Viele Taxibetriebe sind am Schrumpfen. Was tun, wenn der Taxitarif kein wirtschaftliches Arbeiten mehr hergibt und die Behörde schläft? Die Antworten darauf im neuen Taxi-Times-Heft könnten auch Vorlage für andere sein.
Jeder hat schon die Erfahrung gemacht, dass man mit einem Anliegen gegenüber einer Behörde nicht weiterkommt, obwohl alle Forderungen erfüllt sind und man ein Recht auf Bearbeitung hat, doch man wird einfach immer weiter vertröstet. Irgendwann gibt man vielleicht aus Frust auf. Manche kämpfen aber auch umso entschlossener weiter, zur Not mit Rechtsanwalt und Verband. Im Fall, dem wir uns ausführlich widmen geht es nämlich nicht um eine persönliche Angelegenheit, sondern um einen Taxitarif.
Dass man mit Ausdauer und Willenskraft erfolgreich sein kann, hat uns eine mutige Unternehmerin aus Bayern gezeigt, in deren Landkreis die Genehmigungsbehörde es fertiggebracht hatte, in über 20 Jahren nur dreimal den Taxitarif anzupassen. Rückblickend stellt sie die Frage, ob es wirklich sein muss, jedes kleine Landratsamt mit dem Thema Taxitarif zu belasten.
Zu dieser Frage und zum gesamten Thema hat ein Experte interessante Fakten und Erfahrungswerte, die einen Beitrag zu einer Diskussion bilden sollten, die bundesweit an vielen Orten Relevanz hat. Denn Deutschlands Tariflandschaft ist nach wie vor ein Flickenteppich (wobei Bayern mit seiner Rekordzahl an Landkreisen noch nicht einmal der Spitzenreiter ist, aber das ist eine andere Geschichte). Taxitarife müssen sorgfältig kalkuliert werden, denn: „Es darf nicht sein, dass Taxiunternehmer auf der Strecke bleiben“ (Zitat der mutigen Unternehmerin). Zeit zum Handeln also an vielen Orten, an denen noch immer fast jede Woche Taxiunternehmen auf der Strecke bleiben.
In unserem Titelthema stecken Informationen für Unternehmen, aber auch für so manche Behörde, der die jüngsten Neuerungen im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) noch immer nicht ganz geheuer sind.
Dass Taxibetriebe auf der Strecke bleiben, hat natürlich auch Ursachen in anderen Bereichen. Noch immer ist vielen Politikern nicht klar, was eine zu liberale Haltung gegenüber einer Regulierung des Personenbeförderungsmarktes an Gefahren birgt. Denn nicht nur Uber & Co. sind – biologisch gesprochen – invasive Eindringlinge, die über lange Zeit gewachsene, gesunde Strukturen zerstören. Das Beispiel Finnland, über das wir in Kurzform bereits online berichteten, zeigt deutlich, wohin es führen kann, wenn Politiker und Behörden wegsehen. Die Printausgabe bietet Raum für einen detaillierteren Blick auf die Auswirkungen, die die Fahrer auf der Straße am eigenen Leibe zu spüren bekommen.
Das Heft behandelt außerdem ein weiteres Beispiel einer Technologie, die ebenfalls seit Längerem droht, zu einer invasiven Art zu werden. Hierfür blicken wir nach Fernost in eine Metropole, die vor einigen Jahren mit ganz anderen Themen für weltweite Schlagzeilen sorgte. Das Schlimme: In Diktaturen geht vieles sehr schnell, weil kein Rechtsstaat mit Genehmigungsverfahren und Klagemöglichkeiten gefährliche Neuerungen sorgfältigen Prüfungen unterzieht. Das Gute: Daran können wir im Zeitraffer erleben, wozu solche fragwürdigen Neuerungen führen und im besten Fall einen anderen Weg einschlagen.
Weitere Themen dieser Ausgabe:
Unsere Personen-Seite: Tu’ Gutes und sprich darüber, lautet eine Weisheit – die sich bei konsequenter Befolgung sichtbar bezahlt machen kann. Das zeigt ein Taxiunternehmer aus dem Landkreis Ravensburg, der die örtliche Presse zuverlässig über seine Aktivitäten informiert – zur Nachahmung bestens geeignet. Ein Wechsel an der Spitze der Firma Intax, die zu den wichtigsten Geschäftspartnern deutscher Taxibetriebe zählt, läutet ein neues Zeitalter bei der Taxiumrüstung ein: Der Firmengründer gibt den Staffelstab weiter, wobei hier die Weisheit „Niemals geht man so ganz“ zur Anwendung kommt.
Wir blicken auf den kürzlich verstorbenen Bernie Grimm zurück, der Gründungsmitglied der IG Taxi Ortenau war. Vielen, die seinen Namen nicht kannten, war aber sein Gesicht bekannt, da er gefühlt überall anzutreffen war, wo es um das deutsche Taxigewerbe ging. Noch bekannter war – wenn auch etwas länger zurückliegend – das Berliner Urgestein Heinz Peter, der bereits vor über zwei Jahren starb, dessen Lebenswerk jetzt aber noch einmal gewürdigt wurde.
