Wie es aussieht, fangen einzelne Städte und Landkreise bereits an, an die Taxibetriebe erste Weihnachtsgeschenke zu verteilen. In Passau, Lübeck, Gifhorn, Prignitz und Gotha werden demnächst die Taxitarife angehoben. Allerdings freut man sich nicht überall und ausgerechnet dort, wo der prozentuale Preisanstieg am höchsten ausfällt, sind die Taxitarife immer noch am niedrigsten.
In der Dreiflüssestadt Passau in Niederbayern ist der für Mitte Februar vorgesehene höhere Taxitarif vor allem mit der Hoffnung verbunden, den chronisch nächtlichen Taximangel einzudämmen. Künftig sollen die Kollegen dort zwischen 22 und 6 Uhr einen Nachtzuschlag von zwei Euro pro Fahrt kassieren dürfen. Der Mindestfahrpreis steigt damit auf 5,50 Euro. Der Wartezeittarif erhöht sich von 24 auf 27 Euro pro Stunde. Zusätzlich plant die Stadt laut einem Bericht von Passau 24.de vom 11. Oktober die Herausgabe von bis zu sechs weiteren Taxikonzessionen.
Im 888 Kilometer nördlich von Passau gelegenen Lübeck steigen die Taxitarife – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bürgerschaft – bereits zum 1. Januar 2019. Die Mindestgebühr liegt dann bei 3,40 Euro (bisher 3,20 Euro), der erste Kilometer wird mit 2,20 Euro berechnet (bisher 2 Euro). Die Zeitung HL-Live berichtet von einer durchschnittlichen Erhöhung von zehn Prozent. Die Wartezeit liegt bei 36 Euro pro Stunde, 60 Cent pro Minute. Im Vergleich zu bisher gültigen 40 Cent ist dies eine Steigerung um 40 Prozent. Die letzte Tariferhöhung hatte Lübeck im Jahr 2015.
Ziemlich sauer ist laut Wolfsburger Allgemeine Zeitung der Gifhorner Unternehmer Fabian Hoffmann. Der über seinen Gewerbeverband GVN beantragten Tariferhöhung wurde nur in deutlich abgespeckter Form entsprochen. Abgelehnt wurde beispielsweise ein Zuschlag für Rollstuhlfahrer über zehn Euro. Stattdessen wolle man lieber prüfen lassen, „ob Zuschüsse für behindertengerechte Taxis durch den Kreis möglich sind“, zitiert die Zeitung einen Kreispolitiker. Der neue Taxitarif soll demnächst einen Mindestfahrpreis von 3,70 Euro (bisher 3,60 Euro) enthalten. Der Kilometerpreis bleibt weiterhin gestaffelt: 2,20 Euro pro Kilometer für die ersten vier Kilometer, ab dann 1,90 Euro. In beiden Stufen jeweils zehn Cent mehr als bisher. Der Wartezeittarif steigt um zwei Euro auf 27 Euro / Stunde. Der GVN hatte 35 Euro beantragt. „Wenn wir dem GVN-Antrag gefolgt wären, lägen wir mit den Taxi-Fahrpreisen in Niedersachsen an der Spitze“, zitiert die Zeitung den SPD-Ausschuss-Vorsitzender Siegfried Weiß und berichtet darüber hinaus von einem geplanten Gutachten, dass der Kreis demnächst in Auftrag geben will, um die Funktionsfähigkeit des örtlichen Taxigewerbes unter die Lupe zu nehmen. Das Geld für das Gutachten soll im Etat für 2019 bereit gestellt werden.
„Preise ziehen stark an“. Mit dieser Headline berichtete die Schweriner Volkszeitung (SVZ) in dieser Woche von der im Kreistag beschlossenen Tariferhöhung für die Taxiunternehmen des Brandenburgischen Landkreises Prignitz nordwestlich von Berlin. Die Erhöhung solle rund 22 Prozent betragen, so die Zeitung. Allerdings wurden die Preise dort zuletzt im Jahr 2012 angehoben. Seitdem liegt die Mindestgebühr bei 2,80 Euro und die ersten fünf Kilometer werden mit 1,50 Euro berechnet. Für An- und Rundfahrten beträgt der Kilometerpreis 1,25 Euro. Letzteres soll auch nach der Tariferhöhung unverändert bleiben, der Mindestfahrpreis dafür auf 3,30 Euro steigen und der Kilometer auf 1,80 Euro.
In Gotha in Thüringen wird zum Jahreswechsel ein neuer Taxitarif in Kraft treten. Dort bleibt der bisherige Mindestfahrpreis mit 3,50 Euro unverändert, jedoch erhöht sich der gestaffelte Kilometerpreis um jeweils 20 Cent. Er liegt dann für die ersten drei Kilometer bei 2,70 Euro und ab dann bei 2,30 Euro. Um einhundert Prozent verteuert sich der Großraumzuschlag. Er liegt künftig bei zehn Euro. Die Wartezeit pro Stunde steigt um sechs auf jetzt 36 Euro. Für den Landkreis ist dies die erste Erhöhung seit dem Jahr 2015. jh
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