Der seit einem Jahr in Berlin ansässige Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V., der frühere BZP, hat 5.000 Euro für einen wohltätigen Zweck bereitgestellt.
Man dachte an diejenigen, die einen Platz am Rand der Gesellschaft haben, und für die Weihnachten nicht gemütlich mit Geschenken unter dem Weihnachtsbaum, sondern bei knapp über null Grad auf der Straße stattfindet.
In seiner Pressemeldung schrieb der Bundesverband vergangene Woche: „Gerade jetzt zu Weihnachten wollen wir aber auch an diejenigen denken, die wir nicht nach Hause fahren können – weil sie kein Zuhause haben. In diesem Jahr haben wir uns entschieden, auf jegliche Geschenke zu verzichten. Stattdessen spendet der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. 5.000,- EUR für den Kältebus Berlin. Mit dem Kältebus sammelt die Berliner Stadtmission in der kalten Jahreszeit Wohnungslose von der Straße und bringt sie zu sicheren Übernachtungsplätzen – oft sind es unsere Fahrerinnen und Fahrer, die auf die hilflosen Menschen aufmerksam machen.“
Beim Wort Stadtmission denkt man an Bahnhofsmission, und genau dort, an den wichtigen Bahnhöfen der Hauptstadt, hat die zur evangelischen Kirche gehörende Stadtmission ihre Stützpunkte, an denen sie Obdachlose mit Mahlzeiten und Kleidung versorgt. Derzeit leben in Berlin rund 40.000 Menschen ohne festen Wohnsitz. Zur Entstehung des Projekts Kältehilfe schreibt die Berliner Stadtmission: „Seit 1970er Jahren ist die Arbeit für wohnungslose Menschen ein wichtiges Arbeitsfeld der Berliner Stadtmission. 1985 eröffnete die Notübernachtung in der Lehrter Straße und bot wohnungslosen Menschen Schutz. Ein Jahr später machte die Notübernachtung in der Franklinstraße ihre Türen für wohnungslose Menschen auf. Noch heute werden beide Notübernachtungen betrieben – in der Franklinstraße als ganzjähriges Angebot in Zusammenarbeit mit der Caritas. Man erkannte, dass man im Winter besondere Hilfsangebote benötigt. Daraus entstand die Kältehilfe.“
Die Lehrter Straße in Moabit, früher eine verlassene West-Berliner Gegend nahe der Mauer, liegt direkt am Hauptbahnhof, der im Mai 2006 eröffnet wurde. Da nicht alle Obdachlosen es aus eigener Kraft zur Notunterkunft schaffen, wurden ab 1994 nach dem aufsehenerregenden Erfrierungstod eines Obdachlosen Betroffene mit einem Privatauto zu den Notunterkünften gefahren. Ein Jahr später wurde per Spendenaktion der erste „Kältebus“ ins Leben gerufen. Der heute bekannte, dunkelblaue Kältebus fährt von Anfang November bis Ende März nachts durch die Stadt, sammelt geschwächte Obdachlose ein oder versorgt sie zumindest „mit einem warmen Getränk und warmen Worten“.
Beim Aufspüren von hilfebedürftigen Obdachlosen helfen auch Taxifahrer, da sie auf den Straßen der Stadt herumkommen wie kaum jemand sonst. Im Oktober 2017 sorgte eine Aktion am Berliner Bahnhof Zoo für Aufsehen, als unter dem Motto „Hingucker“ zahlreiche „Care-Pakete“ gepackt wurden, die Taxifahrern gegeben wurden, damit diese sie an bedürftige Obdachlose weitergeben würden. Beim Packen war Hermann Waldner, Geschäftsführer der Funkzentrale Taxi Berlin, persönlich mit anderen zusammen ehrenamtlich tätig. ar