In Österreich, wo es nach wie vor eine Prüfung für Taxifahrer gibt, werden üblicherweise Ortskunde, Straßenverkehrsordnung, Kraftfahrgesetz, Arbeitsrecht usw. unterrichtet. In Wien kommen nun Kommunikation, Deeskalationsstrategien und Diversität hinzu.
Die Wiener Zentrale Taxi 40100, die selbst Lenker ausbildet, hat einen Star für die Erweiterung ihrer Schulungsunterlagen gewonnen: Die in Österreich bekannte und als besonders schrill geltende Dragqueen Candy Licious, mit bürgerlichem Namen Bernhard Ledinski, ist für die neuen Kapitel zuständig.
„Wie passt das zusammen?“, fragt die Zentrale rhetorisch. „Alle Menschen haben Wertschätzung verdient, ganz gleich, wer sie sind oder was sie sein möchten“, so Candy Licious, Dragqueen, Aktivistin, Model und Performer. Der Taxivermittler sieht das genauso. Dabei gehe es gar nicht in erster Linie darum, den Fahrern etwas beizubringen, wie Eveline Hruza, Generalsekretärin von Taxi 40100, erläutert: „Wir haben tolle Lenker und sind stolz auf sie. Diversität gibt es ohnehin schon. Daher war es ein logischer Schritt, das auch in der Schulung einzubauen. Dragqueens sind ein sehr sichtbares Zeichen von Vielfalt. Uns geht es um Toleranz und Wertschätzung, und zwar unseren Kunden und unseren Lenkern und Lenkerinnen gegenüber. Bei Taxi 40100 sind Taxilenker aus über 20 Nationen tätig.“ Da deren Wohl ihr wichtig sei, werden die Schulungsunterlagen erweitert. Hierfür machen Candy Licious und Taxi 40100 nun gemeinsame Sache.
„Es freut mich, dass ich für die Schulungsunterlagen der Taxischule von Taxi 40100 einen Beitrag zum Thema Diversität leisten kann“, so Candy Licious. Derzeit werden die neuen Themengebiete in die Schulungsunterlagen eingearbeitet. Ab Spätherbst fließen die wichtigsten Eckpunkte zum Thema Kommunikation, Deeskalation und Diversität in den Unterricht der Taxischule von Taxi 40100 ein. Eine der Motivationen für den Künstler, an der Schulung von Taxilenkern mitzuwirken, ist von eher unrühmlichem Charakter für die Branche: Er erlebt es des Öfteren, am Taxistand wegen seines schrillen Erscheinungsbildes als Dragqueen abgelehnt zu werden. Diese Erfahrung setzt er in eine konstruktive Richtung um.
Der Name Candy Licious ist ein Wortspiel aus „Süßigkeit“ und „delikat“. Dragqueens sind in der Regel Männer, die glamourös als Frauen verkleidet und grell geschminkt auftreten, und deren künstlerische Darbietungen häufig extrovertiert und von Humor und Selbstironie geprägt sind. Über die Bedeutung der Silbe „drag“ gibt es verschiedene Theorien. Zum einen ist es das englische Wort für „ziehen, schleppen“. Das könnte für ein Umherziehen von einer Bühne zur anderen sprechen, aber auch für pompöse Kleider mit Schleppe. Eine andere Theorie besagt, dass das Wort aus der Zeit stammt, als Frauen noch nicht auf Theaterbühnen auftreten durften und weibliche Rollen von „als Mädchen verkleideten“ Männern gespielt wurden, auf englisch „dressed as a girl“, abgekürzt „drag“.
Entstanden ist die grelle Kunstfigur Candy Licious aus einer ehrenamtlichen Tätigkeit für die AIDS-Hilfe Wien. „Ich dachte mir, dass ich mit Stöckelschuhen und ein bisschen Glitzer im Gesicht besser bei den Gästen ankomme“, beschreibt Candy ihre ersten Auftritte als Drag Queen. Candy Licious ist allerdings nicht nur eine heute als einzigartig geltende Dragqueen: Bernhard Ledinski ist ausgebildeter Sexualpädagoge und verbindet seine Auftritte als Dragqueen Candy Licious mit gesellschaftsrelevanten Themen. Zu seiner weiteren Arbeit zählen Workshops an Schulen sowie Kinderbuchlesungen. Seine Qualifikation für die Schulung von Dienstleistern mit ständigem Kundenkontakt liegt somit nahe. ar
Beitragsfoto: Eveline Hruza und Candy Licious; Foto: Taxi 40100 Wien
Was soll dieser ganze Woke Wahnsinn? Transen lesen Kindern was vor und tanzen eklig an Stangen rum und erklären uns Taxifahrer wie wir uns zu verhalten haben. Wenn jetzt noch ein erfolgloser Kinderbuchautor Wirtschaftsminister würde,dann könnten wir einpacken…..
Thomas, der Neanderthaler, hat N U L L kapiert !!!!!!!!