Der am 1. März erschienene Report des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen (BVTM) enthält eine Fülle von Themen, zu denen der Verband sich im Namen der Branche engagiert.
In der Eilsache Taxi geht es um nicht weniger als das Überleben der Taxibranche in Deutschland. Wegen der Dringlichkeit, die auch durch den Untertitel „Was Politik jetzt tun muss“ steht der BVTM mit zahlreichen Fachpolitikern und Entscheidungsträgern im Kontakt, darunter Felix Schreiner (CDU), Michael Donth (CDU), Martin Kröber (SPD), Jürgen Lenders (FDP) und Hartmut Höppner (parteilos). Im Report wird beschrieben, welche Inhalten und Ergebnissen die Gespräche hatten.
„Platz der Schwarzarbeit“ – so die sarkastische Bezeichnung eines Platzes in Berlin-Friedrichshain, der bisher Mercedes-Platz heißt, dessen Namensrechte nun aber vom Fahrdienstanbieter Uber übernommen worden sind – gleichzeitig mit der noch bekannteren Mehrzweckhalle, die erst „O2 World“ und dann „Mercedes-Benz-Arena“ hieß und demnächst ebenfalls Ubers Namen trägt. „So geht das nicht mehr weiter“, wie BVTM-Vizepräsident Hermann Waldner die Eroberung des öffentlichen Raums durch einen Konzern kommentiert, der maßgeblich von Rechtsverstößen und eben Schwarzarbeit lebt. Die Vertreter der Berliner Taxiverbände sind dazu aktuell in einem regen Austausch, welche Gegenmaßnahmen man zu dieser Entscheidung treffen sollte.
Vermeidung erhöhter Abrechnungsgebühren ist das Ziel eines Merkblatts, das der BVTM zur Abrechnung von Bahngutscheinen herausgegeben hat und auf das er in seinem Report nun nochmal ausdrücklich hinweist. Es geht darum, mittels des TaBeA-Systems die Digitalisierung und somit die Vereinfachung voranzutreiben.
Der BVTM berichtet in seinem Report von seinem umfassenden Engagement, das er in die EU-Richtlinie zur Plattformarbeit investiert hat. Er war dabei im Austausch unter anderem mit dem Europa-Abgeordneten Dennis Radtke, der sich in Brüssel vehement gegen die überwiegend unlautere Lobby-Arbeit des Uber-Konzerns starkmacht. Letztlich waren all diese Bemühungen umsonst, weil in der finalen Abstimmung mangels ausreichender Mehrheit nun selbst einen völlig durchwässerten Kompromiss abgelehnt wurde und die Richtlinie somit gescheitert ist. Im Report ist dieser Rückschlag nicht mehr thematisiert, die Entscheidung war erst nach dem Redaktionsschluss des Reports gefallen.
Die Elektrifizierung der bundesweiten Taxiflotte geht weiter und wird auch vom Bundesverband vorangetrieben. Daher widmet sich der Report sher intensiv dem umfassenden Münchner Förderprogramm. Bis zu einem Drittel des Anschaffungspreises eines E-Taxis kann bis voraussichtlich Ende 2025 abgegriffen werden.
Zu diesem Thema wird im Report auch das BVTM-Vorstandsmitglied Gregor Beiner interviewt, der eine E-Taxi-Flotte in München betreibt. Beiner war nicht nur beim besagten Förderprogramm ein wichtiger Impulsgeber. Als umfassend vernetzter Gewerbevertreter auf europäischer Ebene, etwa durch seinen Vorsitz der Vereinigung Taxis 4 Smart Mobility (T4SM), steht er auch im Austausch mit Gewerbevertretungen in anderen Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Spanien und betreibt Lobbyarbeit für das Taxigewerbe gegenüber der Europäischen Union. Auch dieses Engagement wird im Report gewürdigt.
Beim Treffen „Meet the Cab“ Ende Januar / Anfang Februar in Wien wurde die Wichtigkeit des deutsch-österreichischen Austauschs im Taxigewerbe erneut deutlich. Bei der Zusammenkunft von Gewerbevertretern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Delegierten der International Road-Union (IRU) bezeichnete Beiner die weltweit agierende IRU als „Türöffner“ für die schnellere und agilere T4SM, die somit ein effektives Lobby-Zweiergespann bilden – ein wichtiger Player gegen die Marktmacht von Uber & Co in allen europäischen Ländern, derzeit besonders in der Schweiz, seit Langem aber auch in Österreich.
Ein Ausblick über mehrere bereits geplante und terminierte Veranstaltungen in diesem Jahr rundet den BVTM-Report ab. Hierüber hatte Taxi Times bereits Mitte Februar berichtet.
Um einen persönlicheren Bezug zwischen dem Taxigewerbe und bedeutenden Vertretern herzustellen, hat der Bundesverband in seinem Report eine Reihe „Taxi-Legenden gesucht“ gestartet. Den Anfang macht der Berliner Allround-Gewerbevertreter Hermann Waldner, der zahlreiche Funktionen im Gewerbe gleichzeitig ausübt, und über dessen Anfänge als taxifahrender Student in West-Berlin man im Report einiges erfährt. Auch im Podcast „Taxi to go“ hatte Waldner letztes Jahr bereits viel Persönliches aus seinem Lebenslauf preisgegeben. ar
Beitragsbild: BVTM-Report 1-2024
Ich bin gespannt wann endlich dieser Chaos der Menschen Ausbeutung sowie Sozialabgaben Betrug beendet wird und eine ordnung in der ÖPNV kommt . Den die unerklärbare Niederlage Fahrpreise schaden nicht nur der Taxi Gewerbe sondern auch den Busen und Bahnen in der Städten . Jeder der Früher Bus und Bahn gefahren ist ist heute auf eine Alternative billige Uber und Bolt umgestiegen. Die Bus und Bahn haben deutlich weniger Einnahmen da die Einzehltickets weniger und weniger verkauft werden. Ob das umweltfreundlicher Beitrag ist glaube ich nicht… na mal schauen ….