Die Kostensenkungsmaßnahmen von Uber gehen weiter: Das Unternehmen sucht händeringend nach wirtschaftlicher Rentabilität – oder zumindest nach einem Weg, nicht mehr ganz so viel Geld zu verbrennen. Das Unternehmen entlässt deswegen 350 weitere Mitarbeiter.
Betroffen sind davon Uber Eats, das autonome ATG-Geschäft, Performance-Marketing, Rekrutierung etc. Mit dieser Entlassungsrunde steigt die Zahl der Kündigungen bei Uber in den letzten Monaten auf rund eintausend Mitarbeiter – etwa zwei Prozent von der Gesamtbelegschaft.
Die nun angekündigten weiteren 350 Entlassungen betreffen insbesondere den Hauptsitz in San Francisco. Uber antwortet so auf Beschwerden aus der Finanzwelt, wonach das Unternehmen zu viel Geld verbrenne. Im November wird das Unternehmen die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben.
Die Verluste von Uber hängen damit zusammen, dass sich die Aktien des Unternehmens – nach einem Börsengang, bei dem alle vorher den Atem anhielten – enttäuschend entwickeln. Bereits am ersten Tag brach die Aktie um dreißig Prozent ein und hat sich seitdem nicht wirklich erholt. Die Anleger reagierten am Montag positiv auf die Entlassungen und ließen den Aktienkurs von Uber im Nachmittagshandel um vier Prozent nach oben schnellen. Ein üblicher und menschenverachtender Börsenreflex, sobald ein Unternehmen Entlassungen ankündigt.
Bereits im Juli entließ Uber 400 Mitarbeiter aus seiner Marketingabteilung (auch außerhalb der USA), im September wurden die Ingenieur- und Produktgruppen um 435 Personen reduziert. Der CEO von Uber, Dara Khosrowshahi, hatte die Führungskräfte gebeten, ihre Belegschaft zu reduzieren und sich intern neu zu organisieren.
Laut New York Times begründete Khosrowshahi in einer E-Mail an Mitarbeiter die Entlassungen folgendermaßen: „Wir alle müssen eine Rolle bei der Etablierung der ‘neuen Normalität‘ in unserer Arbeitsweise spielen: Identifizierung und Beseitigung von Doppelarbeit, Aufrechterhaltung hoher Leistungsstandards, direktes Feedback und Ergreifen von Maßnahmen, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, und Abbau der Bürokratie, die mit dem Wachstum der Unternehmen tendenziell wächst.“
Die selbstfahrende Autoeinheit von Uber, die Autonomous Technology Group (ATG), wurde im April nach einer Investition von einer Milliarde US-Dollar von SoftBank, Toyota und dem japanischen Autohersteller Denso privatisiert. Der Deal hatte einen Wert von 7,25 Milliarden US-Dollar. Für das Unternehmen ist diese Einheit jedoch seit langem umstritten. Anthony Levandowski, ursprünglich von Google und ehemaliger Abteilungsleiter, wurde im August wegen Diebstahls der Geschäftsgeheimnisse von Google mit 33 Anklagen belegt. Uber hat dagegen die Klage wegen Diebstahls gegen Waymo, Googles selbstfahrendem Autokonzern, beigelegt.
CEO Khosrowshahi steht unter Druck, finanzielle Verluste nach dem Börsengang zu begrenzen. Im August verzeichnete Uber einen Rekordverlust von 5,2 Milliarden US-Dollar im Quartal. Gleichzeitig verzeichnete Uber das langsamste Umsatzwachstum in diesem Zeitraum. wf
Foto: pixabay
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Was haben die für eine große Klappe gehabt. Verbrennen seit es sie gibt fremdes Kapital. Von Betriebswirtschaft nicht die leiseste Ahnung. Ich hoffe alle die Kapitalgeber geben leer aus. Vielleicht kapiert das auch mal Mercedes. So orientierungslos wie der neue grüne Vorstand von Mercedes ist, ist aber vorerst nicht damit zu rechnen. Bei den Fahrerlosen Autos wollten sie alle dabei sein, nun wird langsam klar, dass das nur ein Traum war der nie in Erfüllung gehen wird. Niemand will Fahrerlose Autos, wozu auch.