Der erneute Corona-Lockdown bedroht die Taxibetriebe in ihrer Existenz. Die Taxizentralen aus Ludwigshafen und Mannheim haben deshalb am vergangenen Sonntag eine Protestfahrt organisiert, um laut hupend auf die wirtschaftliche Situation im Taxigewerbe aufmerksam zu machen.
Nach einem Bericht der Tageszeitung „Rheinpfalz“ kamen am letzten Sonntag aus Ludwigshafen, dem Rheinland-Pfalz-Kreis, Mannheim und vereinzelt auch aus Heidelberg Taxis zur Protestfahrt zusammen. Organisiert wurde die Demonstration von der Ludwigshafener Taxizentrale. Die Teilnehmer der Aktion befürchten, dass ihr Umsatz, genauso wie es beim ersten Lockdown zwischen März und Mai der Fall gewesen war, auch beim Lockdown im November massiv um 90 Prozent einbrechen wird. „Unser Hauptgeschäft ist nachts“, sagt Jürgen Schwarz, Vorsitzender der Taxizentrale Mannheim, dazu.
Sein Kollege von der Ludwigshafener Taxizentrale bringt es auf den Punkt und erläutert es mit den Worten: „Wir sind stark betroffen, aber wir werden nie erwähnt.“
Beide Zentralen-Vorsitzende sind zwar nicht gegen den Lockdown, aber durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie hätte die Taxi-Branche deutlich weniger Kunden. Selbst die Zahl der Krankenfahrten seien nach Einschätzung der örtlichen Taxiunternehmer gesunken – weil viele Patienten Angst hätten, zum Arzt zu fahren. In der Metropolregion Rhein-Neckar seien mehr als 500 Familien betroffen, die auf die Einnahmen von den Taxibetrieben angewiesen sind.
Die Unterstützung vom Staat wäre unzureichend und davon würden viele Taxibetriebe nicht überleben können. Wegen der bestehenden Betriebspflicht müsse man aber Fahrzeuge und Fahrer immer vorhalten.
Die Organisatoren der Demo haben eine Wiederholung der Protestfahrt für Mitte des Monats nicht ausgeschlossen. Sie hoffen dann auf mehr Teilnehmer, vor allem aus Heidelberg. Die dortige Taxizentrale hatte erst zwei Tage vorher von der Demo erfahren und daher alle Mitglieder und Fahrer nur sehr kurzfristig informieren können. hs
Beitragsfoto: Hikmet Erol