Ost hingegen fiel das Abstimmungsergebnis deutlicher aus. Betriebswirt Wolfgang Stefinger (CSU) holte 31,7 Prozent der Stimmen, Vaniessa Rashid von den Grünen hingegen nur 22,0 Prozent.
Im Wahlkreis München-Süd haben indessen die Grünen das Rennen für sich entscheiden können. Hier geht es für die 28jährige Jamila Schäfer nach Berlin. Sie ist die erste Grünen-Direktkandidatin in Bayern.
Im Wahlkreis Erding hat es Andreas Lenz (CSU) mit 42,3 Prozent und großem Abstand zum zweitplatzierten Grünen-Kandidaten in den Bundestag geschafft.
Im Wahlkreis Freising machte die CSU das Rennen. Erich Irlstorfer erhielt 36,2 Prozent der Stimmen und zieht somit in der nächsten Legislaturperiode in den Bundestag ein.
Im Wahlkreis München-Land gewann mit Florian Hahn ebenfalls ein CSU-Kandidat. Er distanzierte den bekannten Grünen-Politiker Dr. Anton Hofreiter, der aber wohl über die Landesliste abermals ein Bundestagsmandat erhalten wird und zudem als Anwärter auf einen Ministerposten gilt.
Zur Erinnerung: Mit welchem Wahlversprechen die Politiker um Wählerstimmen geworben haben, können Sie hier nachlesen. nu