Eine neue Studie des wissenschaftlichen Beratungsunternehmens IGES Mobility mit Sitz in Hamburg beleuchtet die Relevanz von Mindestpreisen aus ökonomischer Sicht. Aufgrund dessen fordern Experten die unbedingte Einführung von Mindestpreisen für Fahrdienste.
Das neu erstellte Gutachten beleuchtet aus verkehrswissenschaftlicher Perspektive die ökonomischen Grundlagen der Personenbeförderung, die Bedeutung des Taxis für die Daseinsvorsorge und die Wettbewerbsbedingungen des Taxigewerbes seit den Markteintritten der digitalen Plattformen zur Mietwagenvermittlung. Modellhaft wird in dem Gutachten untersucht, welche kommunalen Handlungsmöglichkeiten welche Wirkungen entfalten würden, um den Kommunen eine fundierte Entscheidung über ihre künftigen Maßnahmen zu ermöglichen.
An den Fallbeispielen der Städte München und Berlin, in denen Festpreise und ein Tarifkorridor für das Taxigewerbe eingeführt wurden, wird in der Studie weiter aufgezeigt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen würden. Die Wissenschaftler empfehlen die zusätzliche Einführung von Mindestpreisen für Fahrdienste.
„Infolge der Markteintritte von großen Fahrdienst-Plattformen haben sich in Deutschland die zuvor ausgeglichenen Wettbewerbsbedingungen zwischen dem Taxi- und dem Mietwagengewerbe deutlich verschoben. In unserem Gutachten konnten wir zeigen, dass Mindestpreise für Fahrdienste in dieser Situation geeignet und erforderlich sind, wenn das Taxi als funktionsfähiger Teil des öffentlichen Verkehrssystems erhalten werden soll“, erläutert Prof. Dr. Kay Mitusch, einer der Studienautoren und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr die Forderung. „Entscheidend kommt es im Wettbewerb um die Personenbeförderung auf die Preisgestaltungsmöglichkeiten an. Tarifkorridore für das Taxi allein sind unzureichend, da eine systematische Unterbietung der Taxipreise weiter möglich ist und in der Handlungslogik von Plattformen die Unterbietung als Instrument zur Gewinnung von Marktanteilen fordert. Um im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten ein öffentliches Verkehrsangebot einschließlich Taxis zu behalten braucht es Mindestpreise für Fahrdienste. Besonders geeignet erscheint aus ökonomischer Perspektive die Einführung von Mindestpreisen am unteren Ende eines Tarifkorridors für Taxis.“ betont der Studienautor weiter.
Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM), befürwortet den Vorschlag der Experten und mahnt in einer Stellungnahme zu der Studie: „Es gibt bereits eine Reihe von Gutachten, die beleuchten, was an kommunalen Eingriffen rechtlich zulässig ist. Das IGES-Gutachten ist nun das erste, das ökonomisch herausarbeitet, was auch tatsächlich erforderlich ist, um die Ziele des Gesetzgebers zu verwirklichen. Ich kann nur alle Großstädte, in denen Uber & Co. eine relevante Größe haben, auffordern: Prüfen Sie die Voraussetzungen für die Einführung von Mindestpreisen und handeln Sie schnell. Andernfalls wird das, was im Gutachten noch als theoretisch und modellhaft beschrieben wird, bittere Realität: Ein Taxisterben und ein Wegfall dieses Teils des verlässlichen öffentlichen Verkehrsangebots in unseren Städten.“ nu
Beitragsfoto: Symbolbild, pixabay
Jetzt kommen dem nächsten Schritt nah … )
Aber es ist wirklich fragwürdig wie es zugelassen wird für solche Preise zu fahren wenn es klar ist es ist nicht wirtschaftlich unter 2,2€ zu fahren. Das nur ein Ziel haben das Taxi zu verdängen mehr nicht. Aber na gut man sieht ja was die Mietwagen Uber Betreiber in Frankfurt fordern . Die kommen doch selber mit deren Preise nicht klar