Das deutsche Taxigewerbe hat zunehmend Schwierigkeiten, geeignetes Fahrpersonal zu finden. In vielen Regionen ist die Ortskundeprüfung eine zu hohe Hürde. In ersten Städten und Landkreisen wird daher über leichtere Prüfungen nachgedacht.
Ziemlich konkret sind in diesem Zusammenhang bereits die Pläne des Landkreises Barnim in Brandenburg. Dort gibt es insgesamt 70 Taxis und 28 Betriebe. Diese könnten neue Taxifahrer gut brauchen, doch die nötige Ortskundeprüfung erweist sich zusehends als Jobkiller. „2018 bestanden nach Auskunft des Landrats Daniel Kurth (SPD) von zwölf Teilnehmern im Landkreis immerhin vier diese Prüfung. Acht fielen durch, davon hätten vier unentschuldigt zum Test gefehlt“, schreibt das Nachrichtenportal „MOZ.de“. 2019 seien von sechs Teilnehmern zwei erfolgreich gewesen.
Der Kreistag Barnim hatte daher laut MOZ bereits im vergangenen September beschlossen, über Vereinfachungen der Prüfung nachzudenken. Schließlich habe heute ja jeder ein Navigationsgerät, hieß es zur Begründung. Ein erster Vorschlag, die Prüfung separat für die Altkreise Bernau und Eberswalde zu splitten, um die Durchfallquote bei Taxifahreranwärtern zu senken, wurde abgelehnt.
Stattdessen haben sich die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses parteiübergreifend auf eine 20-minütige mündliche Prüfung verständigt, bei der der Taxischeinanwärter Fragen zu Zielen im Landkreis beantworten und die kürzesten Wege kennen muss. Diese Variante wird nun dem Kreisausschuss empfohlen und könnte bei Zustimmung am 11. März vom Kreistag final abgesegnet werden.
Von einer solchen politischen Entscheidungsfreudigkeit kann das Münchner Taxigewerbe derzeit nur träumen. Wie Taxi Times in seiner aktuellen Münchner Regionalausgabe berichtet, hatte der Taxiverband München (TVM) bereits im Oktober 2019 gemeinsam mit den beiden Münchner Taxizentralen bei der Stadt eine Erleichterung der Ortskundeprüfung beantragt. Die Art der Prüfung solle beibehalten werden, die Anzahl der Prüfungsfragen sowie der zugrunde liegende Lernstoff jedoch reduziert werden.
Aktuell beträgt die Vorbereitungszeit zwischen drei und sechs Monate. Ziel ist es, dass sich Münchens zukünftige Taxifahrer in vier bis sechs Wochen auf eine erfolgreiche Ortskundeprüfung vorbereiten können. „Um aber dennoch die Qualität der Fahrer auf dem jetzigen hohen Niveau halten zu können, wird von beiden Münchner Zentralen und dem Taxiverband München eine praxisorientierte Weiterbildung durchgeführt“, berichtet Florian Bachmann vom Taxiverband München. „Geplant ist, diese Ausbildung mit der Funkvermittlung zu koppeln. Wer also keine Ausbildung besucht, bekommt auch keine Aufträge.“
Da man 2016 bundesweit die Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer generell abgeschafft hatte, sei für die Taxibetriebe in den Großstädten eine Wettbewerbsverzerrung entstanden, argumentieren Münchens Taxigewerbevertreter. Viele Neubewerber würden bei Mietwagenbetrieben anheuern, weil ihnen die Vorbereitungszeit für den Taxischein zu lange dauert. „Das Taxigewerbe stirbt nicht wegen Uber, es stirbt schon vorher wegen Fahrermangel“, sagt Thomas Kroker, Vorstandsmitglied der Taxi München eG, gegenüber Taxi Times.
Der Wettbewerb der Taxibranche mit Uber, Free Now und Co. um die Fahrgäste hat sich in den Städten zu einer Konkurrenz um das Fahrpersonal erweitert. Münchens Taxibetriebe fehlen derzeit rund 2.000 Fahrer. Solche Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit des Münchner Antrags, doch in der Stadtverwaltung scheint man das noch nicht begriffen zu haben. Bisher gibt es noch keinerlei Anzeichen, ob und wann sich die zuständige Behörde damit beschäftigen wird. jh
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Das hätte schon längst passieren sollen.
