Mit kostenlosen Privatfahrten sorgt ein Bremer derzeit für Schlagzeilen. Wie der NDR berichtet, fährt er Frauen nach Hause, die sich in einem Taxi unsicher fühlen. Dabei bietet die Bremer Taxizentrale für genau solche Fahrten einen sicheren Sonderservice, der die Taxifahrt sogar auch noch günstiger macht.
Der Bremer Oliver Beckmann hat ein neues Projekt ins Leben gerufen: ein Not-Taxi für Frauen. Wer sich unsicher fühlt und nicht weiß, wie er an den Wochenenden nach Hause kommen soll, kann bei ihm über WhatsApp oder Instagram den Gratisshuttleservice ordern. Damit man auch in das richtige Auto steigt, werde ein sicheres Codewort vereinbart. Im Schnitt fallen derzeit vier Fahrten pro Nacht an. Mittlerweile sind deshalb noch drei weitere ehrenamtliche Helfer als Fahrerinnen dazu gekommen. Das Projekt ist bis dato privat organisiert und über Spenden finanziert, der Bremer habe aber vor, einen Verein zu gründen und den Personenbeförderungsschein zu machen, heißt es in dem Beitrag des NDR. Die Projekt-Idee kam dem 24-Jährigen, der bei einem Entrümpelungsunternehmen arbeitet, da eine Freundin in einem Taxi belästigt wurde.
Ein absolutes No-Go des Taxifahrers. Die Freundin – und alle Frauen, die sich nicht sicher fühlen – hätte aber auch ihr Taxi bei der Bremer Taxizentrale bestellen können, denn: „Wir möchten, dass Sie sicher nach Hause kommen“, lautet der Slogan der Bremer Taxizentrale. Und um dies in vollem Umfang gewährleisten zu können, bieten deshalb viele Bremer Taxiunternehmen freiwillig einen Sonderfahrdienst an. Frauen und Kinder bis einschließlich 14 Jahren können ab 19 Uhr bis 5 Uhr morgens, sieben Tage die Woche, im Bremer Stadtgebiet ein Frauen-Nacht-Taxi anfordern und sparen dabei sogar noch 21,5% gegenüber dem normalen Taxitarif (bezogen auf eine Durchschnittsfahrt von 5 Kilometer). Bestellt wird das Frauen-Nacht-Taxi über die Zentrale.
Die Vorteile, diesen Taxi-Service in den Abend- oder Morgenstunden in Anspruch zu nehmen, liegen auf der Hand. Man, besser gesagt Frau, steigt in ein geprüftes, registriertes Fahrzeug mit gewissen Qualität- und Sicherheitsstandards. Die Beförderung erfolgt durch einen geschulten, gemeldeten Fahrer. Die Fahrt ist vollständig erfasst und registriert. Man steigt nicht „ohne eine Spur zu hinterlassen“ bei „irgendwem“ ein.
Mittlerweile gibt es die sogenannten Frauen-Nacht-Taxis aus diesem Grund in diversen deutschen Städten (Taxi Times berichtete mehrmals). Oftmals werden diese von der Politik gefördert, beispielsweise in Form von ausgegebenen Gutscheinen. Zum anderen Teil ist es häufig ein zusätzliches Serviceangebot der Taxizentralen an ihre Kunden um das „unterwegs sein“ noch sicherer zu machen. nu
Beitragsfoto: Symbolbild, pixabay
Die beschriebene ‚Selbsthilfeaktion‘ kann nur so verstanden werden, daß wir als Taxigewerbe versagt haben.
Auf zwei wesentlichen Aktionsfeldern:
) Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
)Selbstkritische Qualitätssicherung
Es darf einfach nicht passieren, Fahrgäste zu verprellen.
Egal ob durch unfreundliches Verhalten, unzureichende Ortskunde, Anstiftung zu Schwarzfahrten, aufdringliche Gespräche, unsanft aggressives Fahrverhalten und anderes unprofessionelles Verhalten. Am unverzeihlichsten ist übergriffiges Belästigen.
Damit schließt sich der Bogen zum erstgenannten Punkt.
Wir sind als gesamtes Gewerbe für unser Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit verantwortlich.
Wir sind in der besonders wertvollen Position als öffentliches Verkehrsmittel einen gewissen Schutz zu genießen im Gegenzug zur (leider in der Öffentlichkeit nicht allzu bekannten) Tarif-und Beförderungspflicht. Wir dürfen nicht nur, nein, wir MÜSSEN uns an den Punkten des Bedarfs an Beförderungsdienstleistung im öffentlichen Raum bereithalten.
Das ist es, was uns vom Mietwagen unterscheidet. Falls sich die taxiartig verhalten, benenne ich das als unerlaubte Sondernutzung öffentlichen Raums und Verstoß gegen die Grundregeln des BPefG.
Genau das gleich gilt für die illegale Personenbeförderung durch die im Artikel beschriebene Aktion. Auf die gleiche Art hat Uber zu Beginn seiner Tätigkeit in Deutschland Privatpersonen zur illegalen Personenbeförderung verleitet.
Unser aller Fehler ist und war, zu wenig, zu leise und zu wenig vorausschauend in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Und kriminelles Verhalten in den eigenen Reihen fällt leider mindestens 20x schwerer ins Gewicht, als wenn ein Kunde sagt:
Gut gemacht!