Fahrzeug-Neuigkeiten: Ein neues Großraumtaxi von Ford durften wir persönlich testen und berichten darüber ausführlich. Weitere Meldungen aus der Kfz-Abteilung: Ein Angebot über vergünstigte Sonderfinanzierungen für zwei Modelle kommt aus Wolfsburg, die Möglichkeit eines Heckausschnitts ab Werk für bestimmte Großraummodelle kommt aus Japan und ein neues Modell mit kostenlosem Taxipaket aus China. Es heißt WEY 03 und wird zu sehen sein auf der ↓
Taximesse in Köln: Nach einer abgesagten Messe 2020 und einem Intermezzo in Essen 2022 öffnen diesen November wieder die Kölner Messehallen zur zweitägigen Europäischen Taximesse (ETM), auf der über 80 Aussteller (bei Redaktionsschluss waren es noch rund 70) aus verschiedenen Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Wir haben die wichtigen Informationen vom Rahmenprogramm des Veranstalters über Informationen direkt von einigen Ausstellern (myPOS, Mobile Garantie, Hale, Taxi Butler, 4 U Assekuranz, Taxi.de, VW) bis zur Tombola (Hauptgewinn wird in der Halle zu sehen sein) im Heft. Eines der Highlights dürfte der weiterentwickelte Crash-Simulator der Berufsgenossenschaft Verkehr sein, über den wir extra berichten.
Unfälle mit E-Taxis: Das Thema lässt viele noch aus Angst vor hohen Kosten zögern – zu Unrecht, wie Remmer Witte anhand einer Kontroverse zwischen Versicherungswirtschaft und Dekra mit scharfem Blick auf die Details dokumentiert.
Um Sicherheit anderer Art geht es regelmäßig in Offenburg. „Simi“, der sich nebenbei zum Experten für Fahrsicherheit fortgebildet hat, berichtet von einem Veranstaltungstag der IG Taxi Ortenau, wo Theorie und Praxis stets auf die Taxibranche zugeschnitten sind.
Taxi Times berichtet aus Berlin vom ewigen Kampf gegen die illegalen Mietwagen und von den Bemühungen um die Einführung eines Mindesttarifs, der wohl dieses Jahr nicht mehr kommen wird.
Taxi Times berichtet aus Hamburg von den Bemühungen, die Kleine Fachkunde auf Landesebene einzuführen und von Fiskaldaten der Verkehrsaufsicht, die Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit von E-Taxis geben.
Taxi Times berichtet aus München, wo Unternehmer mittels Petition erreichen wollen, dass Inklusionsfahrten sich nicht nur für Fahrgäste, sondern auch für Taxiunternehmer und ‑fahrer lohnen. Auch in München drängt das Gewerbe außerdem auf Mindestbeförderungsentgelte für Mietwagen, hier sogar per Antrag im Stadtrat.
Das leidige Dauerthema Verträge mit den Krankenkassen: Gerade in ländlichen Gebieten sind Krankenfahrten für viele Taxibetriebe das wichtigste Standbein. Noch immer versuchen viele Krankenkassen, durch Einzelverträge mit Beförderern die Fahrpreise bis zur Unwirtschaftlichkeit zu drücken. Gisela Spitzle erklärt eindrucksvoll, warum die Kassen sich damit ein Eigentor schießen, und gibt handfeste Empfehlungen für eine starke Verhandlungsposition.
Auch die gemeinsamen Workshops mit den Taxi-to-go-Podcastern haben dieses Jahr keine Pause gemacht. Im Gegenteil, Babett Mahnert und Jens Marggraf sind sogar – gemeinsam mit Taxi Times – „auf Tour gegangen“ und haben Workshops in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg abgehalten. Diesmal ging es um die richtigen Tipps für mehr zuverlässige Mitarbeiter und einfache Digitalisierung. Wie die Stimmung war, zeigen unsere Fotos.
Last but not least hat auch diese Ausgabe wieder eine Verlags-Sonderveröffentlichung: Taxiverbände und Zentralen berichten auf Sonderseiten von Ihren Aktivitäten. Diese Berichterstattung ist Teil der Kooperation mit dem Taxi-Times-Verlag. Die Taxizentralen und Verbände sorgen dafür, dass die Print-Ausgabe der Taxi Times DACH ganz oder teilweise an die Mitglieder verteilt wird.
Taxi Times erscheint viermal im Jahr jeweils quartalsweise und hat eine Druck-Auflage von 16.000 Exemplaren. Das Magazin wird von Taxiunternehmern, Behördenvertretern sowie Vorständen und Mitarbeitern von Taxiverbänden und Zentralen gelesen.
Das Premium-Abo kostet 66 Euro. Es beinhaltet den Bezug der vier Taxi-Times-Printausgaben pro Jahr, den barrierefreien Zugang zu allen Inhalten unter www.taxi-times.com, die exklusive Aufnahme in die Whats-App-Gruppe „Eine Stimme für das Taxi“ sowie eine Ermäßigung auf alle Workshop-Angebote des Verlags.
Taxizentralen und Verbände können Exemplare zum vergünstigten Preis unter [email protected] oder per Telefon unter 08634 / 260 85 77 bestellen.
Alle Fotos zeigen Ausschnitte aus der aktuellen Printausgabe der Taxi Times.