Die Preise von Mietwagen sollen auch angepasst werden wie Taxitarif.
Es hat schon einen Sinn das es solche Prüfungen gibt. Denn wenn z.B. jemand schnell ins Krankenhaus muss, kann ich nicht erst im Navi suchen. Außerdem gehört es zu einem guten Service nicht alles nachschauen zu müssen. Ansonsten könnten wir ja auch für Uber und Free Now fahren, da bekommst du alles vorgesagt, vom Navi!! Übrigens fallen in Berlin sehr viele wegen fehlender Deutschkentnisse durch. Wo wir wieder bei Uber sind.
Wir fahren dezeit 15-23 € Umsatz/ Std. ein. Neues Taxi Personal soll Umsatz/Std. erhöhen? Toll, was für ein Logik…!Die Lösung ist dochganz klar.1. Schwarzarbeit bekämpfen !!!!2. Schwarzarbeit bekämpfen !!!!3. Schwarzarbeit bekämpfen !!!!Somit kann man die Mietwagengewerbe bekämpfen und 20Monat‘s GmbH‘s unterbinden.Erst nach dem man sein Ziel 25-30€ Umsatz/Stunde erreicht hat, kann man über weiteres Fahrpersonal in unserem Gewerbe nachdenken.Wir kommen erneut auf den selben Ergebnis, dass die Funkzentralen unsere Gewerbe bestimmen, und Sie nur eins interessiert.Mehr Taxibetriebe und mehr Fahrpersonal auf die Straße bringen. Sie sollen sich gegenseitig zerfleischen. Koste was es wolle. Hauptsache den weg der Mietwagengewerbe für Taxigewerbe eröffnen. Schwarzarbeit interessiert uns nicht !!!
Tuts am besten gleich die Prüfung abschaffen damit wir noch mehr voll i d i o t e n auf den Strasssen haben. Besser Konzessionen abbauen anstatt taxischeine verschenken!!
Das Problem, das Sie hier ansprechen, lässt sich durch keine Straßenkunde lösen, sondern durch eine gute Dienstleistungsschulung. Und genau das schreibt kein Gesetzgeber vor, sondern muss aus Eigeninitiative des Taxigewerbes erfolgen.
Habe meinen Kommentar nochmal leicht geändert. Bitte alte Version verwerfen.
Was soll er schon sagen, der Thomas Kroker? Nachdem die Münchener Klassenjustiz skandalträchtig eine Münchener Taxiunternehmerin nebst ihrer Anwältin „am Nasenring durch die Manege“ (Markus Burgdorf, bezugnehmend auf Ubers Verhalten) führte, nur um höhnisch-hölzern die Passus des PbefG im Urteil auszuwalzen, wohlwissend, mit der verabfolgten Verzögerungstaktik aus der Zeit zu fallen, gipfelt also der Schock der Erkenntnis der bürgerlichen Ohnmacht und Rechtsinsuffizienz qua „Staats“institutionen – die doch ihrerseits erkennbar ebenfalls nicht unabhängig sind – in einem weiteren Kotau der Selbstdequalifikation. Wir werden Zeugen eines angekündigten Selbstbegräbnisses. Obwohl Ubers Ende in absehbar vielleicht fünf Quartalen ansteht, was natürlich dennoch vorher den Tod hunderter Taxibetriebe mit sich bringen dürfte, wirkt der Pawlowsche Reflex der Untertanenmentalität in Teilen der Gewerbevertretungen ungebremst weiter. Vielleicht ist das ja bereits auch die Ursache für den allgemeinen Mangel an Solidarität in der Fahrerschaft. Wohlan: zerstöret nur, was an Wissen man Euch zum Selbsterhalt vererbte. Nie wieder bekommt Ihr es zurück!
Das Grundproblem ist, dass man nicht genug verdienen kann um davon zu leben. Eine vereinfachte Ortskundeprüfung löst das auch nicht.
Das was Redaktion schreibt, wurde in Berlin durchgeführt, unzwar seit 2015 massive Dienstleistungsschulung bei der Funkzentrale. Vip B Kurs. Beste Fahrer beste Dienstleistung usw. Was hat die Schulung gebracht liebe Redaktion?Umsatzverlust von 40%. Somit stimmt das, was Sie hier behaupten leider nicht.
