Mit einem Start in Europa haben der chinesische Autohersteller BYD (Build Your Dreams) und Uber ihre Kooperation angekündigt. Zunächst ist die Rede von 100.000 Fahrzeugen, welche mit Rabatten angeboten werden sollen. Die Pläne führen aber noch weiter.
Ziemlich konkrete Pläne hat BYD in der vergangenen Woche öffentlich gemacht. Als Kooperationspartner von Uber will man den angeschlossenen Fahrdienstleistern des Fahrtenvermittlers Uber mit besonders günstigen Preisen und Finanzierung die E-Fahrzeuge von BYD schmackhaft machen. Was später in viele wichtige Märkte wie der Mittlere Osten, Kanada, Australien und Neuseeland getragen werden soll, startet zunächst in Europa und Lateinamerika.
Wie BYD in einer Pressemitteilung schreibt, hat man die Uber-Fahrer als Kunden auserkoren, weil sie im Vergleich zum Privatmann fünfmal schneller den Umstieg auf die E-Mobilität wagen. Ein Unternehmen wie BYD, welches bereits im vergangenen Jahr Tesla als erfolgreichsten Hersteller von E-Fahrzeugen abgelöst hatte, ist das natürlich ein großer Markt.
Neben der Subvention der Fahrzeuge plant man aber auch noch weitere Unterstützungsangebote. So will man, in Abhängigkeit von den lokalen Begebenheiten, auch Rabatte bei Ladestrom, Versicherungen und Wartung anbieten. Was für Uber-Fahrer möglicherweise zu schön, um wahr zu sein klingt, hat auch eine Kehrseite. BYD und Uber haben sich nämlich auch darauf verständigt, global das autonome Fahren auf die Straße zu bringen. Uber-Fahrer, welche die verbilligten Fahrzeuge nutzen, helfen also indirekt dabei, in Zukunft ihren Job überflüssig zu machen. sg
Anmerkung der Redaktion: Rabatte für eine spezielle Branche wie hier das Personenbeförderungsgewerbe für die Fahrzeuganschaffung oder für vergünstigten Sprit- oder Strombezug sind durchaus üblich. Auch die Taxibranche steht hier im Fokus der Industrie. Anders als bei Uber steht aber nicht ein Konzern als Ansprechpartner zur Verfügung, sondern die Taxiverbände. Sowohl der Bundesverband BVTM als auch der Dachverband TMV haben ebenfalls diverse Vereinbarungen, beispielsweise mit Mineralölgesellschaften oder Fahrzeugherstellern. Erst küzlich haben beide eine Kooperation mit Volvo bekanntgegeben, so dass Verbands-Mitglieder dort einen speziellen Nachlass bekommen.
Der große Unterschied zu solchen Vereinbarungen: Hier machen sich die Industriepartner nicht angreifbar, denn anders als bei Uber, Bolt und Co. repräsentieren die Verbände eine Branche, deren Unternehmer sich an Recht und Gesetz halten.
Symbolfoto Taxi Times