Mitglieder von Gewerbeverbänden, die ihrerseits im BVTM organisiert sind, können von Vorteilen unter anderem beim Tanken und bei Kfz-Versicherungen profitieren. Bei einer Veranstaltung des Bundesverbands präsentierten einige ihre Leistungen und Angebote.
Die Teilnehmer des Deutschen Taxi- und Mietwagentags konnten neben Fachwissen und Denkanstößen auch Informationen über Rabatte und Konditionen sowie kleine Werbegeschenke aus Ludwigshafen am Rhein mit nach Hause nehmen.
Seit Langem ist „Frau Schunk von mobile Garantie“ (Foto) im deutschen Taxigewerbe ein Begriff. Mit ihrer Produktpalette sichert die Versicherungsexpertin Fahrzeughalter gegen Schäden an Autos, die in der ersten Zeit nach dem Kauf von der Hersteller- bzw. Händlergarantie gedeckt sind, über weitere 12, 24 oder sogar 36 Monate ab.
In ihrer kompakten Präsentation erläuterte Schunk, dass viele Gewerbetreibende erfahrungsgemäß zu sehr darauf vertrauen, dass mit den Fahrzeugen ihres Fuhrparks „schon nichts passiert“. In ungünstigen Fällen gebe es dann nicht selten ein böses Erwachen, da bestimmte Bauteile, insbesondere in Hybrid- oder E-Fahrzeugen, erschreckend teuer seien. Ungeachtet dieser Preisentwicklung sei es ihr gelungen, die Preise für ihr Angebotsportfolio seit sieben Jahren stabil zu halten – ein Fakt, der auf Beachtung stieß. Dazu kommt ein exklusiver Rabatt für Mitglieder von Verbänden, die dem Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) angehören. Für sie liegen die Kosten je Pkw bei knapp unter einem Euro pro Tag.
Die Garantie umfasst sämtliche wichtigen Bauteile, auch bei Hybrid-Fahrzeugen, jedoch keine Batterien von E-Autos, da diese aufgrund der Neuheit der Technologie derzeit noch länger von den Herstellern bzw. Händlern gewährt werde. Aus dem gleichen Grund seien andererseits noch keine günstigeren Konditionen für E-Autos möglich, selbst wenn diese über eine Reihe weniger verschleißanfälliger Bauteile verfügen. Hier brauche es zu einer mittel- bis langfristigen Kalkulation noch eine Zeitlang Erfahrungswerte.
Die „mobile Garantie“ funktioniert als sogenannte Anschlussgarantie, greift also auf Wunsch lückenlos bei Ende der Herstellergarantie. Sie sorgt für eine europaweite Absicherung ohne Werkstattbindung. Taxi- und Mietwagenbetriebe mit eigener Werkstatt können also hauseigene Reparaturleistungen mit Schunks Versicherungsschutz abrechnen, so dass für sie ebenso wie für „normale“ Werkstattkunden im Schadensfall keine finanzielle Belastung auftrete. Voraussetzung ist die Erbringung korrekter Servicenachweise. Das habe bereits so manchen Kunden vor existenzbedrohenden Schwierigkeiten bewahrt, wenn etwa bei einem Motorschaden kurzfristig 12.000 Euro fällig wurden.
Die Mobile Garantie gibt es nicht nur für (fast) neue Fahrzeuge: Bis zu einem Alter von fünf Jahren und einer Laufleistung von 200.000 Kilometern lassen sich auch gebrauchte Wagen noch absichern.
Wird ein Fahrzeug mit Mobiler Garantie veräußert, so werde der Garantieschutz unkompliziert mit verkauft. Trete vor Inkrafttreten eines vereinbarten Garantieschutzes ein Totalschaden am Fahrzeug auf, so werde der Vertrag rückabgewickelt und die bereits gezahlten Prämien erstattet.
Ebenfalls bereits lange in Deutschland präsent sind Tankstellen mit den Kraftstoffmarken Star und Orlen. Die Mutter-Aktiengesellschaft, der polnische Mineralöl- und Medienkonzern Orlen, feierte vor Kurzem das 20-jährige Jubiläum seines deutschen Markteintritts. Das berichtete Gabriel Lattorff, der Betreuer für Flottenkarten, den interessierten Teilnehmern im Pfalzbau.
Er kam recht schnell zur Sache: Wer Mitglied in einem BVTM-angehörigen Verband ist, erhält als Besitzer einer Orlen-Flottenkarte einen Rabatt in Höhe von 3,75 Cent je Liter Kraftstoff. Wie viel das unter dem Strich ausmacht, kann jeder Unternehmer anhand seiner Kraftstoffrechnungen leicht ausrechnen.
Aufgrund seines knappen und bündigen Vortrags konnte Lattorff einen Teil seines Zeitfensters für die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stellen. So wollte ein Teilnehmer wissen, ob Orlen in Deutschland auch bereits Wasserstoff anbiete. Das musste Lattorff verneinen und begründete es mit der Ausrichtung der Tankstellen mehr auf Pkw als auf Lkw oder Busse. Wasserstoff werde aber derzeit in weit höherem Maße von letzteren genutzt und noch wenig von Pkw.
