Ein Kundenzentrum, das sonst für die Organisation von so genannten Kontrakt-Fahrten zuständig ist, nutzt seine – coronabedingt – frei gewordenen Kapazitäten, um ältere Kunden anzurufen und deren Einsamkeit zu lindern.
In den Niederlanden besteht das Taxigewerbe zu 80 Prozent aus Taxiunternehmen, die Sozialtransporte durchführen (Behinderte, ältere Menschen und Schulkinder zur Sonderpädagogik). Aktuell werden diese Beförderungen nicht oder kaum durchgeführt. Somit haben nicht nur die Taxiunternehmer weniger zu tun, sondern auch jene Callcenter, die als zentrale Auftragszentren die Fahrten organisieren.
Da die meisten Beförderungsunternehmen groß sind oder mit anderen Taxiunternehmen zusammenarbeiten, teilen sie sich auch zentrale Auftragszentren. Eines davon ist das Kundenkontakt-Center „DVG ‘Personenvervoer’ “ (Personenbeförderung), das etwa 65 niederländische Taxiunternehmen gemeinsam betreiben. Auch deren Anrufvolumen ist in letzter Zeit immer weiter gesunken, weshalb man das Aufgabengebiet der dortigen Angestellten sehr flexibel erweiterte:
Da die ursprünglichen Beförderungskunden in der aktuellen Phase der „sozialen Distanzierung“ in ihren Altersheimen oder zu Hause sehr einsam sind und keinerlei Besuch bekommen, möchte die DVG in Krisenzeiten zur Bekämpfung der Einsamkeit beitragen und setzt spezielle „Social Talk“-Dienste in ihrem Kundenkontaktcenter ein. Die Callcenter-Mitarbeiter rufen ihre Kunden im ganzen Land an, nur um ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu fragen, wie es ihnen in dieser schwierigen Zeit geht. Bereitschaftsdienstmitarbeiter, die zuvor für das Kundenkontaktcenter gearbeitet hatten und ansonsten das Risiko hatten, arbeitslos zu werden, übernahmen diese Aufgabe.
„Auf diese Weise hofft die DVG, einen (kleinen) Beitrag zur Abschwächung der Folgen der Coronakrise für ihre Kunden und Mitarbeiter leisten zu können”, kommentierte die Firma. Die Erfahrungen, die sie in letzter Zeit damit gemacht haben, waren sehr positiv. wf
Foto: Taxi Times / DVG Personenvervoer