Natürlich stimmt das. Solche Schulungen führen viele Zentralen durch und das führt in erster Linie dazu, dass wichtige Kunden speziell Taxis mit diesem Qualitätsmerkmal bestellen. Sonst wären diese Großkunden längst auch weg und der Umsatzverlust noch höher. Ihre Argumentation wäre dann richtig, wenn ALLE Berliner Taxis diese Schulung gemacht hätten.
Ja da gebe ich recht. Die Dienstleistung ist sehr wichtig und da herrscht Nachholbedarf. Dennoch bringt das nicht mehr neue Fahrer. Man müsste die Konzessionen fürs erste drastisch reduzieren um dann von unten wieder neu aufzubauen. Und dann bringen auch Dienstleistungs Schulungen etwas. Weil der Unternehmer dann endlich Mitarbeiter aussuchen kann und diese auch ordentlich bezahlen kann und will. Der Einzug der Konzessionen wäre ganz einfach möglich durch den zwingenden Einsatz des Fiskaltaxameters mit sofortiger Übermittlung der Daten an das Finanzamt. Dann verliert automatisch ein Großteil der Unternehmer das Interesse am Geschäftsmodell Taxi.
Der Kunde möchte…,Weltweit über einen App, Taxi bestellen, Weltweit Bargeldlos UNKOMPLIZIERT (Beispiel QR Code vom Taxi Scannen) Bezahlen können und eine Rechnung erhalten. Solange das nicht passiert, werden wir immer mehr Kunden verlieren. Dienstleistung kann man mit einer Bewertung automatisch verbessern. Unzwar vielmehr verbessern als irgendwelche Schulungen. Wir haben ein Globales Problem nicht regionales.
Wenn es in München wirklich 2000 Fahrer mehr geben würde, wären auch deutlich mehr Taxis pro Tag auf der Straße, was zu einem Überangebot führen kann und damit zu Umsatzverlusten. In Berlin ist die aufwändige Ortskundeprüfung insofern gut, als das es die Anzahl der Taxis auf der Straße begrenzt. Einen Konzessionsstop gibt es ja nicht.
So schwer können diese Prüfungen nicht sein….., oder vielleicht ja auch nur nicht für jeden. Wenn ich sehe, was hier so unterwegs ist und teils noch nicht einmal bekannt ist, dass hier ein Flughafen in der Nähe ist , sollte man diese Prüfung ganz bleiben lassen. Wichtig ist der Führerschein und eine regelmäßige ärztliche Untersuchung und gut ist. DAS passt in die heutige Zeit, denn ein Großteil der Fahrer, der gewerbenahe Tätigkeiten ausführt , hat eh nur einen PKW Führerschein und gut. Die haben noch nicht einmal eine Untersuchung. Da diese Tätigkeiten aber heute geduldet werden und Ausnahmegenehmigungen wie Bonbons am Markt verteilt werden , würde dadurch vieles vereinfacht.
Man kann wirklich nur schmunzeln, Fehlendes Fahrpersonal? Vielleicht kennen viele wirklich nicht das reale Taxigeschäft in München. Wir haben als Unternehmen tatsächlich Schwierigkeiten, Fahrperson zu finden. Ich meine, gute Fahrer. Es melden sich tagtäglich ausreichend Fahrer mit P-Scheinen bei uns, die fahren wollen. Spätestens nach Monaten suchen sie sich doch wieder das Weite. Speziell in München kann ich aus der täglichen Erfahrung sagen, dass wir im Schnitt 2,5 Stunden Wartezeiten für eine Fahrt haben. Einnahme rund 15 Euro. Dies ist die Praxis. Wie sollen wir die restlichen 35 Euro immer hernehmen, damit wir als Unternehmen auf die +- 0€ kommen?
Brauchen wir eurer Meinung nach mehr Fahrer oder mehr Aufträge?
Ich bin der Meinung, dass es nicht zuviel verlangt ist, dass ein Taxifahrer Ortskundigkeit nachweisen muss. Schließlich benötigt man in jedem Beruf irgendwelche Kenntnisse und Fähigkeiten ohne die der Beruf nicht ausgeübt werden kann. Das sind beim Taxifahrer nun mal die Ortskenntnisse. Darüber hinaus sollten Taxifahrer, die ja aus den unterschiedlichsten Berufen kommen, in Kundenservice geschult werden. Das ist mindestens genau so wichtig.
