Münchens Hauptbahnhof wird seit vielen Jahren um-, teilweise sogar neu gebaut. Diesen Baumaßnahmen fallen nach und nach die Taxistandplätze zum Opfer. Jetzt ist auch der letzte Standplatz geschlossen.
Ende Januar war endgültig Schluss. Der letzte von ursprünglich drei Taxi-Standplätzen am Münchner Hauptbahnhof wurde gesperrt, ein großer Bauzaun verhindert seit Anfang Februar die Aufstellung für rund 40 Taxis am Südausgang des Bahnhofs (Bayerstraße). Die Deutsche Bahn als Grundstückseigentümer hatte die Nutzung Ende November für Ende Januar gekündigt und damit die Münchner Taxibranche überrascht.
Seitdem hatten die Gewerbevertreter mit der Stadt um eine Ausweichmöglichkeit gerungen. Schräg gegenüber vor einem Nobelhotel gab es sowieso schon einen Halteplatz für 5-6 Taxis, um die Ecke in einer Seitenstraße hatten weitere 6-7 Taxis Platz. Genau in dieser Seitenstraße (Mittererstr.) hatten die Gewerbevertreter angeregt, dass sich die Taxis dort zweireihig aufstellen sollen, um dann in stets genügend großer Anzahl nachrücken zu können.
Doch genau an dieser Stelle wird seit Jahren ein neues Gebäude errichtet, weshalb die Mittererstraße als An- und Abfahrt für die Bauschutt-Lkw vorgesehen ist. Da dem Bauträger allerdings anscheinend das Geld ausgegangen ist, ruht die Baustelle schon seit vielen Monaten. Es wäre also zumindest bis zur Wiederaufnahme der Bautätigkeiten genügend Platz für eine Taxi-Aufstellung vorhanden.
Doch die Stadt hat diesem Vorschlag nicht zugestimmt, was Thomas Kroker, Vorstand der Taxi München eG, sehr zornig macht: „Eine private Baustelle […] bedeutet der Landeshauptstadt München mehr als das Mobilitätsbedürfnis ihrer Bürger und Besucher“, schreibt Kroker in der eigenen Mitgliederzeitschrift.
Ganz egal ist den Stadt-Verantwortlichen die Situation allerdings nicht. Auf der Nordseite des Münchner Bahnhofs (Ausgang Arnulfstraße) wurde die Aufstellfläche erweitert. Zudem wurde Druck auf die Bahn gemacht, damit die Taxi-Beschilderung im Bahnhofsgebäude nur noch an die Nordseite verweist. Der Hauptausgang des Münchner Hauptbahnhofs samt dem davorliegenden Taxistandplatz ist schon vor vielen Jahren geschlossen worden.
Auf der Nordseite ist nun aber auch schon seit Jahren das Problem, dass auch dort mit Beginn der Baumaßnahmen der dortige Platz direkt am Ausgang den Münchner Taxlern ebenfalls weggenommen werden musste. Seit einigen Jahren warten die Taxis daher in der Pfefferstraße / Ecke Arnulfstraße. Um dorthin zu gelangen, müssen Fahrgäste zuerst die Straße und die Straßenbahnschienen (ohne Ampel) überqueren.
In der Pfefferstraße haben an beiden Seiten nur circa zehn Taxis Platz, die Taxis hielten sich daher meist auch um die Ecke in einer weiteren kleinen Seitenstraße (Hirtenstr.) zum Nachrücken bereit. Auch hier hatten sich die Taxivetreter bei der Stadt schon seit Jahren um eine größere Aufstellfläche bemüht, doch erst jetzt, mit dem Wegfall der Südseite, wurde dieser Wunsch erfüllt. Der Taxistand „Bahnhof Nord“ wurde jetzt um eine zusätzliche Nebenstraße (Lämmerstr.) erweitert. Insgesamt können sich dort jetzt etwa 40 Taxis bereitstellen.
Kroker bezeichnet dies als „löblich“, ärgert sich aber trotzdem: „Nun aber verkauft uns die Stadt das als die probate Lösung der Kompensation der gänzlich wegfallenden Taxistandplätze auf der Südseite“.
Eine Millionenstadt ohne unmittelbar vor den Ausgängen befindliche Taxiplätze am Bahnhof – das ist für München nun Wirklichkeit geworden. Es ist nicht nur ärgerlich für die Münchner Taxifahrer, sondern auch ein Bärendienst für die Fahrgäste, vor allen für diejenigen, die vom Bahnhof aus in die südlichen und westlichen Stadtteile wollen. Diese Fahrgäste müssen dann zuerst mit dem Taxifahrer das Bahnhofsviertel umfahren. Das kostet viel mehr Zeit und ist teurer.
Da gehen viele Fahrgäste doch lieber auf der Südseite raus und versuchen, dort ein Taxi aufzuhalten. Schon jetzt kann man beobachten, dass viele Taxifahrer mit Warnblinkern am Südausgang warten und auf Fahrgäste hoffen. Für den Verkehrsfluss ist das nicht gerade förderlich. Aus Sicht der Taxifahrer ist das aber verständlich und die logische Konsequenz der Verdrängung. „Es wird der Tag kommen, an dem Stadt und Polizei dankbar unseren Vorschlag [für einen Taxistand in der Mittererstraße, Anm. der Redaktion] wieder aufgreifen werden, weil das Chaos andernfalls nicht zu handeln sein wird“, prophezeit Kroker – und sendet einen flammenden Appell an die Münchner Taxler: Liebe Kolleginnen und Kollegen auf der Straße, wir lassen uns hier von der Bürokratie nicht die Butter vom Brot nehmen.“ jh
Das Beitragsfoto zeigt den Platz auf der Südseite des Münchner Hauptbahnhofs. Wo bis vor kurzem noch rund 30 Taxis standen, ist jetzt ein Bauzaun. Foto: Taxi Times
………….Butter ist weg ! Und woher kommt das viel wichtigere Brot ?????
Wer braucht noch Taxistandplätze, was wir brauchen ist Werbung für das Taxi.
Die Fahrgäste stehen draußen vor dem Standplatz, voll mit Taxis und bestellen UBER.
Da sollte man darüber nachdenken, wie man das Problem lösen kann, Werbung fürs Taxi und nicht das Geld im Kampf gegen UBER verbrauchen, die haben mehr.