Auf der Europäischen Taximesse waren in diesem Jahr kaum Fahrzeughersteller vertreten. Doch diejenigen, die da waren, zeigten vollen Einsatz.
Außer Toyota, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volvo mit dem Anhängsel Polestar waren in diesem Jahr keine weiteren Fahrzeughersteller auf der Taximesse zu sehen. Das wurde bereits im Vorfeld der Messe deutlich. Einerseits hat sich Mercedes mit seinem PKW-Programm vom Taxigewerbe abgewendet, andererseits sahen viele andere Hersteller keine Notwendigkeit. in die Lücke zu springen, weil deren Fahrzeuge nur mit langen Lieferzeiten bestellbar sind. Das ist zwar auch bei Volvo nicht so leicht, dennoch waren die Schweden mit einem Volvo V90 und einem vollelektrischen XC40 auf der Messe vertreten. Mit Holger Schmidt und Vertretern des exklusiven Volvo Umrüsters Adler Funk- und Taxameterservice konnten alle Fragen der interessierten Besucher beantwortet werden. Polestar zeigte auf dem gleichen Stand mit einem Polestar 2 ihr derzeit einziges Modell, welche als Taxi erhältlich ist.
Während Volkswagen PKW durch Abwesenheit glänzte, zeigte Volkswagen Nutzfahrzeuge auf einem großzügigen Stand sein komplettes Programm für die Personenbeförderungsbranche. Neben Caddy, T6.1 Caravelle, einem neuen Multivan und einem Crafter mit Rolliumbau waren auch zwei ID. Buzz zu Gast auf der Messe und gaben einen Vorgeschmack darauf, wie ein zukünftiges E-Taxi aussehen könnte. Joachim Flämig stand während der gesamten Messe in seiner Funktion als VW-Nutzfahrzeug-Ansprechpartner für Gespräche zur Verfügung, was die Messebesucher gerne angenommen haben.
Die breiteste Taxi-Fahrzeugpalette zeigte Toyota auf seinem Messestand. Toyota Head of Sale Chris Kahlo bestätigte im persönlichen Gespräch mit Taxi Times, dass die Entscheidung, eine sehr große Fahrzeugpalette zu präsentieren, ganz nach dem Motto „Ganz oder gar nicht“, getroffen wurde. Beispielsweise konnte man auf dem Messestand auch mit dem bZ4X eine echte Taxipremiere feiern. Das SUV repräsentiert Toyotas Vorstellung eines E-Taxis. Gleich daneben war der Toyota Mirai, Deutschlands einziges Wasserstoff-Taxi zu sehen. Mit Frank Still, dessen Expertenwissen auch bei einer Diskussionsrunde im Forum gefragt war, hatte sich auch Toyotas Wasserstoff- Spezialist auf dem Stand eingefunden. Um die Antriebsstrategie abzurunden, waren noch ein Toyota RAV4 und ein Lexus ES mit Hybridantrieb vor Ort zu sehen.
Kein Zufall war es sicher, dass auf dem Stand gegenüber von Toyota die Großraumtaxis Toyota Proace Verso und Toyota Proace City Verso als Rollstuhltaxis mit Heckausschnitt und Auffahrrampe von AMF Bruns präsentiert wurden. Der Aussteller, das Autohaus S+K aus Neu Wulmstorf nahe Hamburg, hatte auch bei der Umrüstung des Proace Verso Electric auf dessen vollelektrische Variante gesetzt.
Auch, wenn ganz klar der Trend zu erkennen ist, dass die meisten Fahrzeughersteller sich nicht mehr auf einem Branchentreffen wie der Europäischen Taximesse präsentieren, verwundert zumindest die Abwesenheit der London Electric Vehicle Company (LEVC), des bislang einzigen Unternehmens, welches mit dem TX das einzige auf dem deutschen Markt erhältliche Taxi anbietet, das für die kommerzielle Personenbeförderung entwickelt wurde. sg
Fotos: Taxi Times
E-Taxis waren Mangelware, insbesondere bei VW ist auf Jahre hinaus werkseitig nix zu erwarten.
E-Rollstuhltaxis sind noch weniger verfügbar.
Wenn man bedenkt, dass ab 2025/26 viele Bundesländer das Verbrennerverbot für Taxen angedacht haben, kann einem schwindelig werden.