Laut dem Touring Club Schweiz (TCS) soll man jetzt auch in der Schweiz den ÖPNV nutzen können, ohne sich aktiv ein Ticket kaufen zu müssen.
Was in der Überschrift mit dem sperrigen Begriff der intermodalen Mobilität beschrieben ist, bezeichnet die Funktionalität einer App den kompletten Reiseweg zu planen und zu bezahlen, egal welches Verkehrsmittel genutzt wird. Die Tür-zu-Tür Navigation ist, wie die dazugehörende Technologie, von Siemens entwickelt worden und wird von den beiden Mobilitäts-Apps ‚abilio‘ der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) und der ‚Einfach mobil‘ App des TCS eingesetzt. Diese Apps verfügen über eine Walk-in und Swipe-in Technologie. Beide dienen letztlich dem gleichen Zweck, nämlich dazu eine gültige Fahrberechtigung für die Züge der SOB und des Busbetriebs Liechtenstein – Wattwill – Ebnat-Kappel zu erlangen. Der Clou: Man kann die Verkehrsmittel nutzen ohne vorab ein Ticket kaufen zu muss. Ein Unterschied der beiden Funktionalitäten liegt in dem genutzten technologischen Weg. Während man beim GPS-basierten Swipe-in via der Smartphone App lediglich durch eine Wischgeste seinen Einstieg und den Ausstieg aus der Bahn quittieren muss, wird vollautomatisch im Hintergrund das günstigste Ticket für die Strecke online gebucht und gezahlt.
Die Funktion Walk-in geht sogar noch einen Schritt weiter, denn der Nutzer muss aktiv nichts unternehmen, um ein Ticket zu lösen. Im diesem Fall wird per Bluetooth der Einstiegs- und Ausstiegspunkt lokalisiert und das günstigste Ticket für die Fahrt gebucht. Diese Bezahlfunktion ist allerdings nur ein weiterer Schritt hin zur intermodalen Mobilität. In Zukunft soll zusätzlich zu einer Tür-zu-Tür Reiseplanung auch die Möglichkeit gegeben sein via App die Parkgebühren am Zielort zu bezahlen. Und auch die Taxis hat man nicht vergessen: laut der Pressemitteilung soll es möglich sein am Zielort ein Taxi vorzubestellen.
„Es ist ein erklärtes Ziel des TCS alle möglichen Hürden bei der Nutzung der kombinierten Mobilität abzubauen, seien dies die Schnittstellen beim physischen Übergang von einem Verkehrsträger zum anderen, seien es Hürden bei der Bezahlung, sprich beim Ticketing“, so Bernhard Bieri, Direktor Club, beim TCS. Die Walk-in und Swipe-in Funktionen starten, nach ausgiebigen Tests, zunächst eine Markttestphase. Bis das System nahtlos in der Schweiz funktioniert ist allerdings noch viel Vorarbeit notwendig. Speziell eine flächendeckend einsetzbare Walk-in Funktion erfordert zunächst hohe finanzielle Investitionen, beispielsweise für die Hardwareumrüstung aller Verkehrsmittel. sg
Symbol-Foto: Taxi Times
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