Die Ridehailing-Firma ‚Grab‘ ist in Bewegung: mehr Kapital, mehr Projekte. Eine behördliche Regulierung findet trotz protestierender Taxifahrer kaum statt.
Das 2012 in Malaysia gegründete Unternehmen, das seit 2014 in Singapur ansässig ist, konnte seine Kapitalzusagen kürzlich wieder deutlich erhöhen, nicht zuletzt durch das japanische Finanzdienstleistungsunternehmen Tokyo Century. Insgesamt sammelte das Unternehmen, 7,1 Milliarden US-Dollar in 21 Finanzierungsrunden (Quelle: crunchbase.com).
In der letzten Woche kaufte Grab 200 elektrisch betriebene Hyundai-Kona, um sie im Laufe diesen Jahres via GrabRentals zu besonderen Konditionen inklusive Rabatt aufs Tanken an ihnen angeschlossene Fahrer zu vermieten. Die ersten 20 dieser Autos sind seit letztem Freitag im Einsatz.
Kurz darauf ist Grab eine befristete Partnerschaft mit CapitaLand, einem Immobilienunternehmen und Betreiber von Shopping Malls, eingegangen, um mit Hilfe von GrabRewards und einem ausgeklügelten Gutscheinsystem Grab-Kunden in die teilnehmenden Einkaufszentren zu locken und umgekehrt die Kunden aus diesen Einkaufszentren in die Grab-Fahrzeuge“ – selbstverständlich alles bargeldlos mit GrabPay.
Ganz aktuell ist zum Ridehailing, Ridepooling, Kurierdienst, zur Auto – und Fahrradvermietung, zu Essenslieferungen und anderem noch ein Versicherungsgeschäftszweig hinzugekommen: techcrunch.com berichtet neben anderen Quellen, Grab und ZhongAn International, ein chinesischer Versicherungskonzern, hätten eine Zusammenarbeit angekündigt um digitale Versicherungsdienstleistungen in ganz Südostasien anzubieten. Als erster Partner engagiert sich das Unternehmen Chubb, welches bereits Grab-Fahrern Kleinkredite verkauft, mit Angeboten zu einer Art Lohnausfallversicherung bei längeren Krankheiten.
Der aktuelle Stand der Dinge, was Regierungsaktivitäten angeht ist schneller gesagt: In Vietnam hat die Klage von Taxiunternehmern zu einer Geldstrafe geführt, Grab hat Berufung eingelegt. In Indonesien werden zukünftig auch für die Motorad-Ridehailing-Dienste feste Beförderungstarife eingeführt, um den sinkenden Löhnen der Fahrer, durch den Preiskampf zwischen Grab und GoJek entgegenzuwirken. In Malaysia prüft die Wettbewerbsaufsicht noch immer die Übernahme von Uber durch Grab.
Das Wirtschaftsmagazin Forbes verriet uns letzte Woche, dass ‚Grab‘ noch nicht profitabel sei (gegründet 2012, ein Jahr nach dem auch noch nicht profitablen Uber), man aber Wachstumspotential sähe.
Übrigens: Auch Hyundai investierte neben der Softbank, Toyota und anderen in Grab. Die Softbank und Toyota investierten ebenso in Uber. Hyundai macht nebenbei Geschäfte damit, Fahrzeuge an Uber-Fahrer zu vermieten.
Und Uber ist mit 27,5% an Grab beteiligt. ys
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