Damit die Abgeordneten, die am Donnerstag um 10 Uhr an der Plenarsitzung teilnehmen, durch die Taxi-Demo müssen, fängt diese bereits um 9 Uhr morgens an. Die Politiker werden auffällige Motive zu sehen bekommen.
Zur Demonstration für die sofortige Einführung von Mindestfahrpreisen für Mietwagen, die am Donnerstag ab 9 Uhr morgens vor dem Berliner Abgeordnetenhaus in der Niederkirchnerstraße stattfindet, können die Teilnehmer mit oder ohne Taxi kommen. Die etwaige Suche nach einer Parklücke erübrigt sich. Mehr noch als im März wird allerdings wettergemäße Kleidung von Nöten sein, da mit einer Temperatur zwischen 0 und 5 Grad zu rechnen ist.
Die Organisatoren, Michael Klewer (Taxiunternehmer aus Niederschönhausen und gewählter IHK-Vertreter) und Sonja von Rein (Taxiunternehmerin aus Westend, Radiomoderatorin und IHK-Mitarbeiterin) werden unter anderem unterstützt von Klaus Meier (dem Berliner Taxisoziallotsen und Taxifilmfestival-Organisator), von Tino Schopf (dem verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus), vom Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM), dem Taxi- und Mietwagenverband (TMV) und von vier Berliner Landesverbänden des Taxigewerbes, von der Funkgesellschaft Taxi Berlin, von der Facebook-Gruppe „Taxi Gruppe Berlin“ – und last but not least von Taxi Times, und zwar tatkräftig durch textliche Mitarbeit und Layout der Demo-Materialien, genauer gesagt des Demo-Aufruf-Flyers und der Zettel für die Autoscheiben.
„Mindesttarif für Mietwagen jetzt!“ ist der Spruch, der auf den bunten Autoscheiben-Zetteln (mit Ausnahme der gelben Plakate) als erster ins Auge sticht. Darunter stehen jeweils etwas länger ausformulierte Forderungen, die zu insgesamt sechs verschiedenen Motiven zusammengestellt wurden. „Hamburg hat kein Uber-Problem, weil dort die Behörden effektiv kontrollieren. Ist das für Berlin zu viel verlangt?“ So lautet der Inhalt eines der Bilder. Auf einem anderen steht: „Schluss mit dem illegalen taxigleichen Verkehr durch Uber-, Bolt- und Bliq-vermittelte Mietwagen!“ Die Bilder werden zu Beginn der Demo verteilt.
Auch der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) als einer der Unterstützer steuert Plakate in seinem bekannten schrill-gelben Design bei, das sich als Blickfänger bewährt hat. „Stop Sozialdumping von Uber & Co“ und „Mindestpreise jetzt!!!“ sind die Forderungen des Taxigewerbes hier auf einen knappen Nenner gebracht.
Auch der eine oder andere Name bezüglich geplanter Reden ist im Vorfeld der Demo gefallen. Die Organisatoren wollen sich hierzu nicht offiziell äußern, da die Redner teils nur unter dem Vorbehalt der terminlichen Umsetzbarkeit zusagen konnten. Sollte es so laufen wie geplant, so darf unter anderem mit Ansprachen von Hermann Waldner, Michael Oppermann, Tino Schopf und seinem Parlamentskollegen Kristian Ronneburg von der Linksfraktion gerechnet werden.
Der frühmorgendliche Beginn der Demo stellt insbesondere für Nachtfahrer eine Herausforderung dar, ist aber mit Bedacht und in Absprache mit Tino Schopf gewählt: Durch die um 10 Uhr beginnende Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus sind viele Parlamentarier zu erwarten, die zwangsläufig auf die Forderungen des Taxigewerbes aufmerksam werden. Je besser die Veranstaltung besucht ist, umso eindrucksvoller kann das Gewerbe sein Anliegen somit kommunizieren. ar
Grafik: Axel Rühle (alle Bilder außer BVTM)
Hervorragend 💪🏽
Im ganzen Land bitte, einen bestimmten Tag ausmachen und das Deutschland weit das bitte jede Woche bis man uns hört und man wird uns hören und reagieren.
Ausgerechnet Hermann Waldner, der Besitzer vom Taxifunk Berlin, der Monopolist über alle Taxirufsysteme in Berlin. ausgerechnet der, der sich jedes Jahr einen so genannten Inflationsausgleich von den angeschlossenen Taxiunternehmen bezahlen lässt, für den man mal sportlich um die zwei Euro pro Auftrag bezahlt, der regt sich über Uber und Co. auf? Das ist doch sehr unglaubwürdig, wenn man selbst fast das gleiche Prinzip benutzt. Und was passiert mit dem vielen Geld? Da sprechen die Kunden mit automatischen Computern, mit Mitarbeitern, die nicht mal der deutschen Sprache voll umfänglich mächtig sind. Was in einem Taxicallcenter wohl Grundvoraussetzung ist. Wenn es keine erkennbaren Unterschiede gibt, entscheidet wohl am Ende der Fahrpreis und da verlieren wir.
Danke für Ihren Kommentar. Aus der individuell stets unterschiedlichen Bewertung einer Taxizentrale wollen wir uns neutral heraushalten. Wir haben für dieses Forum nur die Bitte, dass Player, die illegal handeln, nicht mit legal agierenden Betrieben gleichgesetzt werden.