Die Hoffnung im Taxigewerbe keimte nur kurz auf, als Toyota in dieser Woche die Premiere eines neuen Prius ankündigte. Das neue Modell ist weder hinsichtlich seiner Ausmaße noch seiner Antriebsart taxitauglich. Der Konzern setzt daher auf andere Modelle, mit denen er bei der Taxibranche punkten will – und mit denen manch ein Taxiunternehmer dann auch mit einer „Klimaflagge“ geehrt wird.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die fünfte Generation des Prius zeigt zwar eindeutig Anleihen an seinen Vorgänger, ist aber doch sehr anders geworden. Er ist in erster Linie auf einen sportlichen Charakter ausgelegt, was sich in seiner Leistung von über 200 PS und einer coupéhaften Linienführung widerspiegelt. Beides sind nicht unbedingt Kriterien, die im Taxi-Alltag benötigt werden. Schon die Vorgänger-Limousine wurde von Taxiunternehmern eher selten eingesetzt, stattdessen erfreute sich der Prius+ großer Beliebtheit, der mit einer dritten Sitzreihe aufwartet und deutlich besser für die Personenbeförderung geeignet ist. Allerdings findet sich in den aktuellen Ankündigungen zum Prius kein Hinweis auf eine neuauflage der Prius+-Variante.
Auch mit seinem Antriebskonzept wird der neue Prius beim Taxigewerbe wenig punkten können: Der neue Prius wird ausschließlich als Plug-In-Hybrid verfügbar sein – mit Leistungsdaten, die eher in einem Camry vermutet werden könnte (200 PS!). Damit erfüllt er leider nicht die Voraussetzungen für die in vielen Städten aufgelegte E-Taxi-Förderung.
Dass der Prius nun also als Taxi endgültig der Vergangenheit angehört, bedeutet allerdings nicht, dass die Branche deshalb auf Toyota verzichten muss. Bei der Europäischen Taximesse Anfang November machte der Konzern deutlich, dass man den Taximarkt mit einer breiten Modellpalette bedienen wird (Taxi Times berichtete).
Dazu zählen neben den von Taxiunternehmern so hoch geschätzten Hybrid-Modellen auch zwei Elektro-Fahrzeuge – zum einen der Mirai, zum anderen der bZ4X als rein elektrische Variante. Letzterer wird der Taxi-Times-Redaktion demnächst als testfahrzeug zur Verfügung gestellt. Zudem tourt er aktuell durch Deutschland und wird unter anderem bei einer Hausmesse eines Münchner Toyota-Händlers zu sehen sein – ebenso wie bei einer Veranstaltung zum Projekt Zulunftstaxi in Hamburg Mitte Dezember. Danach wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, wann die ersten vollelektrischen Toyota-Taxis durch Deutschland rollen.
Beim mit Wasserstoff angetriebenen Mirai sind bereits erste Taxis unterwegs. Eines davon brachte dessen Besitzer jetzt sogar eine Auszeichnung ein: Der Voerder Taxiunternehmer Michael Dickmann bekam vom Landrat und Bürgermeister in dieser Woche die „Klimaschutzflage“ verliehen – „stellvertretend für das Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel“, wie die Rheinische Post berichtet.
Dickmann betreibt das erste Wasserstofftaxi in NRW und das Klimabündnis würdigt mit der Klimaflagge den Pioniergeist und den Ehrgeiz, mit dem sich das Unternehmen einer Technologie angenommen hat, für die es bisher noch keine Infrastruktur im Kreis Wesel gibt. sg
Moin zusammen,
den bZ4X konnten wir schon ausgiebig zur Probe fahren. Macht Spass und auch die Kilometerleistungen würden genügen.
ABER: Keine Ablagen, kein Handschuhfach und Taro und Anzeigen so weit vorn, dass bei bequemer Sitzposition das Lenkrad die Anzeigen verdeckt. Ein zusammenklappbarer Rollstuhl passt in den Kofferraum, wenn man die Fußstützen abnimmt. Das passt.
Es gibt bei uns keine öffentlichen Ladesäulen, aber wenn ich mir vorstelle, dass an den Taxiständen und am Bahnhof die Ladesäulen rechtsstehen, dann passt der Stecker nicht. Der befindet sich vorn links. Also Kabel über die Strasse ziehen…