Wenn sich der Taxifahrer im eigenen Ort vom Navi abhängig macht, ist er meines Erachtens im falschen Beruf. Was macht er denn bei Baustellen usw.?
Als im Sommer mein P-schein verlängert wurde, habe ich inoffiziell erfahren, dass zehnmal so viel Anwärter auf ‚uber-schein‘ vorgesprochen haben als Taxischein-Bewerber aufgetaucht sind.
Das belegt glasklar, dass die Abschaffung der Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer durch die Herren Scheuer (auf Bundesebene) und Herrn Herrman (Innenminister Bayern) unsere illegal operierende Konkurrenz unterstützt.
Wer sich nicht auskennt, trottet den Ansagen eines Navi hinterher, daß oftmals nicht den ortskundigen Fahrer mit seiner Ortskenntnis ersetzen kann.
Ich warne ausdrücklich vor weiterer Dequalifizierung!
Indem man die Anforderungen an Dienstleistungsqualität im Mietwagenbereich rechtlich gesenkt hat, sind dem Taxi mögliche zukünftige Mitarbeiter mutwillig entzogen worden.
Das war keineswegs Zufall.
Vielmehr offenbar Ergebnis der Lobbyarbeit der bekannten interessierten Kreise.
Die zu Recht beklagten Umsatzverluste gehen auf genau diese illegal operierenden Personenbeförderer zurück. Das sind neben uber u. a. auch sog. ’neuartige Verkehrsformen‘, die uns Verluste bescheren, da sie Taxi spielen ohne Taxi zu sein.
Und jetzt?
Die Ortskundeprüfung muss auch wieder für Mietwagenfahrer her!
Und wenn nach der hoffentlich bald erreichten Eingrenzung der Pseudotaxis wieder ortskundegeprüfte Fahrer vom Mietwagen zum Taxi wechseln, wird es mit der Personalsituation auch besser.
In der Praxis sollten die sich genauso auskennen müssen, denn Personenbeförderung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Das Märchen vom Vorteil von Deregulierung zieht schon lange nicht mehr.
Im Handwerk wird es uns gerade vorgemacht mit der Rückkehr zum Meisterbrief.
Dass darüber hinaus Fortbildung und andere Formen der Qualitätssicherung nötig sind, ist sonnenklar und auch die einzige Zukunft für uns als Dienstleister.
Wir arbeiten schließlich mit Menschen in deren Interesse.
Lieber Kollege M. Lange,
Sie sprechen mir aus dem Herzen. Danke für diesen Beitrag.
Sie haben völlig recht, wenn Sie darauf pochen, dass eine Ortskundeprüfung zwar nur die Theorie ist, aber gleichzeitig das Fundament für eine ordentliche ORTSKENNTNIS seitens des Fahrzeugführers bildet.
Navis sind halt nicht in der Lage dazu, sich den in unseren Großstädten fast täglichen ändernden Verkehrssituationen durch Baustellen, Großveranstaltungen, Demonstrationen, Vollsperrung wegen eines Wohnungsbrandes oder eines Unfalls oder ähnlichem anzupassen. Wer aber seine Stadt kennt, der weiß, wie er mit diesen Dingen umzugehen hat, um seinen Kunden SCHNELL und PREISWERT von A nach B zu bringen. Das ist aber genau das, was der Kunde wünscht und will.
Diesen Service kann und wird kein Navi in den nächsten 100 Jahren liefern können. Das kann nur ein Mensch mit seiner eigenen Erfahrung bieten.
Wer Arbeit sucht, Autofahren kann, evtl sogar einen Führerschein hat, und sich fürs Taxi interessiert, stolpert natürlich auch über unsere Konkurrenz.
Völlige Ahnungslosigkeit als Neuling lässt ihn glauben, was ihm an tollen Versprechungen gemacht wird.
Und dann geht er den leichten Weg ohne Ortskundeprüfung. Hätte aber nach Ausbildung auch gewusst, dass sich auch Mietwagen an Spielregeln zu halten haben.
Damit ist aber erstmal Umsatz bei unserer Konkurrenz gelandet.
Und damit haben wir den Teufelskreis aus:
Umsatz sinkt, neue Fahrer gehen zur Konkurrenz, Taxis werden weniger ausgelastet, Umsatz sinkt, spricht sich rum, neue Fahrer gehen zur Konkurrenz….
