Die drei aus dem Bundesverband BVTM ausgetretenen Verkehrs- bzw. Taxiverbände aus Niedersachsen, Bayern und Nordrhein haben einen neuen Dachverband gegründet. Deren Präsident ist ein „alter Bekannter“.
Was aufgrund eines öffentlich bekannt gewordenen internen Protokolls bereits bekannt war, wurde nun auch offiziell. Die Fachvereinigung Taxi und Mietwagen innerhalb des Gesamtverbands Niedersachsen (GVN), der Landesverband Bayern und die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein in Nordrhein-Westfalen haben einen „Taxi- und Mietwagenverband Deutschland e.V. (TMV)“ gegründet. Das teilte der Landesverband Bayern gestern per Rundmail seinen Mitgliedern mit, die damit automatisch auch Mitglied in jenem neuen Bundesverband werden.
Präsident des TMV wird Michael Müller, der bis vor kurzem die identische Funktion innerhalb des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e.V. (BVTM) innehatte und sein Amt Anfang Dezember zur Verfügung gestellt hatte. Man wolle mit diesem Verband die Interessen gegenüber Politik und Wirtschaft besser vertreten, heißt es zur Begründung. Müller selbst wird mit den Worten zitiert: „Wir sehen gerade in der Debatte um die fehlenden Corona-Hilfen für das Taxigewerbe und das noch zu verabschiedende Personenbeförderungsgesetz, dass der bestehende Bundesverband seine Kraft verloren hat“.
Gewerbepolitisch sei man bereits vor der nun erfolgten Gründung tätig geworden, teilt der Landesverband Bayern gegenüber seinen Mitgliedern mit. Man habe dem Verkehrsministerium eine Stellungnahme zur Novelle des Personenbeförderungsgesetzes übermittelt.
Anmerkung der Redaktion: Es mag legitim sein, einen eigenen Verband zu gründen, wenn man der Meinung ist, sich im „alten“ nicht mehr gut vertreten zu fühlen. Es liegt allerdings in der Natur der Dinge, dass jede Art von Abspaltung der ursprünglichen Organisation die Kraft wegnimmt.
Dass der neue Verband aus dem damit entstandenen Kraftverlust nun die Legitimation für sein eigenes Wirken herleitet, ist nahezu sarkastisch. Sorry Herr Müller, bei all den grandiosen Verdiensten, die sie sich (in alter Funktion) um das Taxigewerbe erworben haben: Dieses Zitat ist ein glattes Eigentor! Als Fan des Taxigewerbes bleibt zu hoffen, dass es nicht spielentscheidend wird. Viel Zeit bis zum Schlusspfiff bleibt allerdings nicht mehr…
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Beitragsfoto: Taxi Times
Wieso berichtet die Taxi Times unkritisch über einen Mietwagen- Lobbyisten und der zudem den Bundestaxi- Verband verraten hat? Sorry aber so kann man euch nicht unterstützen
Offenbar definieren Sie „unkritisch“ anders als wir. Oder haben Sie den Beitrag etwa gar nicht bis zum Ende gelesen? Und zum Thema „Unterstützen“: In unserer Abonnenten-Liste haben wir Sie nicht gefunden…Trotzdem dürfen Sie unser Online-Portal gerne weiterhin kostenlos nutzen und auch kommentieren.
Hat doch eine gewisse Tragikomik, wenn Müller jetzt quasi als Strobelight aufblinkt. Er hatte sich bereits 2015 in Chemnitz fürchterlich dabei verzockt, die Slogans der Crashparteien zu repetieren. Es kommt eben auch nur bestenfalls anders, wenn man selber denkt. Nun, wie wir sehen – und da pflichte ich Hartmanns Metapher bei – befassen wir uns also mit diesem verräterisch jämmerlich und lang ausklingenden „Schlusspfiff“. 250k sind zwar kein Pfund, um eine Bt‘Wahl zu entscheiden, aber sie sind auch nicht „Nichts“. Wie wäre es also damit, sämtlichen Großparteien ebenfalls, also für das uns zuteil werdende Absprechen unserer bescheidenen, aber professionellen Fähigkeiten, die Fähigkeit für so etwas Anspruchsvolles, wie „Regieren“ abzusprechen und sie schon mal stellvertretend für den Rest der Republik auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern? Ich meine, gibt es keine Autopartei? Oder vielleicht eine Bierpartei? Oder eine Hund- und Knochenpartei? Sie sind alle gleich schlecht, wollen das Volk nicht vertreten, denken nur an ihre eigenen Vorteile und haben längst vergessen, aus welchen Trümmern die BRD sich erheben sollte. Als Staatsbollwerk gegen die kapitalistischen und damit leider zwangsläufig faschistischen Avancen der Geldbesitzer nämlich! Man muß doch diesen seltsamen Deutschen beibringen können, daß alle vier Jahre ganz natürlich im Sinne des „Repräsentativen Parlamentarismus“ die „Regierung/Grokotz“ von den feisten Sesseln gefegt werden muß! Man sieht doch, wie sie alle als Bettvorleger der Konzerne geendet sind!