Nach der Corona-Krise ist die Branche nun nicht nur von hohen Kraftstoffpreisen und Personalmangel geplagt, sondern auch von lange dauernden Autoreparaturen und insbesondere von Lieferzeiten von über einem Jahr für Neufahrzeuge.
Wie die Vorarlberger Redaktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens meldet, bangen viele Taxiunternehmen um ihre Existenz. In der Branche kämpfen alle, egal ob klein oder groß, wird Bernhard Drexel zitiert. Er ist Fachgruppenobmann für die Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen an der Wirtschaftskammer Vorarlberg.
Dabei spiele das Coronavirus mittlerweile kaum mehr eine Rolle. Von ihr seien heute nur mehr Transferdienste betroffen. Zwar würden noch immer weniger Leute als früher mit dem Taxi zum Flughafen fahren, doch ansonsten habe sich der Betrieb wieder normalisiert.
Bedeutender als Problem seien heute die hohen Kraftstoffpreise: Zwei Euro pro Liter, das spüre man deutlich. Auch der Personalmangel wiege schwer: „Große Industrieunternehmen können einfach mehr zahlen, da können Taxiunternehmen nicht mithalten.“ Die größte Belastung in der Taxi-Branche aber seien aktuell „Probleme auf dem Automarkt“. Es sei schlicht schwer, an neue Fahrzeuge zu kommen. Zum einen seien sie „um mindestens 30 Prozent teurer geworden“, zum anderen können die meisten Händler laut Drexel kein Lieferdatum nennen. Unter einem Jahr ginge aber nichts.
Den Taxiunternehmen sei dadurch keine ordentliche Planung möglich, so der Fachgruppenobmann. Auch gebrauchte Fahrzeuge seien kaum zu bekommen: „Der Markt ist leergefegt.“ Selbst für Reparaturen würden die Autowerkstätten zu lange brauchen, so dass defekte Taxis oft monatelang unbrauchbar herumstehen würden.
Generell geht es laut Drexel nur noch ums Überleben. Man suche gezielt aus, welche Fahrten sich rentieren. Anders sei die Existenz nicht mehr zu gewährleisten. Laut Drexel stehen mittlerweile einige Taxiunternehmen kurz vor dem Konkurs. ar
Beitragsfoto: Wenn Neuwagen schwer zu bekommen sind, müssen die älteren Modelle etwas länger durchhalten. Foto: Axel Rühle