Den Start des ersten Leipziger E-Taxis verknüpft der MDR-Rundfunk mit der Frage, warum erst so wenige Elektro-Taxis in ganz Deutschland zum Einsatz kommen. BZP-Geschäftsführer Thomas Grätz nennt die Gründe.
Die positiven Aspekte eines E-Taxis liegen auf der Hand: Der Strompreis sei um die Hälfte billiger als der Diesel, zitiert der MDR den Leipziger E-Taxi-Pionier Matthias Schicketanz. Was Thomas Voigt, Geschäftsführer der Leipziger Taxizentrale 4884, um weitere Kostenvorteile im Bereich Wartung ergänzt: „Es gibt nicht so viel bewegte Masse, es gibt keine Kolben, die hoch und runter laufen. Es muss kein Öl ausgetauscht werden. Die ganzen Zusatzaggregate, die im Verbrennungsmotor sind, gibt es beim Elektrofahrzeug nicht. Demzufolge sollte eigentlich der Unterhalt der Fahrzeuge, die Wartung, die Reparatur günstiger werden.“
Nicht zuletzt garantiere ein Elektrotaxi auch Fahrspaß, verrät Schicketanz, der selber seit kurzem einen Hyundai Ioniq Elektro im Einsatz hat. Das Auto müsse nicht überlegen, welchen Gang es nehme. Das Getriebe laufe geschmeidiger, selbst im Vergleich mit der Automatik eines Verbrennungsmotors.
Und doch sind bundesweit erst ganz wenige E-Taxis im Einsatz, wundert sich der MDR. Die Erklärung liefert Thomas Grätz, Geschäftsführer des Taxi-Bundesverbands BZP: Die Reichweite sei noch unbefriedigend. Schalte man Sitzheizung, Radio und Taxifunk zu, blieben von den versprochenen 500 Kilometern oft nur 300 übrig, was wiederum nicht für einen Zweischichtbetrieb ausreiche, da dazwischen ja wieder aufgeladen werden muss.
Könne das nicht am Taxistand passieren, fragt sich da der MDR-Reporter und stößt damit bei Grätz auf offene Ohren. Genau dies sei die Forderung des Taxi- und Mietwagenverbandes an Politik, Städte und Gemeinden. Man solle bei der Ladeinfrastruktur auch Säulen vorhalten, die nur gewerblich genutzt werden dürfen. „Diese könnten dann an einem Taxi-Stand stehen. Solange es dort nicht ausreichend Schnellladesäulen gebe, dürften die meisten Taxifahrer beim Diesel bleiben, sagte Grätz gegenüber dem MDR.
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