Der Taxi To Go Podcast führt viele Gespräche mit Menschen aus dem Taxigewerbe. In einem der letzten Podcasts war Jan Grupe aus Hamburg ihr Gesprächspartner.
Jan Grupe ist nicht nur ein Hamburger Taxiunternehmer, sondern ist auch als Leiter des Hamburger Gewerbeverbandes, der Taxenunion Hamburg, tätig. Mit ihm sprachen Coach Babett Mahnert und Taxiunternehmer Jens Marggraf über seinen Antrieb und Ziele.
Grupe selbst ist seit Anfang der 90er Jahre im Taxi unterwegs. Damals waren noch die Ausläufer der, wie er es nennt ‚goldenen Jahre des Taxigewerbes‘ zu spüren. Gerade das Nachtgeschäft florierte damals und bot mehr Umsatz als das Tagesgeschäft.
Als Einzelunternehmer sprach ihn gerade die Flexibilität an, die der Job schon damals versprach. Kinder von der Schule abholen, sprich flexible Arbeitszeiten, und die vielen wechselnden Fahrgäste machten für ihn den Reiz des Taxigewerbes aus. Irgendwann stellte er aber auch fest, dass man als Taxiunternehmer die Zukunft des Taxigewerbes mitgestalten kann.
Ein bedeutender Meilenstein war für ihn die Einführung der Insika Taxameter in Hamburg. Rückblickend war das ein wichtiger Schritt, um einen nachhaltig guten Kontakt zwischen dem Taxigewerbe und den Behörden bzw. der Politik aufzubauen.
Das zahlt sich gerade besonders aus, wenn es um die Zukunft des Taxigewerbes geht. Seien es Förderprogramme für nachhaltige Mobilität, wie das Projekt Zukunftstaxi oder umfangreiche Anpassungen des Taxitarifes. Das wäre, so Grupe, wohl kaum ohne die Verbandsarbeit und den guten Kontakt mit der Politik möglich gewesen.
Die drei wichtigsten Eigenschaften eines Taxifahrers sieht Grupe beispielsweise in der Persönlichkeit des Taxifahrers. Er muss nett sein, kommunizieren können und Ruhe und Gelassenheit mitbringen. Erst dann kommen die professionellen Voraussetzungen, wie beispielsweise die Ortskenntnis.
Grundsätzlich kann Grupe auch bestätigen, dass Hamburg ein sehr guter Ort ist, um ein Taxiunternehmen aufzubauen. Das, so Grupe, habe aber auch eine Vorgeschichte, denn dank der Tatsache, dass alle Taxiunternehmer ‚sauber‘ arbeiten und der guten Zusammenarbeite mit Politik und Behörden und weil es in Hamburg keine nennenswerte Konkurrenz durch plattformvermittelte Mietwagen gibt, kann man sogar gut eine Familie ernähren.
Für die Zukunft sieht Grupe vermehrt den menschlich zugewandten Umgang mit den mobilitätseingeschränkten Fahrgästen als ein wichtiges Geschäftsfeld an. Aber man muss auch neue Zielgruppen ansprechen. Da sieht der Hamburger Unternehmer ganz klar die Vorteile der Digitalisierung oder auch die Festpreise nach Münchner und Wiener Vorbild. Wer das ganze Gespräch mit Jan Grupe nachhören möchte, der kann das auf allen gängigen Streaming-Plattformen tun. sg
Beitragsfoto: Babett Mahnert, Jan Grupe und Jens Marggraf bei der Aufzeichnung des Taxi To Go Podcasts. Foto: Taxi To Go