Seit dem ersten November ist in Hamburg die erste Inklusionstaxivermittlung gestartet. Sie macht Spontanfahrten rund um die Uhr möglich.
Inklusionstaxis sind in Deutschland mittlerweile deutlich weiterverbreitet als noch vor einigen Jahren. Viele Kollegen haben sich die entsprechenden Fahrzeuge zugelegt und sind in der Lage ihre Fahrgäste sitzend im Rollstuhl zu befördern. Zu einer klassischen Vermittlung der Fahrzeuge, die den Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Alltag ermöglichen soll, kommt es aber zumeist nicht.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Häufiges Problem ist, dass der zusätzliche Service nicht nach dem Taxitarif honoriert werden kann. Oder wenn nicht ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stehen, sind die Anfahrten lang und die Unternehmer können ihre eigenen Kunden nicht bedienen.
In Hamburg hat man im Rahmen des Projekt Zukunftstaxi insbesondere auch die Anschaffung von Inklusionstaxis gefördert. In Verbindung mit einem elektrischen Antrieb wurde eine Fördersumme von bis zu 20.000 Euro ausgeschüttet.

Dieses Engagement zahlt sich jetzt aus, denn rund 70 Inklusionstaxis sind mittlerweile auf Hamburgs Straßen unterwegs und seit dem 1. November haben die Taxiunternehmer gemeinsam mit der Verkehrsbehörde und Freenow by Lyft eine Vermittlungsplattform für die Rollstuhltaxis ins Leben gerufen.
Bestellen kann man ein Inklusionstaxi auf zwei verschiedenen Wegen. Einmal telefonisch unter der Nummer 040 2500500. Diese Hotline wurde von CarryCab Hamburg und der Nissen Taxen GmbH eingerichtet. Auch Sterntaxen, und Großraumtaxen Wefels unterstützt die 24/7-Erreichbarkeit.
Alle Anrufe über diese Hotline werden automatisch ins Dispatcher-Tool von Freenow by Lyft eingespielt, von wo aus die Fahrten an freie Fahrzeuge in der Nähe verteilt werden. Freenow by Lyft bietet zudem auch die Möglichkeit an, ein Inklusionstaxi per App zu bestellen.

Die Fahrten können auf Grundlage des Taxitarifs mit der Option auf einen Wegstreckenpauschalen zzgl. 8 € Großraumzuschlag durchgeführt werden. Bis zu einer Strecke von 12 Kilometer beträgt die Pauschale dann 38 Euro zuzüglich Großraumzuschlag (8 Euro). Bis 20 Kilometer werden 51 Euro (+8 Euro) berechnet und bis 36 Kilometer werden insgesamt 90 Euro berechnet.
Alternativ kann der Fahrgast auch zum normalen Taxitarif fahren, allerdings mit dem Risiko längerer Wartezeiten oder fehlender Verfügbarkeit. Jeder Unternehmer hat einen eigenen Zugang zum Dispatcher Tool und kann Fahrten an eigene Fahrer oder andere Unternehmen weitergeben. Das funktioniert natürlich auch in die andere Richtung. Gezahlt wird entweder bar oder mit Karte. Rechnungs- und Verrechnungsfahrten sollen in naher Zukunft möglich werden.
Voraussetzung für die Teilnahme am Inklusionstaxi Projekt ist eine Schulung, die den Umgang mit der Rollstuhlumrüstung, die korrekte Sicherung der Fahrgäste und weiterhin den Umgang mit den mobilitätseingeschränkten Fahrgästen erklärt. Um diese Schulungen zu absolvieren, werden neu hinzugekommene Unternehmer von den Initiatoren des Projekts unterstützt. Wichtig: neue Fahrer dürfen erst nach einer erfolgreich abgeschlossenen Schulung die Inklusionsfahrten durchführen. Um am Projekt teilnehmen zu können, muss das Fahrzeug und der Unternehmer bei Freenow by Lyft freigeschaltet sein.
Beitragsfoto: Vollelektrische Toyota Proace Verso. Foto: BVM









In Berlin gibt es mittlerweile über 100 Inklusionstaxen und wo findet man die… am Flughafen BER. Die Zuschüsse aus Berlin zum Umbau zum Rolli-Taxi waren nur dazu da, am BER jedes Jahr unter den 500 ausgelosten Taxen für eine Genehmigung zum Einladen zu sein. Auf den Rollstuhl angewiesene Fahrgäste in Berlin warten deshalb vergeblich.