Bei der Fachgruppenversammlung in Hannover haben die Wahlen einen Wechsel auf der Position des stellvertretenden Vorsitzenden gebracht. Thematisch steht bei den Taxivertretern das politische Ringen um Festpreise und Mindestbeförderungsentgelte im Fokus. Darum ging es auch bei einem Politikergespräch am runden Tisch.
Der Gesamtverband des niedersächsischen Verkehrsgewerbes hat aufgrund seiner geographischen Gegebenheiten mehrheitlich Mitglieder aus dem ländlichen Bereich. Trotzdem zählen die Vertreter aus der Fachgruppe der Landeshauptstadt Hannover zu den wichtigsten Delegierten des Verbands.
Bei deren turnusgemäßer Versammlung vergangene Woche standen Wahlen an, bei denen der bisherige Fachgruppenvorsitzende Michael Frenzel in seinem Amt bestätigt wurde. Neu gewählt als dessen Stellvertreter wurde Lars Bittner. Bittner, Premium-Abonnent bei Taxi Times, betreibt eine Taxengemeinschaft mit insgesamt sechs Standorten rund um Hannover.

Er wird der Nachfolger von Wolfgang Pettau, der dieses Amt mehrere Jahre lang bekleidet hat. Für sein Engagement bedankte sich der GVN in einem Mitgliederrundschreiben: „Für seine unermüdliche Vertretung der Interessen des hannoverschen Gewerbes danken wir Herrn Pettau ausdrücklich und sehr herzlich.“

Wolfgang Pettau zieht sich jedoch nur aus der Verbandsarbeit an vorderster Front innerhalb des GVN zurück. Seiner Taxizentrale Hallo Taxi 3811 in Hannover bleibt er als Geschäftsführer erhalten. In dieser Funktion ist Pettau wichtiger denn je, denn die Taxiunternehmer (größtenteils Mitglieder bzw. Teilnehmer von Hallo Taxi 3811) stehen im starken Wettbewerb mit einer zunehmenden Zahl an Mietwagen, die für Plattformen wie Uber unterwegs sind.
Um gegen das Preisdumping der teils unlauter agierenden Konkurrenz bestehen zu können, sind die Taxivertreter in intensiven Gesprächen mit der Lokalpolitik. Solch ein Gespräch hatte erst kürzlich in Form eines runden Tisches stattgefunden, zu dem die Stadt und die Region Hannover sowohl Vertreter von Hallo Taxi 3811 und des GVN als auch von Uber und Bolt versammelt hatte.
Wie der GVN in dem oben erwähnten Mitgliederrundschreiben berichtet, standen im Mittelpunkt der Gespräche insbesondere die Problematik rund um die Tarifanpassungen und die bislang nicht umgesetzten Mindestbeförderungsentgelte (MBE) für Mietwagenunternehmen. „Dabei wurde deutlich, dass Stadt und Region Hannover die Dringlichkeit dieser Themen erkannt haben und nun konkrete Maßnahmen prüfen“, berichtet der GVN.
Das Treffen sei ein sehr kontrovers geführter Austausch gewesen, der als Ergebnis die geplante Einführung von Mindestbeförderungsentgelten für Mietwagen sowie die Schaffung eines Tarifkorridors für den Taxiverkehr gehabt hätte. „Mit dem angestrebten Maßnahmenpaket sendet die Landeshauptstadt Hannover ein starkes Signal – auch über die Region hinaus“, freut sich der GVN. „Es zeigt, dass die im Zuge der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) geschaffenen Möglichkeiten nun aktiv genutzt werden, um für gerechte Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.“ jh
Beitragsfoto: Axel Rühle