Da hilft es keinesfalls, wg sinkender Umsätze die Konzessionen zu begrenzen.
Die disruptive Vorgehensweise zur Eroberung des Personenbeförderungsmarktes muss durchbrochen werden durch Recht und Gesetz.
Da haben wir aber ein krasses Vollzugsdefizit.
Und auf politischer Ebene sind die neoliberalen Tendenzen zu völliger Regellosigkeit die Ursache für die Missachtung der Interessen der Allgemeinheit.
Es sind immer wieder scheinbare Kleinigkeiten wie die Abschaffung der Ortskundeprüfung für Mietwagenfahrer, die unsere Substanz gefährden.
Denn sie haben offensichtliche, beabsichtigte Wirkungen.
Die bewährten Regeln des PbefG müssen unter anderem in der Weise ergänzt werden, dass z. B. durch Taxi-ride-sharing einerseits dem Kunden Kosten erspart werden und andererseits kostendeckende Umsätze möglich sind.
Die betriebswirtschaftliche Situation unserer Konkurrenz hat ja bereits zu teilweisem Rückzug geführt.
Aber offenbar wird immer weiter (siehe Landkreis München) mit brachialem Aufwand Verdrängung des Taxigewerbes praktiziert.
Das praktizierte Preisdumping ist so offensichtlich jenseits jeder betriebswirtschaftlich sauberen Kalkulation, dass es absolut unverständlich ist, wieso hier wieder mal nicht vom Finanzamt, Zoll und Gewerbeaufsicht eingeschritten wird.
Qualität lässt sich prüfen. Sowohl beim Fahrer als auch bei Betrieben.
Warum sollen Mietwagenfahrer und Betriebe nicht auch Standards einhalten müssen, wie das Taxigewerbe!?!
Null Toleranz.
Wehret den Anfängen! Auch wenns schon zu lang geht!
Eine Aussage die Klasse hat!
Aber sie muss auch verstanden werden !!!
Jeder der einen Beruf ausüben möchte muss lernen.
Warum Mietwagen Fahrer nicht ?
Es gibt sehr viele Fragen die in Bezug auf‘s Mietwagen Gewerbe und Politik unbeantwortet sind.
Wie ich schon in einem anderen Kommentar an anderer Stelle zum Thema Ortskundeprüfung i.V.m. Uber und Co. sagte, könnten wir uns die ganzen Diskussionen völlig sparen, wenn wir den Mietwagen einfach abschaffen und nur noch Taxen zulassen, so wie es am Anfang der Einführung des PBfG ja auch der Fall war. Der Mietwagen wurde erst viel später ins PBfG aufgenommen, also kann man ihn auch wieder rauswerfen, auch wenn Taxi-Times die Meinung vertritt, dass wir den Mietwagen in ländlichen Regionen brauchen würden, was ich persönlich leider nicht nachvollziehen kann.
Es gibt weder rechtliche noch sachliche Gründe für das vorhandensein von Mietwagen! Also weg damit und wir haben wieder Ruhe im Gewerbe.
Preisdumping oder Rosinenpicken sowie das Versteigern von Krankenfahrten im Internet durch die Krankenkassen wären damit auch endgültig beendet, denn es gäbe nur noch einen Fahrpreis fürt eine Fahrt von A nach B, egal, VON WEM der Fahrer den Fahrauftrag vermittelt bekommen hat: DEN ORTSÜBLICHEN TARIF!
Die Ortskundeprüfung für Taxifahrer ist sehr wichtig. Allerdings könnte sie deutlich vereinfacht werden. Es muss nicht jede kleine Straße in einer Stadt gekannt werden. Wichtiger wäre es, da es mittlerweile für derartige Fälle Navis gibt, die Fahrer besser auf Ihre eigentlichen Aufgaben vorzubereiten. Weit verbreitet ist die Meinung potenzieller Fahrer, hinter dem Steuer zu sitzen und Geld zu kassieren. Die Aufgaben eines vernünfigen Fahrers sind heute aber sehr viel vielfältiger und setzen gewisse Kenntnisse voraus. Da stört es nicht, wenn der Fahrer mal eine kleine Straße nicht kennt. Erfahrungsgemäß lernen die Leute hier bei uns in Ingolstadt 6 Wochen bis zur Prüfung. Die Durchfallquote liegt bei etwa 70%. Würde man diejenigen, die es geschafft haben, 4 Wochen später noch mal prüfen, würde die Prüfung keiner mehr bestehen. Den Schein in der Hand, Schlüssel gepackt, ins Taxi gesetzt – Navi eingeschalten und alles vergessen. Hier ist der Sinn der OK-Prüfung sehr in Frage gestellt. Oft hört man von einer kleinen Sachkundeprüfung kombiniert mit einer OK-Prüfung. Das wäre der richtige Ansatz.
