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Start Autonomes Fahren

General Motors gibt Robotaxi-Projekt Cruise auf

von Wim Faber
15. Dezember 2024
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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General Motors gibt Robotaxi-Projekt Cruise auf
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Offenbar wurden den selbstfahrenden Autos Sicherheitsprobleme in San Francisco zum Verhängnis, die die Kosten immer weiter in die Höhe trieben. Jetzt hat die Geschäftsführerin, die bis zuletzt an dem Projekt festhielt, die Reißleine gezogen.

Der Weltautomobilkonzern General Motors (GM) hat die weitere Entwicklung seiner „Robotaxis“ der Marke Cruise gestoppt. Der Grund laut GM CEO Mary Barra: hohe Kapitalkosten und Milliardeninvestitionen in ein nicht zum Kernbereich gehörendes Geschäft. Im Hintergrund spielen jedoch die vielen Sicherheitsprobleme mit dem Unternehmen in San Francisco mit. Die wiederholten Probleme mit den selbstfahrenden Fahrzeugen lösten in der viertgrößten Stadt Kaliforniens einen öffentlichen Aufschrei aus. Damit ist jetzt Waymo, Tochter des amerikanischen Konzerns Alphabet, das führende Robotaxi-Unternehmen. Zudem planen eine Reihe von Autoherstellern und Plattformen für 2025 ebenfalls neue Robotaxis.

In der Demokraten-Hochburg San Francisco, wo Cruise 2021 anfing und seit 2022 zahlende Kunden bediente, kam es immer wieder zu Problemen. Cruise-Taxis hielten gelegentlich an, versammelten sich unvermittelt in bestimmten Straßen, blockierten den Verkehr oder führten unangemessene starke Bremsmanöver durch. Die National Highway Traffic Safety Administration leitete im Dezember 2022 eine vorläufige Untersuchung der autonomen Fahrzeuge von Cruise ein.

Schlimmer war, dass am 2. Oktober 2023 ein Auto in San Francisco eine Fußgängerin anfuhr, die dabei vor ein Robotaxi von Cruise geschleudert wurde. Dieses fuhr dann an den Straßenrand und schleifte das Opfer bei geringer Geschwindigkeit etwa sechs Meter mit, wobei die Frau schwer verletzt wurde. Das kalifornische Kraftfahrzeugamt entzog Cruise darauf die Betriebserlaubnis für den Staat. Cruise stellte auch seinen Betrieb in Phoenix (Hauptstadt von Arizona), Houston (größte Stadt in Texas) und Austin (Hauptstadt von Texas) ein.

Mary Terese Barra, CEO von General Motors und eine der einflussreichsten Managerinnen der Welt; Foto: US-Regierung

Im Januar dieses Jahres betonte GM-Geschäftsführerin Mary Barra noch, dass der Autohersteller weiterhin an Cruise festhalte. Im April kehrte Cruise auf die Straßen von Phoenix zurück, um mit der Erfassung von Kartendaten zu beginnen, musste jedoch im August seine Robotaxis zurückrufen, um ein Softwareproblem zu beheben, das zu unerwarteten Bremsvorgängen geführt hatte.

GM investierte Milliarden in seine Tochtergesellschaft Cruise, doch das war nicht genug. „Die Gründung und der Betrieb eines Robotaxi-Unternehmens werden voraussichtlich einen erheblichen zusätzlichen Zeit- und Kapitalaufwand erfordern, der über die 10 Milliarden Dollar (9,53 Milliarden Euro) hinausgeht, die wir bereits investiert haben“, sagte Barra am Dienstag. „Ein Robotaxi-Betrieb ist nicht das Kerngeschäft von General Motors“, fügte sie hinzu.

GM sah sich auch mit zunehmender Konkurrenz bei autonomen Mitfahrdiensten konfrontiert. Waymo ist derzeit in San Francisco, Los Angeles (größte Stadt in Kalifornien) und Phoenix tätig und plant, Anfang 2025 in Miami (zweitgrößte Stadt in Florida) anzufangen. Uber und Waymo gaben bekannt, dass sie nächstes Jahr bei einem Robotaxi-Dienst in Atlanta (Hauptstadt von Georgia) und Austin zusammenarbeiten werden. Uber-Konkurrent Lyft bietet in Zusammenarbeit mit Motional einige autonome Fahrten in Las Vegas an und kündigte an, in Partnerschaft mit May Mobility autonome Taxis in Atlanta hinzuzufügen. Tesla-Inhaber Elon Musk enthüllte im Oktober einen Tesla-’Cybercab’-Prototyp (Taxi Times berichtete) und sagte, das Unternehmen werde nächstes Jahr mit fahrerlosen Testfahrten seiner Limousine Model 3 und seines SUV Model Y in Kalifornien und Texas beginnen.

GM plant, Cruises Expertise in autonomer Technologie zu nutzen, um seine Fahrerassistenzsoftware namens Super Cruise weiterzuentwickeln, die in einigen Fahrzeugen von General Motors verfügbar ist. „GMs Entscheidung, Cruise nach einer Milliarden-Investition zu schließen, verdeutlicht eine krasse Realität bei autonomen Fahrzeugen: Selbst massive Investitionen garantieren keinen Erfolg, wenn es um die Komplexität des realen Fahrens und der öffentlichen Sicherheit geht“, sagte ein Robotaxi-Spezialist vor kurzem. wf

Beitragsfoto: Cruise LLC, Collage: Taxi Times

Tags: CruiseGeneral Motors (GM)Robotaxiwaymo
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Wim Faber

Der „Brüsseler Niederländer“ und gelernte Kommunikationsspezialist berichtet seit den 80-er Jahren für eine Reihe von Taxi- und ÖPNV-Fachzeitschriften in Europa, Nordamerika und Australasien über das Taxi und die Mobilität im weitesten Sinne.

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