Um Mitternacht verlor Uber zum zweiten Mal seine ‘operators licence’ für die Britische Hauptstadt – für Uber ein Markt von etwa 3,5 Millionen Kunden. Nicht nur deshalb schlug die gestrige Entscheidung hohe Wellen.
Uber selbst beschrieb die Entscheidung von Transport for London (TfL), der Transportbehörde für die Britische Hauptstadt (sowohl OPNV als auch Taxi und Mietwagen), als „unverhältnismäßig und falsch“, weswegen man auch sofort Berufung einlegen würde. Solange diese Berufung läuft, darf Uber den Markt auch weiterhin bedienen. „Wir haben unsere Firma in die letzten zwei Jahren grundlegend verändert und setzen im Bereich der Sicherheit den Standard“, sagte Jamie Heywood, General Manager von Uber für Nord – und Osteuropa: „Im Namen der 3,5 Millionen Nutzer und 45.000 Fahrer, die in London auf Uber angewiesen sind, werden wir alles tun, was wir können, um diese Situation zu lösen.“
Darauf hoffen auch die 45.000 Fahrer. Manche von ihnen haben sich tief verschuldet, um bei Uber fahren zu können. Manche stecken in Leasing-Verträgen für ihr Fahrzeug. „Sie arbeiten in prekären Situationen, sagte James Farrar, Präsident der IWGB Gewerkschaft. Er plädierte bereits für einen Rettungsplan, sollte Uber nach der Berufung tatsächlich nicht weiter fahren dürfen. Übrigens gibt es inzwischen eine Reihe von neuen App-Anbieter auf dem Londoner Markt.
Die TfL betonte nach ihrem unerwarteten und für manche schockierenden Schritt, noch einmal nachdrücklich „dass es mehrere Verstöße festgestellt hat, die Passagiere und ihre Sicherheit gefährdeten.”
Viele dieser Verstöße wurden in den letzten Jahren vom Taxigewerbe dokumentiert, besonders von der einflussreichen London Licensed Taxi Drivers Association (LTDA) unter Generalsekretär Steve McNamara, der noch in September mit 3.000 Petitionen gegen eine weitere Uber-Lizensierung zum Rathaus Londons zog.
Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, ist sich bewusst, dass die Entscheidung bei den Kunden von Uber möglicherweise nicht sehr beliebt sein wird, aber die Sicherheit musste das Hauptanliegen sein. “In dieser Phase kann TfL nicht darauf vertrauen, dass Uber die richtigen und robuste Verfahren hat, um in der Zukunft neue und schwerwiegenden Sicherheitsverstöße zu verhindern.”
Steve McNamara (LTDA) war mit dem Beschluss sehr zufrieden: Der Bürgermeister habe definitiv die richtige Entscheidung getroffen, in dem er eine erneute Zulassung Ubers verweigerte.“Die Londoner werden dadurch sicherer transportiert. Ungeeignete Beförderungsunternehmen wie Uber können ihrer Verantwortung nicht entgehen.”
McNamara zeigte wenig Mitleid mit dem US-Vermittler: “Uber hatte 17 Monate Zeit, um die Bedingungen ihrer professionellen Lizenz zu erfüllen, und doch haben sie die Sicherheit von Londonern ständig gefährdet, in dem sie von Fahrern gefahren wurden die nicht den richtigen Führerschein, Genehmigung oder Versicherung hatten.”
Kurz nach Bekanntwerden des Uber-Verbots meldete sich auch Michael Oppermann, Geschäftsführer des Deutschen Taxi und Mietwagenverbandes zu Wort: „Uber ist eine Gefahr für die Fahrgäste! Die Londoner Behörden habe ihre Entscheidung unter anderem damit begründet, dass die Fahrer nicht über die notwendige Qualifikation für die Beförderung verfügen. Dieses Problem haben wir auch in Deutschland. Erst in der vergangenen Woche wurde dies bei Kontrollen in Frankfurt/M. wieder deutlich.“
Oppermann appellierte, dass London mit dieser Entscheidung keine Ausnahme bleiben dürfe: „Wir fordern daher die Behörden in Deutschland dringend zum Handeln auf. Was in London möglich ist, muss auch hierzulande zum Schutz der Fahrgäste möglich sein. Wenn Uber-Fahrer ihre Profile fälschten und Passagiere unwissentlich zu suspendierten Fahrern ins Auto gestiegen sind, dann ist das Vertrauen dahin. Und wenn sich das Unternehmen auch weigert, Urteile deutscher Gericht entgegen zu nehmen, dann ist klar: Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken. Die Konsequenz kann nur heißen, dass auch in Deutschland die Ampeln für Uber auf Rot gestellt werden müssen.“
Gegenüber dem Nachrichtensender ntv sprach Oppermann davon, dass Uber nicht im Wettbewerb mit dem Taxi, sondern vor allem mit dem Rechtsstaat stehe. wf
Foto: Bundesverband Taxi + Mietwagen e.V., LTDA
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Nicht nur in Deutschland, auch in Der Schweiz Vorfallen Zürich
In der Schweiz und speziell in Zürich hat UBER sowie dessen Fahrer die Gesetze seit etwa 5 Jahren mehrheitlich und andauernd übertreten. UBER zahlt keine Steuern und keine Sozialleistungen und keine Versicherungen. Die Fahrer haben keine Lizenz für den Personentransport sowie keine Fahrzeuge, die von den Ämtern dafür zugelassen und versichert sind. UBER fördert die Schwarzarbeit und agiert in den meissten Ländern Illegal und Respektlos gegenüber den lokalen und nationalen Regeln. Trotzdem wurde bisher von den zuständigen und verantwortlichen Behörden überhaupt nichts dagegen unternommen !!!!
Unterdessen mussten viele Taxihalter den Konkurs erleben. Ich Selbst nach 30 Jahren Taxidienst in Zürich.
Christof Zellweger, Vizepräsident Taxisektion, Zürich