Am 31. Juli 2016 nachts wurde ein 33-Jähriger von einem besetzten Taxi erfasst und erlag seinen Verletzungen. Der 60-jährige Taxifahrer muss sich nun der fahrlässigen Tötung verantworten.
Der dunkel gekleidete Mann war innerhalb der geschlossenen Ortschaft Hünsborn zu Fuß am linken Fahrbahnrand unterwegs, als er von dem Kleinbus mit 62 km/h erfasst und durch die Luft geschleudert wurde. Der Mann wollte ein Taxi anhalten und war mit seinem Mobiltelefon beschäftigt, während die Gruppe seiner Freunde in gleicher Höhe den beleuchteten Fußweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite benutzte. Notarzt, Rettungskräfte und Polizei kamen innerhalb weniger Augenblicke vom nahe gelegenen Festival zur Unfallstelle, konnten aber das Leben des Verletzten nicht mehr retten. Der Getötete erlitt einen Schädelbruch mit Abriss des verlängerten Hirnstammes.
Fahrer, Fahrgäste und Zeugen, Freunde des Getöteten, wurden durch das Erlebnis teilweise schwer traumatisiert. „Es war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben. Seit fast zwei Jahren frage ich mich nun, wieso das alles passiert ist“, zitiert die ‚Westfalenpost‘ die Zeugenaussage eines der Freunde des Getöteten.
Vor Gericht sagten Polizeibeamte als Zeugen aus, dass ein sicheres Fahren wegen alkoholisierter Menschenmassen, die im Dunkeln zu Fuß das Festival durch die Ortschaft verließen, nur mit 20 km/h möglich gewesen wäre. Sie sprachen von einer „chaotischen Verkehrslage“. Der Gutachter glaubt nicht, dass der Unfall mit einer erlaubten Geschwindigkeit von 50 km/h zu verhindern gewesen wäre. Das Gericht möchte jetzt gutachterlich klären lassen, ob der Getötete Überlebenschancen bei einem korrektem Fahrverhalten gehabt hätte. prh
Symbolfoto: Landgericht München
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