Ein Fahrgast beschimpfte vor knapp einem Jahr den Münchner Taxifahrer Mohammed H. minutenlang als „Araber-Gschwerl“ und „Vollidiot“. Der Taxifahrer fuhr daraufhin mit dem Mann zur Polizei und stellte Anzeige unter anderem wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung. Auch der Fahrgast stellte Anzeige gegen den Taxifahrer – wegen Freiheitsberaubung. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft München I das Ermittlungsverfahren gegen den Taxifahrer eingestellt.
Taxi ist wertvoll, unter anderem, weil es 24/7 verfügbar ist und aufgrund seiner Beförderungspflicht auch keine Unterscheidung getroffen wird, welche Kategorie Fahrgast man befördert. Doch egal, welcher Fahrgast auf welchen Taxifahrer trifft: Gegenseitiger Resepkt muss während der Beförderung eine Selbstverständlichkeit sein.
Was aber, wenn dies nichjt eintritt und ein Taxifahrer schwer beleidigt wird? Nach einem Clubbesuch war ein Fahrgast in der Münchner Innenstadt in das Taxi gestiegen. Während der Fahrt beschimpfte der bayerisch sprechende Fahrgast den Fahrer unter anderem als „Araber-Gschwerl“, „Vollidiot“, „dummen Hurensohn“ und „scheiß hässlichen Sozialempfänger“. Der Taxifahrer nahm die Beschimpfungen mit dem Handy auf, was den Mann aber nicht davon abhielt, weiter zu beschimpfen. „Ich bin so froh, wenn wir euch Wichser aus Deutschland wieder raus haben. Du hast in unserem Land nichts zu melden, du blödes Arschloch“ gibt der Fahrgast auf der Handyaufzeichnung zum Besten. In dem Video ist auch zu hören, wie der Fahrer den Fahrgast darauf hinwies, dass er doch arbeite, und sagte: „Schämst du dich nicht, jemanden zu beleidigen, der dich gerade heim fährt?“
Anschließend ist der Taxifahrer mit dem Fahrgast zur Polizeiwache gefahren, um Anzeige zu erstatten: „In diesem Land gibt es ein Gesetz. Für euch Nazis gibt es keinen Platz hier.“ Auf der Wache habe sich die Lage allerdings anders entwickelt als es der Taxifahrer erwartet hatte, die Beamten hätten erst versucht ihn abzuwimmeln und beschwichtigt, dass der Fahrgast doch betrunken sei. Erst als Mohammed H. darauf bestand, sei seine Anzeige aufgenommen worden. Der Fahrgast wiederum hat ebenfalls eine Anzeige erstattet – wegen Freiheitsberaubung. Dieses Verfahren ist nun eingestellt worden. „Ich bin sehr froh, dass das Verfahren gegen mich eingestellt ist und sehr dankbar“, betont Mohammed H. Das Verfahren gegen den Fahrgast ist nach wie vor ausstehend.
Das Video ist inzwischen zwar rund ein Jahr alt, wurde aber erst vor wenigen Wochen auf Instagram hundertfach geliked, kommentiert und geteilt, nachdem es auf einem Account geteilt wurde, der sich mit Rassismus befasst. nu
Beitragsfoto: Symbolbild, pixabay;
Unfassbar, dass dem Kollegen so unverhohlen rechtsradikal rassistischer Quatsch um die Ohren gehauen wurde. Das kann auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden nach dem Motto: Man wird ja mal sagen dürfen.
Solche haßerfüllten Parolen zeigen, wie emotional aufgeheizt die Gesinnungen im Suff durchbrechen. Hochachtung vor dem Kollegen, der mutig genug war, sich nicht nur zu wehren, sondern auch konsequent dagegen juristisch vorging.
Aber da steht offenbar noch die Konsequenz der Justiz aus!
Bravo Kollege !!!!!