Derzeit demonstrieren in München die Uber-Partner gegen die geplante Einführung von Mindestentgelten. Der Taxiverband München hat dafür kein Verständnis und lässt die Argumente der Mietwagen-Demonstranten ins Leere laufen.
Mit einer Demofahrt durch München versuchen derzeit einige Partner der Plattformen Uber und Bolt, Druck auf die Stadtverwaltung auszuüben. Diese plant die Einführung von Mindestbeförderungsentgelten (MBE) für Mietwagen. Die entscheidenden Sitzungen sollen nächste Woche über die Bühne gehen. Die Stadt solle den Preiswahnsinn stoppen, fordern die Uber-Partner und „Mobilität für alle“.
Hinter den Demo-Organisatoren steckt letztendlich der Plattformvermittler Uber und dessen Geschäftsmodell ist es, mit Dumpingpreisen möglichst viele Fahrten für die Partner zu generieren, den bei jeder Fahrt verdient Uber eine Provision von im Schnitt mehr als 20 Prozent des Fahrpreises.
Wer dabei nicht verdient, sind die Uber-Partner, die als selbständige Mietwagenunternehmen zu den niedrigen Preisen fahren müssen. Was das konkret bedeutet, hat nun der Taxiverband München (TVM) vorgerechnet: „Um auf acht Stunden Mindestlohn zu kommen, müssen die Fahrer rechnerisch über elf Stunden arbeiten – pro Tag. Uber vermittelt in München Fahrten zu Ausbeuter-Preisen“, stellt Gregor Beiner, Vorstand des TVM und des Bundesverband Taxi (BVTM) fest.
Er verweist auf die Enthüllungen von KVR, Zoll und Polizei, über die auch Taxi Times bereits berichtet hat: „Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis: Das Uber-Modell mit seinen Dumping-Preisen funktioniert nur unter konsequenter Umgehung von Steuern und Abgaben. Mindestpreise sind der beste Weg, diesen Sumpf dauerhaft trocken zu legen.“
Beiner hat daher Verständnis für die Pläne der Stadt, ein MBE einzuführen: „Dass die Stadt jetzt die Reißleine zieht, ist deshalb völlig richtig und auch dringend nötig. Die Stadt München hat die Befugnis und auch die Verpflichtung, das Verkehrsangebot auf ihren Schienen und Straßen zu gestalten und zu ordnen. Davon macht die Stadt jetzt Gebrauch. Uber sollte sich lieber darauf konzentrieren, Angebote zu schaffen, die zu den Bedürfnissen der Stadt passen, als ständig sein Ausbeuter-Modell gegen alle Regeln durchsetzen zu wollen.“
Ähnlich hatte sich auch bereits der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi geäußert.
Lesen Sie zur Demo der Uber-Fahrer auch den Kommentar des Taxi-Times-Herausgebers Jürgen Hartmann! jh
Beitragsfoto: Symbolbild Frauenkirche Quelle: Pixabay









Kein normaler Mensch geht gegen mehr Lohn demonstrieren