Statt ein Urteil zu fällen musste das Gericht im Prozess gegen den Taxidieb heute sechs weitere Verhandlungstage einberaumen.
Im Mordprozess gegen den Hamburger Todesraser Ricardas D. hat der Verteidiger am vorletzten Verhandlungstag mehrere Anträge eingereicht, über die das Gericht entscheiden muss. So soll versucht werden, die Daten aus dem gestohlenen Fahrzeug des Unfallverursachers auszulesen. Bislang liegen nur Daten aus dem verfolgenden Polizeiwagen vor, weil der gestohlene Kombi zu stark beschädigt wurde. Außerdem wurde anscheinend ein weiteres psychiatrisches Gutachten über den Täter gefordert sowie ein Befangenheitsantrag gegen den Richter gestellt. Unter Umständen könnte der Prozess sich noch über Monate hinziehen.
Bei dem Unfall raste der Unfallfahrer mit 145 Stundenkilometer in das Taxi von Mehmet Yilmaz. In Yilmaz‘ Vito starb ein Fahrgast (22) sofort und ein weiterer, Philipp B. (24) wurde schwer verletzt. Yilmaz selber wurde lebensgefährlich verletzt und befindet sich immer noch in der Genesung. Die Familie des 56-jährigen Taxifahrers war in ihrer Existenz bedroht, schaffte es aber dank der Unterstützung der Tätigen Hilfe und der Geldspenden von Kollegen – die Taxi Times berichtete darüber in ihrer November-Ausgabe.
Aufgrund des besonders rücksichtslosen Verhaltens des Taxidiebes sieht die Staatsanwaltschaft den Tatbestand des Mordes als erfüllt an. prh
Foto: Mehmet Yilmaz
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