Glaubt man einem Bericht der „FAZ am Sonntag“, sollen drohende Dieselverbote durch entsprechende Software-Updates verhindert werden. Auch die Einführung einer blauen Plakette scheint vorerst vom Tisch zu sein. Die Verkehrsminister der 16 Bundesländer sprachen sich in ihrer Konferenz letzte Woche mehrheitlich dagegen aus.
Umweltschützer und Vertreter der Automobilindustrie sind laut „FAZ am Sonntag“ der Meinung, dass das Ende der Dieselautos abgewendet werden kann. Man sei überzeugt, dass die Dieselfahrzeuge der neuesten Generation durchaus die Grenzwerte für den Ausstoß für Stickstoffoxide einhalten können. Auch die kostengünstige Nachrüstung älterer Modelle scheinen im Raum des Machbaren.
Dabei müssen keine kostenintensiven Teile kompliziert eingebaut werden, es genügt ein Software-Update. Mit diesem soll die Motorsteuerung verbessert und der Schadstoffausstoß reduziert werden. Zwischen 100 und 300 Euro soll das Update kosten.
Uwe Lahl, Ministerialdirektor des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, glaubt an das einfache Update: „Es ist möglich, die realen Emissionen zu halbieren.“ Die Industrie hat noch ein weiteres Ass im Ärmel. Zusätzlich könnte die Abgasrückführung der Autos verbessert werden. So könnten mehr Abgase zurück in den Motor geleitet werden, anstelle des sofortigen Ausstoßes über den Auspuff. Auch diese Umrüstkosten würden in einem überschaubaren Rahmen bleiben. 500 Euro, und der Diesel darf weiter durch die Innenstadt rollen. Eckehart Rotter vom VDA nimmt in dem Zeitungsinterview zu den Umrüstmöglichkeiten Stellung: „Die Technologie ist da, und sie ist auch so wirkungsvoll, dass selbst die größten Kritiker sagen: Der Diesel ist sauber.“
Wer für die potentiellen Nachrüstungen aufkommen soll, bleibt offen. Das Umweltbundesamt würde gerne die Industrie in die Pflicht nehmen, die lehnt aber dankend ab. Sollte die Umrüstung, auf wessen Kosten auch immer, tatsächlich gelingen, ist das Damosklesschwert in Form von Verbannung aus den Innenstädten, erst einmal hinfällig.
Der Bericht kam überraschen, hatte das Bundesumweltamt in Sachen Stickstoffoxide noch Anfang der Woche negative Zahlen veröffentlicht. Demnach überschreiten die Dieselfahrzeuge derzeit unter Realbedingungen die Grenzwerte viel stärker als bisher angenommen.
Dennoch sprachen sich die Verkehrsminister letzten Freitag vorerst gegen die Einführung einer blauen Plakette aus. Sollte es in einigen Städten zu Fahrverboten kommen, dann beträfe dies nur Dieselfahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind. nu
Foto: Greenpeace
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Ein Dieselfahrverbot für Fahrzeuge, die älter als 10 Jahre sind. Lächerlicher gehts kaum noch. Erst die Lachnummer mit dem Flughafen Berlin, dann solch ein noch nicht mal halbherziger Vorschlag kurz vor Durchsetzung. FAKT ist: Autos mit Verbrennungsmotoren sind schon jetzt vollkommen wertlos, ein wirtschaftlicher Totalschaden, ob mit oder ohne Fahrverbot. Da können die lamentieren und diskutieren, wie sie wollen. Auch Koffer voller Geld an (deutsche) Politiker werden der europäischen Autoindustrie NIX, aber auch rein gar nichts nützen. Wenn in drei Jahren die Amis und Asiaten ihre Autos mit Kampfpreisen hier anbieten, können die Europäer einpacken…am besten gleich in die USA, dort sitzen sie besser.