Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsbund haben mit ihren autonom fahrenden Shuttles ein neues Ziel erreicht. Nach einer Testphase dürfen jetzt die ersten Fahrgäste mitfahren und das nicht nur mit Schrittgeschwindigkeit.
Das Projekt KIRA läuft bereits seit 2024. Damals ist man mit sechs autonomen Fahrzeugen gestartet und konnte erste Erfahrungen mit der autonom fahrenden Technologie sammeln. Jetzt werden die ersten Fahrgäste dazu eingeladen, in der Stadt Langen und in der Gemeinde Egelsbach im Kreis Offenbach eine Fahrt zu buchen.
Das funktioniert, wie könnte man es auch anders erwarten, ausschließlich per App, allerdings muss man sich vorab als Testnutzer registrieren. Das Projekt selbst wird mit rund 2,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichem Raum gefördert.
Bei den eingesetzten Fahrzeugen handelt es sich um vollelektrische Fahrzeuge von NIO. Die SUV-Modelle ES8 werden mit dem autonomen Fahrsystem von mobileye ausgestattet und sollen autonom mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h fahren können. Ihre maximale Reichweite wird mit ca. 400 km angegeben. Im KIRA-Erprobungsverkehr können bis zu drei Fahrgäste befördert werden.
Die Fahrzeuge sind autonom nach Level 4 und können hochautomatisiert, also ohne Fahrer, fahren. Anders als beim Level 5 können sie sich aber nur in einem definierten Betriebsgebiet bewegen und werden fernüberwacht.
Neben der Beförderung von Tür zu Tür kann KIRA auch Fahrten, welche in die gleiche Richtung gehen, bündeln. Wenn man den Machern von KIRA Glauben schenkt, stellt ihr Service einen „entscheidenden Baustein für den Ausbau des ÖPNV und die Umsetzung der Mobilitätswende“ dar, „besonders in Zeiten des Fahrermangels“.
Als Forschungspartner des Projekts sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beteiligt. Betrieben werden die Fahrzeuge von der DB Regio Bus Mitte. Die notwendige Software liefert ioki. Sogar Jobangebote gibt es derzeit noch bei KIRA. Das Projekt KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre, kurz KIRA, stellt derzeit noch sogenannte Sicherheitsfahrer ein. Neben einem P-Schein müssen sie auch verschiedene ADAC-Fahrsicherheitstrainings absolviert haben. sg
Anmerkungen der Redaktion: In Hessen wird das Projekt KIRA mit 2,2, Millionen Euro gefördert. In Hamburg hat der Bund für zwei Projekte, bei denen die Fahrzeuge autonom fahren, rund 44 Millionen Euro Fördergelder freigegeben. Auch wenn man derzeit noch nicht so weit ist wie in Hessen, zeigt es doch deutlich, auf welche Technologie der Bund sein Geld setzt.
Beitragsfoto: Screenshot NIO ES8 als autonomes KIRA-Shuttle
Zukunftstechnologie zu fördern mag insgesamt auch volkswirtschaftlich langfristig sinnvoll sein. Durch die gigantischenSubventionen gleichzeitig im gewerblichen Personenbeförderungswesen Parallelstrukturen zu Lasten (noch) funktionierender Verkehrsträger wie Taxi aufzubauen, ist schädlich und dient definitiv nicht dem öffentlichen Verkehrsinteresse.
Wie Moia auch in Hamburg meist unausgelastet Millionen verschlungen hat und einen Dienst anbietet, der besser durch Synergieeffekte mit Taxi bedient werden kann, so ist auch bei diesen autonomen Sammelverkehren nur Schaden für den öffentlichen Geldbeutel und fürs Taxigewerbe zu erwarten.
Schlauer wäre es, die Konzessionen der Sammelverkehre für Taxi zu öffnen. Da gibt es sinnvolle Effekte für Nutzer und Taxibetriebe.
Wir als Taxigewerbe haben nichts von diesen Subventionen. Der spätere Profiteur der Subventionen ist die Fahrzeugindustrie. Und voraussichtlich nicht mal unsere einheimische.
Warum sollen wir uns eine weitere Schwächung unseres Gewerbes gefallen lassen?
Mit „44 Millionen Euro Fördergelder“ könnte man z.B. deutschlandweit insgesamt 3.666 Taxen ein Jahr lang mit monatlich 1.000 € subventionieren … so wie es für ÖPNV-Fahrzeuge eigentlich schon seit Jahrzehnten Alltag ist!