Die Münchner Taxidemo war nach Oktober 2017 bereits der zweite Straßenprotest. Damals zählte Münchens Alt-OB Christian Ude noch zu den Rednern, diesmal war der SPD-Politiker als Besucher gekommen – und sprach spontan doch noch ein paar wohlklingende Worte.
Er habe als zufriedener Fahrgast die Demo besucht und wolle sich damit solidarisch zeigen, erläuterte Ude sein Kommen. Es dürfen keine funktionierenden Strukturen zerstört werden. Daher gehe es nicht nur um die legitimen ökonomischen Motive der Taxibranche, sondern um das gesamtstädtische Interesse, das Taxi als funktionierende Ergänzung zum ÖPNV nicht leichtsinnig zu gefährden und zu verlieren.
„Machen Sie das Ihren Fahrgästen klar“ appellierte Ude direkt an alle Kollegen. „Lassen Sie nicht zu, dass lukrative Geschäftsbereiche herausgebrochen werden, um dann hinterher, wenn der Marktanteil erobert ist, kräftig zuzulangen, wie es ja jetzt schon während dem Oktoberfest, während mancher Messen oder in der Nachtzeit passiert.“
Fahrgäste dürften nicht in die Situation gebracht werden, nicht mehr die Zuverlässigkeit einer Tarifordnung zu haben, sondern „der Willkür eines Algorithmus ausgesetzt zu sein, der nichts mit sozialer Verantwortung und nichts mit den Überlegungen einer Taxikommission zu tun hat“.
Der Münchner Alt-OB wiederholte auf Bitte des Moderators einen Satz, für den er bereits letztes Jahr einen frenetischen Applaus bekommen hatte: „Haut den Uber in den Zuber.“ jh
Weitere Redner auf den Taxidemos in München und Nürnberg am 18. September 2018 waren:
Natascha Kohnen, SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl in Bayern im Oktober 2018
Sebastian Brehm, Bundestagsabgeordneter für die CSU
Florian Post, Bundestagsabgeordneter für die SPD
Markus Ganserer, Verkehrspolitischer Sprecher für die Grünen im Bayerischen Landtag
Dr Reinhold Babor, Münchner CSU-Stadtrat und Seniorenpolitischer Sprecher
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen