Am Abend der alljährlichen Grachtenparade streikten Amsterdamer Plattformfahrer für bessere Arbeitsbedingungen. Auf Kollegen, die stattdessen Geld verdienten, wurden vereinzelt Eier geworfen.
Amsterdamer Plattformfahrer, die für Unternehmen wie Uber und Bolt arbeiten, hatten für Samstagabend, den 2. August, einen Streik angekündigt, um bessere Einkommens- und Arbeitsbedingungen zu fordern. Dieser Streik fand am Abend der Grachtenparade statt, die jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht. Organisiert wurde die Aktion von der Gruppe Taxi Protest Amsterdam (TPA). Obwohl einige Kollegen streikten, waren noch viele Plattformtaxis, vergleichbar mit Mietwagen in Deutschland, im Einsatz. Einige streikende Plattformfahrer bewarfen ihre streikbrechenden Kollegen mit Eiern.

Die Fahrer fordern unter anderem eine Erhöhung der Fahrpreise auf mindestens 2 Euro pro Kilometer sowie exklusive Einstiegs- und Fahrzeit. Sie fordern außerdem einen Einstellungsstopp für neue Fahrer und eine verbindliche Anforderung an die berufliche Kompetenz von Taxifahrern. Nach eigenen Angaben verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen der streikenden Fahrer. Frühere Gespräche mit Uber Niederlande, der Stadt Amsterdam und Mitgliedern des Repräsentantenhauses seien ergebnislos geblieben, heißt es.
Die Gruppe TPA (Taxi Protest Amsterdam), gegründet im letzten Jahr, behauptet, „Tausende von Fahrern“ vereint zu haben. Die Organisation forderte Fahrer im Raum Amsterdam dringend auf, am Abend der LGBTQ-Grachtenparade, dem Höhepunkt des bunten „Pride-Festivals“ in Amsterdam, keine Fahrten für Uber oder Bolt durchzuführen und die Stadt zu verlassen. Dadurch wurde die Feier zu einem besonders lukrativen Abend für offizielle TTO-Taxis, obwohl nicht alle Plattformtaxis streikten. wf
Anmerkung der Redaktion: Andere Länder, andere Sitten: Während in den Niederlande als Folge einer allzu liberalen Gesetzgebung bei der Personenbeförderung mittlerweile auch die Uber-Fahrer gemerkt haben, dass Sie mit den erzwungenen Dumpingpreisen ausgebeutet werden, werden diese Fahrer in Deutschland von einem Pseudoverein (wir fahren.de) dumm gehalten. Man lockt sie zu einer Demo gegen Mindesttarife mit finanziellen Anreizen. Noch vor Ort wurde klar, dass viele der dort anwesenden Uber-Fahrer gar nicht wussten, warum sie eigentlich demonstrieren. Aber vielleicht werden auch diese Fahrer irgendwann für bessere Bezahlung streiken. In München vielleicht sogar recht bald, denn dank eines beispiellosen Wortbruchs des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter können Uber & Co hier weiterhin Dumpingpreise anbieten und damit die eigenen Fahrer in die Illegalität und in prekäre Arbeitsverhältnisse zwingen. Und nebenbei vernichtet man auch noch die Existenz der Taxiler. Man kann nur hoffen, dass irgendein SPD-Parteikollege den Link zu diesem Beitrag an Herrn Reiter schickt.
Beitragsbild: Amsterdamer Polizeiwagen mit Progress-Pride-Flagge; Symbolfoto: Donald Trung / Wikimedia Commons









Uber wird jetzt einen Betrieb nehmen und den extra gezielt mit Aufträgen versorgen so dass man nach einem Jahr die Umsätze dem Bürgermeister vorlegen kann und sagen kann es wäre wirtschaftlich. Dafür braucht uber Zeit …. Manipulierte Daten einfach werden vorgelegt . Aber wer die Mindestpreise nicht einführen will der soll dann Mindestlohn abschaffen…