Lieber Kollege,
ich gebe Dir völlig Recht, wenn Du damit argumentierst, dass es zum Taxifahren etwas mehr bedarf wie nur guter Ortskenntnisse, aber genau die sind es, die uns von anderen Verkehrsteilnehmern unterscheiden und es uns ermöglichen, schnell und preiswert von A nach B zu kommen.
Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung mit den derzeitgen Anforderungen an die Ortskundeprüfung in Köln und der damit einhergehenden Prüfung für den Funk- und Fahrerausweis, den ein Taxifahrer ebenfalls haben muss, wenn er in Köln bei einem Unternehmer, der dem Taxi Ruf Köln angeschlossen ist, arbeiten will, sagen, dass das „Verschärfen“ der Prüfung zu einer merklichen Qualitätsverbesserung geführt hat.
Eine solide theoretische Grundausbildung ersetzt zwar gerade in unserem Gewerbe keine praktischen Kenntnisse, sie ist aber eine notwendige Grundlage, um in der Praxis überhaupt Fuß fassen zu können.
Ich kann mich noch an meine Ortskundeprüfung erinner, als ich dem Prüfer sagte, dass ich nicht über den Eigelstein in Richtung Ebertplatz fahren könnte, weil der Einbahnstraße in die andere Richtung sei. Antwort des Prüfers: Einbahnstraßen können sich ändern!
Somit lautet meine Ansage zur Ortskundeprüfung ganz allgemein: Das Navi kann ja aus allen möglichen Gründen plötzlich nicht mehr funktionieren! Daher kann auf eine entsprechende Ortskundeprüfung eben NICHT verzichtet werden.
Es gibt aber noch einen wichtigen rechtlichen Grund: Wie will ich einen Fahrer, der mit dem Kunden „spazieren Fährt“, wegen Fahrpreisüberforderung bestrafen, wenn diese keine Ortskundeprüfung gemacht hat? Ein Rechtsproblem, über das sich hier noch keiner Gedanken gemacht hat. Hoffentlich habe ich damit jetzt keine „schlafenden Hunde“ geweckt!
Der einzige Teil der Ausbildung zum Taxifahrer, der nicht von Vollidioten mit Glanz und Gloria bestanden werden kann, ist die Ortskundeprüfung. Und die ist nicht schwierig, sondern nur aufwendig. Reines Auswendiglernen. Welche Berufsausbildung ist – abgesehen von den behördlich vorgegebenen Wartezeiten – nach 6 Wochen abgeschlossen?! Ich kenne keine. Wie schaffen es denn all die anderen Berufstätigen, eine weit, weit anspruchsvollere und längere Berufsausbildung zu überstehen? Sind das alles Genies? Und diese Taxler-Pipi-Ausbildung soll noch vereinfacht und verkürzt werden?! Na super. In München hätte dann jeder Taxiunternehmer genug Fahrer und man könnte dann gleich noch weitere 1000 Konzessionen herausgeben. Die Umsätze der Unternehmer und die Löhne der Fahrer schössen folgerichtig durch die Decke. Die Fahrgäste würden selbstverständlich – wo doch das Angebot nun viel grösser ist – am Tag drei- bis viermal mit dem Taxi fahren, damit ja nicht der Umsatzkuchen durch mehr Fresser geteilt werde. Erinnert mich irgendwie an die geliebte Binnennachfrage mit der sich der Versinkende an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht.
Wie sieht denn die Realität aus? Noch im letzten Jahr konnte ein Münchner Isarfunk – Unternehmer (und nur der!) mit ach und krach den Mindestlohn von 9,13€ an die Fahrer zahlen. Wohlgemerkt: es braucht dafür einen Durchschnitts ! umsatz von 23€/h. Für eGler ist das nicht zu machen, egal, was mir jetzt der ein- oder andere Superfahrer darauf antworten wird. Man hat also im letzten Jahr das bißchen, was die guten Fahrer über 23€/h hinaus einnehmen konnten, hergenommen, um an die, die unter 23€/h blieben, noch den Mindestlohn zahlen zu können, ohne es aus dem eigenen Privatportemonnaie nehmen zu müssen.