Eine andere Frage hatte einen beinahe philosophischen Ton: Wird es in zehn bis 20 Jahren überhaupt noch Tankstellen geben? Lattorff meint, die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten werde kein Tankstellen-Sterben auslösen, da sie neben dem Verbrenner-Kraftstoff-Verkauf schon lange auch als Treffpunkt und Spätkauf dienen, und selbst viele junge Leute würden Tankstellen häufig nutzen, um auf die Schnelle Zigaretten oder „Energy-Drinks“ zu kaufen.
Die mittelständische Orlen Deutschland GmbH sitzt in Elmshorn bei Hamburg, hat rund 220 Mitarbeiter und betreibt gut 600 Tankstellen in Deutschland – vorwiegend in der Nordhälfte und nur wenige im Süden. Den Grund hierfür hatte Lattorff gleich einleitend genannt: Als die Deutsche BP AG 2002 die Veba-Oel AG und damit auch die Veba-Tochter Aral übernahm, verpflichtete das Bundeskartellamt den Konzern zu einem Verkauf eines Tankstellen-Kontingents, das in ein Süd- und ein Nordpaket aufgeteilt wurde. Der Orlen-Konzern erwarb das Nord-Paket.
Auch die die Aral AG bzw. die heutige Aral Europa SE, Tochter des britischen BP-Konzerns, war in Ludwigshafen vertreten – zum einen als Sponsor, zum anderen durch mehrere Personen, darunter Key Account Manager Christian Pröpper. Er sprach in seinem nahezu druckreifen Vortrag unter anderem über den längst im Gang befindlichen Wandel des Aral-Konzerns hin zu einem universellen Energie-Dienstleister.
Auch wenn Aral hierzulande nach wie vor eine der bekannten Spritmarken ist, sei der Konzern heute deutscher Marktführer beim Betrieb von Windkraftanlagen und Schnellladesäulen für Elektroautos. Aber: „Der Antriebsmix der Zukunft zeichnet sich durch ein hohes Maß an Diversifikation aus.“ Statt schnell einseitig auf Elektromobilität zu setzen, wolle Aral weiterhin die Nachfrage möglichst aller Kunden bedienen und plane zunächst keinen Ausstieg aus dem Diesel- und Benzinverkauf. „Den einen Königsweg gibt es nicht. Wir werden die Potenziale aller Kraftstoffoptionen nutzen müssen, um Klimaziele zu erreichen und trotzdem mobil zu bleiben.“
Auch E-Fuels prognostiziert Aral eine hohe Bedeutsamkeit, „je größer und schwerer die Fahrzeuge und das zu transportierende Gut werden“. Aufgrund ihrer hohen Herstellungskosten würden sie aber weniger im Pkw-Antrieb als etwa in der Schifffahrt eine wichtige Rolle spielen.
Gleichwohl sei die Dekarbonisierung der Mobilität auch ein Ziel des Konzerns. Um auch E-Fahrzeug-Nutzern möglichst flächendeckend Lademöglichkeiten zu bieten, ist Aral dabei, seine Tankstellen in hoher Geschwindigkeit mit Ultraschnellladesäulen auszustatten. Mehr als 1.700 Ladepunkte stünden bereits an über 250 Tankstellen zur Verfügung, und als mittelfristiges Ziel solle man an jeder zweiten deutschen Aral-Tankstelle laden können.
Auch Aral bietet dem genannten Kundenkreis exklusive Vorteile bei der Nutzung von Flottenkarten, die bei Aral einen besonders hohen Digitalisierungs- und Sicherheitsstandard genießen. Auf jeden Liter Diesel und Benzin gibt es an Aral-Tankstellen fünf Cent Brutto-Rabatt gegenüber dem jeweils aktuellen Zapfsäulenpreis und bei Routex, Westfalen und TotalEnergies 1,5 Cent, zudem Nachlässe auf AdBlue, Wäschen, Schmierstoffe, und Konditionen für Strom und Maut. Europaweit bieten die „Aral Fuel & Charge“-Karten „Zugriff auf mehr als 360.000 Ladepunkte“.
Wie bei jedem Progrmmpunkt des Deutschen Taxi- und Mietwagentages wandten sich im Anschluss an jeden der drei Gewerbepartner-Vorträge interessierte Taxiunternehmer noch mit persönlichen Themen an die Refferenten und nutzten die Anwesenheit der Experten, um sich weiter zu informieren und spezifische Fragen im Zusammenhang mit ihren Betrieben zu stellen. ar
Beitragsbild: Sabine Schunk von Mobile Garantie
Fotos: Axel Rühle
Ist Ihnen eine solche Anbiederung und unverhohlene Werbung nicht furchtbar peinlich?
Es gibt für Flottenkunden Vorteile. Werbung ist letztlich auch eine Produktinformation, die ich nicht verwerflich finde. Entscheiden muss der Kunde selbst. Mindestens eines der vorgestellten Produkte ist sogar komplett kostenlos.