Inzwischen – bei 9,35€/h Mindestlohn – muß ich als mitfahrender Unternehmer selbst erst mal die Differenz Mindestlohn 2019/Mindestlohn 2020 hereinfahren, und zwar brutto, damit die Fahrer am Ende auch ihren Mindestlohn erhalten. Sie selbst können das nicht mehr erwirtschaften. Und eG-Fahrer schon dreimal nicht.
Wie das die EG-Unternehmer „schaffen“ habe ich an anderer Stelle erläutert; jeder muß wissen, ob er damit langfristig durchkommt.
Na, lieber Kollege Geert, das war doch mal ein schöner Werbeblock für die privatwirtschaftliche Firma Isarfunk! Jetzt hoffe ich allerdings für Sie und Ihre Mitstreiter, daß nicht allzuviele Kollegen/innen das als Tatsache nehmen. Wenn nämlich alle Mitglieder der von Ihnen wohl nicht sehr geschätzten Taxi- München eG (= „eingetragene Genossenschaft“) zur Firma Isarfunk wechselten, würde der Kuchen im Münchner Taxigewerbe dadurch nicht größer – aber der jeweilige Anteil der (dann mehr) Isarfunker geringer. Suboptimal für Sie, oder?
Was allerdings Ihre ablehnende Haltung zur Aufweichung der OK- Prüfung betrifft, stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Vielmehr muß dringend die OK- Prüfung für Mietwagenfahrer wieder eingeführt werden, um die seit 2016 bestehende eklatante Ungleichbehandlung der beiden Beförderungsarten wieder aufzuheben. Nur wenn persönliche und fahrerische Kompetenz, Freundlichkeit und ein verinnerlichter Service- Gedanke dazukommen, kann das Taxigewerbe dauerhaft überleben..
Das seit rund 30 Jahren bei „Isarfunk“ so beliebte ‚eG- bashing‘ (man verzeihe mir den Anglizismus) trägt allerdings nicht dazu bei.
Aus München grüßt Schrotti (Mitarbeiter der Taxi- München eG seit 1988)
Lieber Schrotti, nach so langer Tätigkeit in der eG müssten Sie doch auch einen guten Draht zu Ihren Chefs haben. Nutzen Sie diesen doch bitte und fragen Sie mal nach, ob Ihr Bashing-Empfinden wirklich noch den Tatsachen der 20-er-Jahre entspricht, in denen wir uns ja mittlerweile befinden. Wir sind uns ganz sicher, dass nach einem Gespräch mit ihrem aktuellen Vorstandschefs diese Aussage so nicht mehr aufrechthalten werden kann. Nur wer in der Zeit des Jahrtausendwechsels hängengebliebenen ist, sieht die Konkurrenzzentrale noch als Konkurrenz.
Leute beruhigt Euch. Es ist hier nur vom Landkreis Barnim die Rede.
Erstmal.
Die haben genau hingesehen und wissen schon jetzt, dass sie alsTeil des dortigen ÖPNV, notwendige Taxi-Kapazitäten nicht liefern können.
Dabei ist diese, in mit Bussen unterbesetzten Regionen, wichtiger als in einer Großstadt.
Es darf kein Vackuum dort enstehen. Kein Einfallstor für einen Deal zwischen Bürgermeister und Uber oder Co.
So gesehen ist die Erleichterung der Ortskundeprüfung dort in kaufzunehmen.
Dabei sind sie nicht doof. Sie werden den Anteil an schlecht sprechendes und nicht ausgebildetes Personal in der Bevölkerung im Kalkül haben.
Der ist gering.
Auch kann man dort auf seine Kundschaft zählen, die lieber mehr bezahlt, als mit einem Uber & Co.-Fahrer ohne Deutsch- und Ortskenntnisse zu fahren.
In Berlin & Co. undenkbar.
Nicht jede Blaupause eignet sich für jede Stadt.
Also….hoohhh Pferdchen hoohhh, ruhig.
Erst ist es nur der kleine Finger, dann die ganze Hand, etwas später der ganze Arm, der fehlt!